Jahresbericht 2021

Mobilität und Erreichbarkeit

Leitbild Mobilität und Verkehr

Am 4. März 2021 hat die Vollversammlung der IHK Nord Westfalen das „Leitbild Verkehr und Mobilität“ verabschiedet. Das Leitbild ist zuvor nach intensiver Diskussion in einer mit Vertretern des Ehrenamtes (IHK-Präsidium, IHK-Vollversammlung, IHK-Fachausschüsse Verkehr und Handel) besetzten Arbeitsgruppe vorbereitet und vom IHK-Verkehrsausschuss mit großer Mehrheit beschlossen worden.

Prüfungen im Verkehrsbereich

Trotz der andauernden Corona-Pandemie blieben die Prüfungsanmeldungen im Verkehrsbereich mit ca. 3.000 Anmeldungen auf einem stabilen Niveau. Um die Corona-Schutzmaßnahmen einzuhalten und eine größtmögliche Sicherheit für Prüfer und Prüflinge zu gewährleisten, wurden auch im Jahr 2021 die Prüfungsgruppen deutlich verkleinert. Dadurch blieb es bei der bereits im Jahr 2020 im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau verdoppelten Menge an IHK-Prüfungsterminen. Auch die extern durchgeführten Prüfungstermine für Gefahrgutfahrer wurden aufrechterhalten.

IHK-Verkehrsforum Ruhr

Wie Verkehr und Mobilität im Ruhrgebiet mit weniger Belastungen für Menschen und Umwelt organisiert werden können und welche Anforderungen sich daraus für die Infrastruktur ergeben, war am 28. Juni das zentrale Thema beim gemeinsamen Verkehrsforum der sechs Ruhr-IHKs. Während der Veranstaltung in der Stadthalle in Waltrop, die live im Internet übertragen wurde, diskutierten Vertreter der Ruhrwirtschaft unter anderem mit NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst und Verkehrspolitikern aus dem Deutschen Bundestag.

Münster – Lünen: IHK-Schreiben an NRW-Verkehrsminister

Eine gutachterliche Bewertung zur Schienenstrecke Münster-Lünen im Rahmen des Deutschlandtakts hat ergeben, dass der geplante zweigleisige Ausbau nicht nur erforderlich, sondern auch wirtschaftlich ist. Darüber hinaus hat der Gutachter festgestellt, dass der Ausbau insbesondere für den Nah- und Regionalverkehr einen hohen Nutzen besitzt. Das bedeutet, dass die finanzielle Zuständigkeit für Planung und Bau des Ausbaus beim Land Nordrhein-Westfalen liegt, womit eine weitere Frage abschließend geklärt ist. Die Präsidenten der IHK zu Dortmund und der IHK Nord Westfalen, Heinz-Herbert Dustmann und Dr. Benedikt Hüffer, haben daher in einem Schreiben an NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst eine zeitnahe Aufnahme bzw. Fortführung der Ausbauplanungen der Schienenstrecke Münster-Lünen gefordert. Die IHK setzt sich seit vielen Jahren für dieses Projekt ein, das eines der bedeutendsten Schieneninfrastrukturprojekte in NRW ist. Kurz vor dem Jahreswechsel hat das Land NRW mitgeteilt, dass es seinen Anteil an der Finanzierung des zweigleisigen Ausbaus übernehmen wird.

IHK-Gespräch mit neuer Leiterin der Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH

Im Mittelpunkt eines Gesprächs zwischen der Spitze der IHK Nord Westfalen und der Direktorin der neuen Autobahn GmbH (Niederlassung Westfalen), Elfriede Sauerwein-Braksiek, stand die seit April 2021 geltende Sperrung A 43 zwischen den Autobahnkreuzen Recklinghausen und Herten für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen. Durch die voraussichtlich bis 2025 andauernde Sperrung sind erhebliche Teile des Wirtschaftsverkehrs im gesamten Ruhrgebiet direkt oder indirekt betroffen. Die IHKs im Ruhrgebiet hatten sich beim Bundesverkehrsministerium deshalb für eine finanzielle Entlastung der Unternehmen im Umfeld der Brückenbaustelle eingesetzt.

IHK-Netzwerk Betriebliche Mobilität NRW

Im Juni 2021 ist in Dortmund das IHK-Netzwerkbüro „Betriebliche Mobilität NRW“ an den Start gegangen. Unternehmen profitieren vom engen Schulterschluss zwischen NRW-Verkehrsministerium, IHKs und Zukunftsnetz Mobilität NRW. Die Kommunalberatung des Zukunftsnetz Mobilität NRW wird somit ergänzt durch das neue IHK-Netzwerkbüro zur Beratung von Betrieben. Die IHK Nord Westfalen bildet eine der Schwerpunkt-IHKs im Rahmen des neuen, landesweiten IHK-Netzwerks zur Förderung des Betrieblichen Mobilitätsmanagements. Als solche möchte sie die Erfahrungen aus ihren Aktivitäten zur betrieblichen Mobilität in das Netzwerk einbringen und es bei der Entwicklung von neuen Angeboten für die Unternehmen unterstützen. Davon werden auch die Betriebe im Münsterland und der Emscher-Lippe-Region profitieren, da diese Angebote zusätzlich zu den Aktivitäten der IHK Nord Westfalen im Bereich des Betrieblichen Mobilitätsmanagements angeboten werden können.

