IHK-Jahresbericht 2024
Bei der Sommersitzung im ZukunftsForum stellte Alina Bolous, Leiterin Kommunikation des FC Schalke 04, logistische Herausforderungen bei Großevents wie der EURO 2024 vor. Sie ging dabei auch auf die anstehenden Konzerte von Taylor Swift in der Veltins Arena ein. Weitere Themen waren das Tourismuskonzept der Stadt Bottrop und die Webinare der IHK zum Thema Digitalisierung.
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Am 23. September 2024 fand eine gemeinsame Sitzung der Regionalausschüsse für die Kreise Borken und Coesfeld bei der HUESKER Synthetic GmbH in Gescher statt. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel skizzierte die aktuelle wirtschaftliche Lage, geprägt von geringer Investitionsbereitschaft und einem wachsenden Vertrauensverlust in den Standort Deutschland. Jaeckel forderte verlässliche Rahmenbedingungen, weniger Bürokratie und eine Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Trotz der anhaltenden Wirtschaftsflaute in zentralen Branchen zeigte sich der IHK-Regionalausschuss für den Kreis Steinfurt bei seiner ersten Sitzung im Jahr 2024 am 10. April zuversichtlich. Ausschussvorsitzender Gustav Deiters betonte die Notwendigkeit wirtschaftlicher Robustheit in herausfordernden Zeiten und sieht in der Transformation durch Digitalisierung und Nachhaltigkeit große Chancen für die regionale Wirtschaft. Der Austausch über die wirtschaftliche Lage stand im Mittelpunkt der Sitzung bei der POOLgroup in Emsdetten. Während Handel, IT und Dienstleistungsbranchen eine überwiegend gute Geschäftslage berichteten, kämpfen Industrie und Gastronomie mit Auftragsrückgängen, hohen Energiekosten und Wettbewerbsdruck. Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel forderte bessere wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen, um strukturelle Probleme zu lösen und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Er hob die Bedeutung eines intensiven Austauschs zwischen Wirtschaft und Politik hervor, um notwendige Veränderungen anzustoßen.
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Wie sich ein traditionsreiches, in sechster Generation geführtes Familienunternehmen wissenschaftlich gestützt auf die Zukunft der Arbeitswelt vorbereitet, besichtigte der IHK-Regionalausschuss für den Kreis Steinfurt bei der Crespel & Deiters Group in Ibbenbüren in der Sommersitzung am 4. Juli. Gastgeber und Ausschussvorsitzender Gustav Deiters stellte innovative Ansätze zur Gestaltung moderner Arbeitswelten vor. Chief Operating Officer Steffen von Glahn betonte die nachhaltige Ausrichtung des Unternehmens. Mit einer geplanten Investition von 50 Millionen Euro in die Transformation von Produktion und Prozessen setzt Crespel & Deiters auf Effizienzsteigerung und Nachhaltigkeit. Von Glahn wies jedoch auf die Herausforderungen durch hohe Energiepreise, Bürokratie und Fachkräftemangel hin und forderte verlässliche Rahmenbedingungen. Ein weiterer Schwerpunkt der Sitzung war die Verabschiedung von Dorothe Hünting-Boll, die nach fast sechs Jahren als IHK-Regionalbeauftragte für den Kreis Steinfurt in den Ruhestand ging. Als Nachfolgerin wurde Inna Gabler vorgestellt.
In der letzten Sitzung des Jahres, die am 28. November im Landidyll Wilminks Parkhotel in Neuenkirchen stattfand, stand die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) für die Wettbewerbsfähigkeit mittelständischer Unternehmen im Fokus. Ausschussvorsitzender Gustav Deiters bezeichnete KI als Schlüsseltechnologie, die Prozesse effizienter gestalten und Kosten senken könne. Stefan Knabe, Experte für systemische Unternehmensansätze, sowie Carsten Menne, Geschäftsführer der co.listic GmbH aus Rheine, stellten praxisnahe Anwendungen von KI, insbesondere in der Text- und Bildbearbeitung vor. Sie zeigten auf, wie mittelständische Unternehmen bereits heute von KI profitieren können. Ein weiterer Schwerpunkt war die Analyse der wirtschaftlichen Lage im Kreis Steinfurt. Sven Wolf von der IHK Nord Westfalen präsentierte die IHK-Konjunkturumfrage und diskutierte diese mit den Mitgliedern.
