IHK-Jahresbericht 2024
Im Mai 2024 wurde die neue Photovoltaikanlage auf dem Dach des IHK-Hauptgebäudes in Münster in Betrieb genommen. Die Anlage erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 140 m² und erzielt eine Spitzenleistung von 29,52 kW. Mit einer geplanten jährlichen Stromproduktion von rund 23.000 kWh trägt sie zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes der IHK bei.
In der Sitzung im Mai 2024 wurden Frau Tatjana Hetfeld als Vorsitzende und Herr Markus Bröskamp als stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses gewählt. Diese Wahl stärkt die Leitung des Ausschusses und setzt ein deutliches Signal für das Engagement im Bereich Nachhaltigkeit.
Nachhaltigkeit
Das Jahr 2024 markierte eine wichtige Phase in der strategischen Verankerung der unternehmensverantwortlichen Nachhaltigkeit bei der IHK Nord Westfalen. Dank der Umstrukturierung und Arbeit des Teams wurde das Thema Nachhaltigkeit fest in die IHK-Strukturen integriert und weiterentwickelt.
Strategische Neuausrichtung und organisatorische Maßnahmen
Basierend auf Anregungen aus dem Ehrenamt und dem Präsidium wurde die unternehmensverantwortliche Nachhaltigkeit als Stabsstelle bei der Hauptgeschäftsführung angesiedelt. Diese Entscheidung stellte einen wichtigen Meilenstein dar, um die bereichsübergreifende Koordination und strategische Integration der Nachhaltigkeitsthemen innerhalb der IHK zu gewährleisten.
Die Schaffung und Stärkung von Schnittstellen zwischen den Fachbereichen war ein zentraler Fokus der organisatorischen Maßnahmen. Ein bedeutender Schritt in diese Richtung war die Planung und Konzeption eines Key Account Modells, das im Jahr 2025 eingeführt werden soll. Dieses Modell bietet eine klare Struktur für die Aufgabenverteilung: Die Stabsstelle wirkt koordinierend und adressiert besonders die Schnittstellen zwischen den Fach- und Geschäftsbereichen. Dadurch können Synergien genutzt und die Effizienz der Nachhaltigkeitsarbeit gesteigert werden. Ziel ist es, die bereichsübergreifende Zusammenarbeit langfristig zu stärken und die Nachhaltigkeitsthemen strukturiert zu bearbeiten.
Das Präsidium entschied, auch in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld langfristig in Nachhaltigkeit zu investieren. Diese Entscheidung unterstreicht die Bedeutung nachhaltiger Ansätze für die Zukunftsfähigkeit der Organisation und der Unternehmen im Kammerbezirk.
Praktische Erfolge und Meilensteine
Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK)-Erklärung als Zeichen für Transparenz
Die Veröffentlichung der ersten DNK-Erklärung markiert einen wichtigen Schritt zur Stärkung der Transparenz innerhalb der IHK-Arbeit. Mit diesem Schritt ist die IHK Nord Westfalen eine der ersten von 79 IHKs in Deutschland, die diesen pragmatischen Standard nutzen. Die DNK-Erklärung zeigt den Stand innerhalb der IHK auf und dokumentiert ihre Arbeit für die Ziele der nachhaltigen Entwicklung. Die Erklärung kann öffentlich in der Datenbank des DNK eingesehen werden.
Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage und weitere Maßnahmen zur CO₂-Reduktion
Aufs Dach gestiegen: IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel und Nachhaltigkeits-Referentin Anja Hecker an der neuen IHK-Photovoltaik-Anlage.
© Krüdewagen/IHK Nord Westfalen
Die Streuobst- und Wildblumenwiese der IHK Nord Westfalen am Sentmaringer Weg 61 in Münster.
© Krüdewagen/IHK Nord Westfalen
Zusätzlich wurden im Jahr 2024 zwei öffentlich zugängliche Ladesäulen der Stadtwerke mit vier Ladepunkten am IHK-Standort Münster in Betrieb genommen. Darüber hinaus wurden weitere bauliche und organisatorische Maßnahmen ergriffen, um den ökologischen Fußabdruck der IHK zu verringern. Dazu gehören unter anderem die Optimierung der Gebäudetechnik, durch die Installation energieeffizienter Beleuchtungssysteme sowie interne Prozesse zur Senkung des Energieverbrauchs.