IHK-Zertifikatslehrgang „Betriebliche(r) Mobilitätsmanager(in)“

Am 27. Oktober 2021 startete der IHK-Zertifikatslehrgang „Betriebliche® Mobilitätsmanager(in)“. Es ist das erste Angebot des IHK-Netzwerks „Betriebliche Mobilität NRW“, das vom Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird. Der Lehrgang fand an den Standorten der IHK Nord Westfalen in Gelsenkirchen und Münster statt und zeigte den Teilnehmern, wie sie mit einem modernen Mobilitätsmanagement gleichzeitig zur Sicherung von Fachkräften, zum Gesundheitsmanagement, zum Umwelt- und Klimaschutz sowie zur Kostensenkung beitragen können.

Webinare zum Betrieblichen Mobilitätsmanagement und E-Mobilität

Um die Einführung von Betrieblichen Mobilitätsmanagement in Unternehmen praktisch zu unterstützen, bot die IHK im November 2021 zwei kostenfreie Webinare an. Am 8. November gab der Mobilitätsexperte Johannes Auge von der B.A.U.M. Consult GmbH eine Einführung in die Möglichkeiten zur Optimierung und nachhaltigen Gestaltung betrieblicher Mobilität. Am 10. November lieferte der Fördermittelexperte Oliver Geissler vom Kompetenzzentrum ElektroMobilität NRW einen Überblick über Fördermöglichkeiten zur Anschaffung von E-Pkw, E-Nutzfahrzeugen und zur Installation von Ladeinfrastruktur. Beide Webinare wurden von kurzen Beispielen aus der betrieblichen Praxis abgerundet und die Referenten standen anschließend für Fragen und einen Austausch zur Verfügung.

Verkehrsversuch in Münster

Mit Unverständnis reagierten viele Gewerbetreibende auf die Wahl des Zeitpunktes und die hieraus resultierenden ungünstigen Bedingungen für den Verkehrsversuch am Hauptbahnhof in Münster. Um die wirtschaftlichen Auswirkungen des Verkehrsversuches am Hauptbahnhof bewerten zu können, hat die IHK im September eine Umfrage unter rund 260 im Bahnhofsviertel ansässigen Unternehmen durchgeführt. 30 Prozent der angeschriebenen Unternehmen haben an der Umfrage teilgenommen. Die Erreichbarkeit hat sich nach Aussage der Unternehmen demnach spürbar verschlechtert. Auch die Kundenzufriedenheit und das Standortimage haben sich für mehr als drei Viertel der antwortenden Unternehmen durch den Verkehrsversuch verschlechtert. Die Umfrageergebnisse wurden den Fraktionen im Rat der Stadt Münster sowie der Stadtverwaltung für die abschließende Bewertung des Verkehrsversuches zur Verfügung gestellt.

LogistiKids 2020 – Preisträger im IHK Bezirk

Beim landesweiten Ideenwettbewerb „LogistiKids 2020“ von IHK und Kompetenznetz Logistik.NRW räumten Kinder aus Nord-Westfalen gleich zwei Preise ab. Die Grundschule Kinderhaus-West aus Münster gewann den Wettbewerb bei den Grundschulen und die ABC-Bande des Evangelisches Familienzentrums Arche aus Recklinghausen belegte den dritten Platz bei den Kindergärten. Insgesamt hatten 40 Grundschulen und Kitas in Nordrhein-Westfalen Beiträge eingereicht. Ausrichter von „LogistiKids“ sind die Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen und das Kompetenznetz Logistik.NRW. Mit dem Ideenwettbewerb wollen sie Kindern auf spielerische Weise die Bedeutung der Logistik für einen funktionierenden Alltag näherbringen. „Wie kommt das Päckchen zur Oma in Übersee?“ lautete im Jahr 2020 die Wettbewerbsfrage für Grundschulen, „Wie kommt der Sand in den Sandkasten?“ für die Vorschulkinder.

Umfrage mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr

Rund ein Viertel aller Arbeitnehmer werden zukünftig voraussichtlich an einigen Tagen in der Woche von Zuhause arbeiten. Vor der Pandemie waren es nur jeder zehnte Beschäftigte. So lautet das zentrale Ergebnis einer Untersuchung unter rund 600 Unternehmen, die der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern an Rhein und Ruhr Anfang April gestartet hat, um frühzeitig Rückschlüsse für ein geändertes Mobilitätsverhalten der Menschen zu ziehen. Ein weiteres Ergebnis: im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit stellen immer mehr Betriebe ihrer Belegschaft nachhaltige Mobilitätsangebote (insb. das Job-Rad) zur Verfügung. Mehr als die Hälfte befragten Unternehmen gab zudem an, dass Ihnen die nachhaltige Mobilität Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wichtig ist.

Baufortschritt der B 67n

Um sich über den aktuellen Baufortschritt der B 67n zu informieren, hat sich IHK-Vizepräsident Heinrich-Georg Krumme im Februar 2021 mit dem Leiter der Regionalniederlassung von Straßen.NRW, Manfred Ransmann, getroffen. Der Bauabschnitt zwischen der Bahnstrecke Dülmen-Coesfeld bis zur Autobahn-Anschlussstelle Dülmen-Nord soll Ende 2022 fertig gestellt werden. Die Arbeiten im Bereich zwischen der Bahnstrecke und der zukünftigen Anschlussstelle Dülmen-Merfeld (L600) werden voraussichtlich im ersten Quartal 2023 abgeschlossen sein. Im Jahr 2025 soll die B67n schließlich komplett fertig sein.