Bei der GEA Westfalia Separator Group GmbH in Oelde thematisierte der Regionalausschuss für den Kreis Warendorf am 24. Februar die Erhöhungen der Gewerbesteuerhebesätze. Ausschussvorsitzender Bernd Eßer warnte vor einem Verlust an Attraktivität der Standorte für Unternehmen und forderte bessere Wettbewerbsbedingungen als Schlüssel zur langfristigen Verbesserung der kommunalen Finanzlage. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel betonte, dass Steuererhöhungen angesichts der schwachen Konjunkturdaten das falsche Signal seien. Hohe Energiepreise, Auftragsrückgänge und Handelshemmnisse belasten insbesondere die Industrie. Zudem steht die regionale Wirtschaft unter erheblichem Druck durch Anforderungen an Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Der wachsende bürokratische Aufwand erschwert den Unternehmensalltag erheblich. Der Ausschuss forderte verlässliche Rahmenbedingungen, Planungssicherheit und strukturelle Wachstumsimpulse.
Bei der gemeinsamen Sitzung der IHK-Regionalausschüsse im Oktober in der Alten Börse der Vereinten Volksbank Bottrop eG stellte Anne Krum, Chefredakteurin Digital, die Transformation bei der FUNKE-Mediengruppe vor und ging dabei auch auf die Auswirkungen für die Öffentlichkeitsarbeit von Unternehmen und Institutionen ein. Axel Biermann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ruhr Tourismus GmbH, präsentierte mit Blick auf die Fachkräftegewinnung und -sicherung Aspekte des Standortmarketings und der Regionalentwicklung und stellte nutzbare Angebote für Unternehmen vor. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel gab einen Überblick zur weltwirtschaftspolitischen Lage, einschließlich der US-Wahlen am 5. November 2024 und deren mögliche Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. Er stellte auch vor, wie die IHK ihre Positionen für die Wirtschaft einbringen und sich weiterhin für bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen einsetzen wird. Lars Baumgürtel kündigte an, dass die Vestische Gruppe im kommenden Jahr 75 Jahre besteht und es im Dezember 2025 eine Jubiläumsveranstaltung geben wird.
Die Ausschussmitglieder, die unter der Leitung ihres Vorsitzenden, Christoph Berger (Geschäftsführer, Modehaus Ebbers in Warendorf), tagten, erfuhren am Beispiel von Textübersetzungen und der Pflege von Webshops, wie hilfreich der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Handel bereits ist. Auch über Themen wie Nachhaltigkeit, die Probleme bei der Abwicklung der Coronahilfen sowie über die aktuelle konjunkturelle Lage in den verschiedenen Handelsbranchen diskutierten die Unternehmerinnen und Unternehmer.
Die erste Sitzung am 07. und 08. Mai 2024 fand über zwei Tage verteilt in den Niederlanden statt. Dort besuchte der Ausschuss die Fraunhofer Innovation Platform for Advanced Manufacturing at the University of Twente (FIP-AM@UT) sowie die DEMCON AG in Enschede. Themen in der Sitzung waren u. a. die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den Niederlanden, die Russland-Sanktionen der EU, der CO2-Grenzausgleichsmechanismus CBAM sowie die Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten.
Über die Wohnungssituation in der Kreisstadt Coesfeld hat Bürgermeisterin Eliza Diekmann mit dem Arbeitskreis Bau- und Immobilienwirtschaft der IHK Nord Westfalen gesprochen. Unter Leitung von Heinrich-Georg Krumme diskutierten die Mitglieder mit Diekmann über die derzeitigen Herausforderungen und Perspektiven der Branche. Zudem informierte sich der Arbeitskreis über Bauprojekte im Westmünsterland. Dabei wurden auch unterschiedliche Bedarfe im Münsterland und nördlichen Ruhrgebiet thematisiert.
IHK-Ehrenamt
Ob in der Vollversammlung oder in einem Regional- oder Fachausschuss: Im Jahr 2024 haben sich die nord-westfälischen Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich ehrenamtlich in der IHK engagieren, erneut stark eingebracht.
