Jahresbericht 2021

Außenwirtschaft

Corona und Brexit blieben auch im Jahr 2021 leider die beherrschenden Themen im Bereich International.  

Brexit 

Die Abwicklung des Warenverkehrs mit dem Vereinigten Königreich und die daraus resultierenden Probleme für die Exportwirtschaft waren die häufigsten Fragestellungen, die im abgelaufenen Jahr an die IHK herangetragen wurden. Nach Auslaufen des Übergangsabkommens und dem endgültigen Austritt aus der EU gab es großen Informationsbedarf, der sich in enormen Teilnahmezahlen bei diversen IHK-Veranstaltungen bemerkbar machte.  

Corona 

Nach den Corona-bedingten Rückgängen hat sich die Weltwirtschaft in 2021 zunehmend schnell erholt. Weit stärkere Wachstumstendenzen wurden durch gestörte Lieferketten und fehlende Vorprodukte aber ausgebremst. Viele Betriebe können ihre Aufträge nur mit starker Verzögerung abarbeiten. Themen wie Re- oder Near-Shoring gerieten zunehmend in den Fokus der Unternehmen. Wie den Carnet ATA-Zahlen zu entnehmen ist, hat sich vor allem im 2. Halbjahr 2021 die Reisetätigkeit der Unternehmen wieder positiver entwickelt. Dies betrifft aber vor allem Montagetätigkeiten im Ausland. Das Messegeschäft blieb weit hinter den Erwartungen zurück.  

Lieferkettengesetz /-Veranstaltung  

Im Juli 2021 wurde durch den deutschen Bundestag das Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten (Lieferkettengesetz) verabschiedet. Betroffene Unternehmen haben sich auf Grund des Gesetzes angemessen zu bemühen, dass es im eigenen Geschäftsbereich und in der Lieferkette zu keinen Verletzungen von Menschenrechten kommt. Obwohl das Gesetz zunächst nur Unternehmen mit mehr als 3000 Beschäftigten betrifft, sind Auswirkungen auf die mittelständische Zulieferindustrie zu erwarten. Welche Verpflichtungen auf diese Unternehmen zukommen und wie man diese praktikabel umsetzen kann diskutierten in einer Veranstaltung u.a. Referenten des Bundeswirtschaftsministeriums und dem Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte. 

MoU Ost-NL 

Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den Ost-Niederlanden und Nord-Westfalen sollen in den nächsten Jahren systematisch gestärkt werden. Eine offizielle Absichtserklärung mit diesem Ziel unterzeichneten in der IHK in Münster die regionale Entwicklungsagentur Oost-NL, das Twente Board und die IHK Nord Westfalen. 

Länderschwerpunkte 

Nachdem die NRW-weite Festlegung der Länderschwerpunkte abgeschlossen war, arbeitete die IHK Nord Westfalen intensiv am Ausbau der Beziehungen. Kurzinformationen zu den Schwerpunktländern (Nordics, Baltics, UK und Irland sowie Singapur) sind nunmehr von der IHK-Internetseite abrufbar. Die Kontakte zu den Netzwerkpartnern wurden intensiviert. Corona-bedingt mussten erste Delegationsbesuche aus den Schwerpunktländern auf 2022 verschoben werden.  

Außenwirtschaftstag 

Die in Nordrhein-Westfalen größte Fachkonferenz zum internationalen Geschäft ging am 23. September 2021 in die nächste Runde: Unter dem Motto „Weltmarktrührer – Global erfolgreich mitmischen“ führten die Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen den 11. IHK-Außenwirtschaftstag NRW durch. Corona-bedingt konnte die Veranstaltung digital stattfinden.  
Zwölf Fachforen, eine virtuelle Fachmesse mit zahlreichen Ausstellern sowie die AHK-Lounge für unternehmensindividuelle Gespräche mit Vertretern von über 60 deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) standen den Teilnehmenden zur Auswahl.  Die Themen in den Fachforen reichten von Wachstumsmärkten, Exportkontrolle, Europäische Handelspolitik und Lieferketten über Finanzierung, digitale Geschäftsmodelle und Management von Auslandseinsätzen bis hin zu Länderforen zu USA und China. 

Außenwirtschaftsreport 

„Während sich der globale Warenverkehr nach dem Corona-bedingten Einbruch wieder merklich erholt hat, belasten die geltenden Reiseeinschränkungen, aber auch die fortgesetzte Zunahme von Handelshemmnissen die Geschäftstätigkeit global aktiver Unternehmen noch immer gewaltig” fasste DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier die Ergebnisse des Außenwirtschaftsreportes 2021 der IHK-Organisation zusammen. 

Fachbeirat NRW.GlobalBusiness 

Sebastian van Deel, Geschäftsbereichsleiter des Bereichs International der IHK Nord Westfalen wurde in den Fachbeirat der NRW Wirtschaftsförderungsgesellschaft „NRW.GlobalBusiness“ berufen. Das Gremium kam im September 2021 zu seiner konstituierenden Sitzung in Düsseldorf zusammen. Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaftsförderungen, Verbänden und Clustern, Kammern, Messegesellschaften sowie Förder- und Wissenschaftsinstitutionen aus Nordrhein-Westfalen stehen dabei NRW.Global Business bei der strategischen Weiterentwicklung der außenwirtschaftlichen Aktivitäten in NRW beratend zur Seite.