Neben der Nutzung von selbst erzeugtem Solarstrom bezieht die IHK seit Anfang 2023 den restlichen Bedarf vollständig aus erneuerbaren Energiequellen. Die Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage und die Integration der Ladesäule sind somit weitere Schritte in Richtung einer nachhaltigen Energieversorgung und Mobilität.
Ausschusssitzungen
Im Jahr 2024 fanden drei Sitzungen des Ausschusses für Unternehmensverantwortliche Nachhaltigkeit statt. Diese Gremientreffen boten die Gelegenheit, strategische Weichenstellungen und konkrete Maßnahmen für die Verankerung von Nachhaltigkeit innerhalb der IHK-Arbeit zu diskutieren und voranzutreiben.
Ein Schwerpunkt der Sitzungen lag auf der Klärung des Rollenverständnisses zwischen den Fachbereichen, der neuen Stabsstelle und dem Ausschuss. Ziel war es, eine effektive Zusammenarbeit zu gewährleisten und Synergien besser zu nutzen. Zusätzlich wurden Ansätze zur Vereinfachung der Nachhaltigkeitsberichterstattung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erarbeitet, um diesen eine praxisnahe Unterstützung zu bieten.
Wollen Impulse für Nachhaltigkeit setzen (v.l.): stellvertretender Ausschussvorsitzender Markus Brößkamp, IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel, Ausschussvorsitzende Tatjana Hetfeld sowie Anja Hecker und Markus Lübbering vom Nachhaltigkeitsteam der IHK Nord Westfalen.
© Möller/IHK Nord Westfalen
Die Sitzungen zeigten, wie wichtig der Austausch zwischen Ehrenamt und Hauptamt ist, um die Themen Nachhaltigkeit und Verantwortung langfristig in den Strukturen der IHK zu verankern.
Engagiert für eine nachhaltige Wirtschaft (v.l.): Tatjana Hetfeld (IHK-Ausschussvorsitzende), Marc Bunse (Geschäftsführer der AGR), Dr. Fritz Jaeckel (IHK-Hauptgeschäftsführer) und Wibke Krischun (Nachhaltigkeitskoordinatorin der AGR).
© Marco Stepniak
Webinare und Veranstaltungen
Im Jahr 2024 bot die IHK Nord Westfalen eine Vielzahl von Veranstaltungen an, die sowohl der Sensibilisierung als auch der praxisorientierten Unterstützung der Unternehmen dienten.
© IHK Nord Westfalen
Das 2. Forum Nachhaltigkeit "Mehr Nachhaltigkeit bei Businessmeetings und Events" stellte innovative Ansätze für die nachhaltige Organisation von Businessmeetings und Events in den Fokus. Durch praxisnahe Vorträge und Fallstudien aus verschiedenen Branchen erhielten die Teilnehmenden wertvolle Impulse, wie sie Veranstaltungen ökologischer und sozial verträglicher gestalten können.
Der Workshop „Unternehmen Biologische Vielfalt“ beleuchtete konkrete Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität. Neben einem Rundgang über naturnah gestaltete Firmengelände wurden praxisnahe Beispiele präsentiert, wie Unternehmen ihre Außenflächen ökologisch aufwerten können. Ziel war es, den Teilnehmenden praktische Werkzeuge an die Hand zu geben, um die biologische Vielfalt in ihren Betrieben zu stärken.
Ein besonderes Highlight war das Sustainable Finance Forum im April 2024. Diese Veranstaltung richtete sich an Unternehmen, die sich mit nachhaltigen Finanzierungsmodellen auseinandersetzen möchten. Im Mittelpunkt standen die Auswirkungen von ESG-Kriterien auf die Kreditvergabe sowie konkrete Fördermöglichkeiten für nachhaltige Projekte.
Zusätzlich vermittelte das Webinar „Biodiversität“ detaillierte Einblicke in die Integration von Biodiversitätsaspekten in die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die Teilnehmenden erhielten praktische Anleitungen, wie sie den neuen Anforderungen gerecht werden können und welche Vorteile eine umfassende Berichterstattung bietet.
Neben diesen Beispielen fanden in den verschiedenen Fachbereichen der IHK Nord Westfalen zahlreiche weitere Veranstaltungen mit Bezug zur Nachhaltigkeit statt. Diese deckten eine Vielzahl von Themen ab, von Mobilität über Lieferketten bis hin zu sozialen Aspekten nachhaltigen Wirtschaftens. Die Veranstaltungen zeigen, wie die IHK Unternehmen in unterschiedlichen Bereichen unterstützt.