IHK-Regionalausschuss der Stadt Bottrop
Die ungeplante kurzfristige Sperrung der Brücke über den Rhein-Herne-Kanal auf der A 42 an der Stadtgrenze Bottrop/Essen betrifft auch zahlreiche Unternehmen und war deshalb das zentrale Thema der Frühjahrssitzung. Da von der Sperrung nicht nur Unternehmen aus Bottrop betroffen waren, wurden zu der Sitzung auch die beiden anderen Regionalausschüsse der Emscher-Lippe-Region und der IHK-Verkehrsausschuss eingeladen. Gesprächspartner waren Oberbürgermeister Bernd Tischler und Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Autobahn GmbH, Niederlassung Westfalen. Kathrin Gödecke, Vorsitzende des Regionalausschusses, betonte die Bedeutung einer funktionierenden Verkehrsinfrastruktur und forderte eine vorausschauendere Überwachung und Sanierung der Bauwerke sowie beschleunigte Ausschreibungen und kreative Bauansätze, wie z. B. Expressbrücken.
Haben mit guten Gesprächen gegenseitiges Verständnis aufgebaut (v.li.): Lars Fiele, stellvertretender Vorsitzender im IHK-Regionalausschuss Bottrop, Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin Autobahn GmbH, Niederlassung Westfalen, Kathrin Gödecke, Vorsitzende im IHK-Regionalausschuss Bottrop, und IHK-Standortleiter Dr. Jochen Grütters.
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Regionalausschuss der Stadt Gelsenkirchen
Beide Sitzungsorte des Regionalausschusses Gelsenkirchen hatten einen Bezug zur EURO 2024. Bei der ersten Sitzung im Atelier des Künstlers Christian Nienhaus wurden für Gelsenkirchen relevante Kunstprojekte vorgestellt, u. a. das das Projekt „Colourful Art of Football“, das im Mai in der Veltins Arena als größtes Bild der Welt erstellt und ins Guinness-Buch der Rekorde eingetragen wurde. Bei der zweiten Sitzung im „ZukunftsForum GE“ beleuchtete Stephan Kulbatzki, Mitglied der Geschäftsführung der Stölting-Gruppe, Sicherheitsanforderungen bei Großevents. Zudem gab der stellvertretende Ausschussvorsitzende Roland Hundertmark einen Überblick über die mit Vertretern der Politik geführten Gespräche.Regionalausschuss für den Kreis Borken
Mit knapp 50 ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern aus verschiedensten Branchen bildet der IHK-Regionalausschuss die Stimme der Wirtschaft im Kreis Borken. Das Gremium befasst sich mit lokalen und regionalen Themen sowie Projekten, die wirtschaftliche Auswirkungen haben. Darüber hinaus berät der Ausschuss die Vollversammlung, das Präsidium und die Geschäftsführung der IHK Nord Westfalen.
IHK-Regionalausschuss der Stadt Münster
Nachhaltigkeit immer wichtiger für Betriebe
„Investitionen in die betriebliche Nachhaltigkeit sind ein wichtiger Zukunftsfaktor für den langfristigen Erfolg von Unternehmen“ – so lautete eine zentrale Botschaft des Sparkassen-Vorstandsvorsitzenden Klaus Richter an die Mitglieder des IHK-Regionalausschusses für die Stadt Münster. Auf seine Einladung hatten sich die Ausschussmitglieder mit ihrer Vorsitzenden, Isabel Habla, in der Zentrale der Sparkasse Münsterland Ost an der Weseler Straße zu ihrer Frühjahrssitzung versammelt.
Mit Blick auf die anstehenden Veränderungsprozesse sehe sich die Sparkasse in der besonderen Verantwortung, die Unternehmen und Menschen in der Region bei allen Finanzierungs- und Anlagefragen als verlässlicher Partner vor Ort aktiv zu begleiten, so Richter. Die Anforderungen und Auswirkungen einer verstärkten Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten bei der Unternehmensfinanzierung erläuterte im Anschluss Frank Knura. Der Sparkassen-Vorstandsvertreter und Bereichsleiter Firmenkunden betonte dabei, dass dieses Thema für den Mittelstand immer bedeutender werde. „Darauf haben wir uns als Sparkasse intensiv vorbereitet, damit wir gemeinsam mit unserer Kundschaft die Zukunft erfolgreich gestalten können“, sagte Knura, und verwies in diesem Zusammenhang auf die gute Zusammenarbeit mit der IHK und HWK.
Ein weiteres Thema der Sitzung war die geplante Großbaustelle auf der Weseler Straße, die 2025 zwischen Aasee und Geiststraße eingerichtet wird. Amtsleiter Jeff Marengwa und Andreas Beermann-Wensing von den Stadtnetzen Münster erläuterten Dringlichkeit, Umfang und Dauer der Maßnahme sowie Auswirkungen auf den Verkehrsfluss und die Erreichbarkeit der Innenstadt.
IHK-Regionalausschuss Münster zu Gast im Stadion im Juli 2024
Der SC Preußen Münster gewinnt immer mehr Fans – auch in der Wirtschaft. „Der Verein ist mittlerweile wieder in der Mitte der Stadtgesellschaft angekommen. Auch das Interesse der Unternehmen am SCP nimmt stetig zu“, betonen die beiden SCP-Geschäftsführer Ole Kittner und Dr. Markus Sass, als sie die Mitglieder des IHK-Regionalausschusses für die Stadt Münster im Stadion an der Hammer Straße begrüßen.
Die Ausschussvorsitzende und IHK-Vizepräsidentin Isabel Habla gratulierte nochmal persönlich zum „sensationellen Aufstieg“ in die 2. Fußballbundesliga und verwies auf die positiven Perspektiven, die der sportliche Höhenflug nicht nur für den Verein, sondern auch für die Stadt und den Wirtschaftsstandort mit sich bringe. Habla: „Da entwickelt sich eine echte Win-win-win-Situation, die es zu nutzen gilt.“
Dass der sportliche Erfolg und die neu entfachte Sympathie und Begeisterung für Preußen Münster nicht „vom Himmel gefallen“ sind, verdeutlichte der für die Bereiche Sport und Marketing verantwortliche Geschäftsführer Ole Kittner anhand zahlreicher Projekte und Initiativen, mit denen sich der Verein auch außerhalb des Profisports für die Stadtgesellschaft einbringt. Unter dem Motto „Aus der Spitze in die Breite“ sei es in zahlreichen Kooperationen mit der Stadt, Unternehmen und weiteren Vereinen gelungen, den Breitensport, aber auch soziale und Bildungsprojekte zu unterstützen. „Der SC Preußen Münster sieht sich als integraler Bestandteil und Partner von Stadt und Region“, so Kittner.
Dr. Markus Sass, der beim SC Preußen Münster seit einigen Monaten verantwortlicher Geschäftsführer für die Bereiche Finanzen und Infrastruktur ist, machte deutlich: „Eine unverzichtbare Voraussetzung für eine feste Etablierung des SCP im Profifußball ist der aktuell vorbereitete Umbau der Spielstätte in ein modernes, zweitligataugliches Stadion.“ Er zeigte sich optimistisch, dass der nächste Schritt, die Vergabe an einen „Totalunternehmer“, bis Mitte September abgeschlossen und damit der geplante Baubeginn Ende 2024 oder Anfang 2025 erreicht werden könne.
Mit Blick auf die nach dem Um- und Ausbau maximal mögliche Kapazität von 20.000 Besuchern verweist der ausgewiesene Stadionexperte auf die erheblich ausgeweiteten Logenbereiche, die dem Verein zusätzliche Einnahmequellen auch abseits des normalen Stadioneintritts ermöglichten.
Dass ein Stadionumbau in Münster in besonderem Maße Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigen müsse und werde, ist für den Preußen-Geschäftsführer eine Selbstverständlichkeit. Auf ein längst noch nicht bei allen Profivereinen selbstverständliches Merkmal des neuen Preußen-Stadions ist der Stadionexperte aber zu Recht besonders stolz: „Als erster Verein der 1. und 2. Bundesliga werden wir die gesetzliche Anforderung aus der Versammlungsstättenverordnung, ein Prozent der Stadionkapazität speziell auf die Anforderungen von rollstuhlfahrenden Fans auszurichten, vollumfänglich erfüllen.“
„Sicherheit ist ein wichtiger Standortfaktor“
IHK-Regionalausschuss spricht mit Polizeipräsidentin
Fragen zur inneren Sicherheit stehen zunehmend im Fokus öffentlicher Diskussionen. Wie sehr auch die Wirtschaft auf den Schutz vor Gefahren von innen und außen wie auch auf das Funktionieren des Rechtsstaates angewiesen ist, wurde während der Sitzung des IHK-Regionalausschusses für die Stadt Münster deutlich. Um diese Sicherheit zu gewährleisten, brauche es ein „Integratives Sicherheitsverständnis“, so Münsters Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf: „Es geht nur gemeinsam“, lautete ihre Botschaft an die Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich zur Herbstsitzung des IHK-Gremiums im Polizeipräsidium Münster getroffen hatten.
Engagieren sich für mehr Sicherheit in Münster (v.l.): IHK-Geschäftsbereichsleiter Joachim Brendel, IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel, Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf sowie die beiden stellvertretenden Ausschussvorsitzenden Julian Sievers und Wolfgang Stricker.
© Joachim Busch/IHK Nord Westfalen
Regionalausschuss für den Kreis Borken
Mit knapp 50 ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern aus verschiedensten Branchen bildet der IHK-Regionalausschuss die Stimme der Wirtschaft im Kreis Borken. Das Gremium befasst sich mit lokalen und regionalen Themen sowie Projekten, die wirtschaftliche Auswirkungen haben. Darüber hinaus berät der Ausschuss die Vollversammlung, das Präsidium und die Geschäftsführung der IHK Nord Westfalen.
Der IHK-Regionalausschuss Kreis Borken unter Leitung von Carsten Sühling (in der Mitte vorne) war auf Einladung von Geschäftsführerin Aida Rizvo (links neben Sühling) zu Gast bei JEMAKO in Rhede.
Die erste Sitzung des Jahres fand am 26. Februar 2024 bei JEMAKO in Rhede statt. Carsten Sühling, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses für den Kreis Borken, betonte, dass der Fachkräftemangel trotz der Konjunkturflaute weiterhin die größte Herausforderung für Unternehmen darstellt. Laut Frühjahrs-Konjunkturumfrage sind vor allem Fachkräfte mit Berufsausbildung gefragt, während die Nachfrage nach Hochschulabsolventen sinkt. Die IHK unterstützt Unternehmen mit Projekten wie der Initiative „INA“ und der Kampagne „#könnenlernen“ sowie durch Kooperationen mit Schulen und Hochschulen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Integration von Geflüchteten, die durch eine Landesinitiative gefördert wird. Sühling appellierte an die Betriebe, diese Förderangebote aktiv zu nutzen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Am 18. Juni 2024 traf sich der Ausschuss bei Shopware in Schöppingen. Trotz einer weiterhin angespannten Geschäftslage zeigte sich leichte Zuversicht für eine Konjunkturbelebung. Während die Industrie Schwächen aufweist, stabilisieren sich der Einzelhandel und die Dienstleistungsbranchen.
Carsten Sühling forderte eine mutigere Wirtschaftspolitik, die durch Bürokratieabbau und strukturelle Reformen Investitionen und Transformation erleichtert. Im Fokus der Sitzung stand der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Gastgeber Sebastian Hamann und Experte Klaas Moltrecht hoben die Potenziale von KI-Anwendungen für die Region hervor. Effizienzgewinne und optimierte Prozesse durch den Einsatz von KI bieten erhebliche Chancen für die Wirtschaft des Westmünsterlands.
Am 23. September 2024 fand eine gemeinsame Sitzung der Regionalausschüsse für die Kreise Borken und Coesfeld bei der HUESKER Synthetic GmbH in Gescher statt. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel skizzierte die aktuelle wirtschaftliche Lage, geprägt von geringer Investitionsbereitschaft und einem wachsenden Vertrauensverlust in den Standort Deutschland. Jaeckel forderte verlässliche Rahmenbedingungen, weniger Bürokratie und eine Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Die Ausschussvorsitzenden Helmut Rüskamp und Carsten Sühling betonten die Bedeutung der Industrie für das Westmünsterland und lobten die Widerstandsfähigkeit der Region in herausfordernden Zeiten. Andreas Grotendorst vom Münsterland e.V. stellte abschließend die Tätigkeitsfelder der Regionalmarketingagentur vor.
IHK-Regionalausschuss für den Kreis Coesfeld
Der IHK-Regionalausschuss für den Kreis Coesfeld besteht aus rund 40 ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern und vertritt die Interessen der gewerblichen Wirtschaft in der Region. Das Gremium befasst sich mit wirtschaftsrelevanten Themen im Kreis und berät die Vollversammlung, das Präsidium sowie die Geschäftsführung der IHK Nord Westfalen.
Bei der Sitzung am 22. Februar 2024, die beim Klinkerhersteller Hagemeister in Nottuln stattfand, betonte IHK-Vizepräsident Helmut Rüskamp, dass der Fachkräftemangel trotz Konjunkturflaute weiterhin die größte Herausforderung für die Unternehmen im Kreis Coesfeld darstellt. Laut einer IHK-Umfrage sehen über 70 % der Betriebe darin das größte Risiko. Besonders gefragt sind Fachkräfte mit Berufsausbildung und Weiterbildungsabschlüssen, während die Nachfrage nach Hochschulabsolventen rückläufig ist.
Rüskamp hob hervor, dass Unternehmen sich verstärkt auf die Gewinnung junger Talente konzentrieren und die Automatisierung von Arbeitsprozessen als Strategie nutzen sollten, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Die Teilnehmer konnten beim Gastgeberbetrieb den hohen Automatisierungsgrad erleben. Experten wie Prof. Dr.-Ing. Michael Bühren präsentierten zudem aktuelle Entwicklungen und Zukunftstrends im Bereich der Automatisierung.
Am 2. Juli 2024 diskutierte der Regionalausschuss mit dem Landtagsabgeordneten Wilhelm Korth über nachhaltige Mobilität und die Auswirkungen der Mautausweitung. Die Sitzung fand bei der Weiling GmbH in Coesfeld statt. Kritisiert wurden insbesondere die neuen Mautregelungen für Fahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen, die als bürokratisch, ungerecht und wirtschaftlich belastend empfunden werden – vor allem für kleine und mittlere Unternehmen.
Auch die Herausforderungen der Antriebswende standen im Fokus. Spediteur Christian Meßing berichtete von den hohen Kosten für E-Lkw, Infrastruktur und Stromanschlüsse sowie von langen Lieferzeiten für Trafostationen. Der Ausschuss betonte die Notwendigkeit verlässlicher Rahmenbedingungen, um Klimaschutz und wirtschaftliche Anforderungen miteinander zu verbinden.
Der IHK-Regionalausschuss diskutierte bei Weiling über nachhaltige Mobilität im Kreis Coesfeld (v.l.): Ausschussvorsitzender Helmut Rüskamp, Landtagsabgeordneter Wilhelm Korth, Weiling-Geschäftsführer Dr. Peter Meyer und Sven Wolf, Leiter des IHK-Standortes Westmünsterland.
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Die Ausschussvorsitzenden Helmut Rüskamp und Carsten Sühling betonten die Bedeutung der Industrie für das Westmünsterland und lobten die Widerstandsfähigkeit der Region in herausfordernden Zeiten. Andreas Grotendorst vom Münsterland e.V. stellte abschließend die Tätigkeitsfelder der Regionalmarketingagentur vor.
Regionalausschuss Kreis Recklinghausen
In der ersten Sitzung in den Geschäftsräumen der Sparkasse Vest gab Dr. Peter Lucke einen Einblick in die aktuelle Lage auf den Finanzmärken mit seinen Herausforderungen. Dazu zählen unter anderem neue Vorschriften wie z. B. Sustainable Finance. Bei der Sommersitzung im „ZukunftsForum GE“ diskutierten die Mitglieder über die Ergebnisse der Frühjahrs-Konjunkturumfrage für den Kreis Recklinghausen und Ansatzpunkte für den Umgang mit den vielfältigen Herausforderungen für Unternehmen. Anschließend stellte Frank Benölken, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit des Kreises Recklinghausen, verschiedene Unterstützungsmaßnahmen für Unternehmen sowie das Projekt „Jobturbo für Geflüchtete“ vor.
Regionalausschuss für den Kreis Steinfurt
Bei der POOLgroup in Emsdetten zu Gast: Geschäftsführer Carl Cordier (vorne, 7. v. r.) begrüßt den IHK-Regionalausschuss für den Kreis Steinfurt unter Leitung von Gustav Deiters (rechts neben Cordier) sowie IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel (links neben Cordier).
© MICHAEL C.MOELLER
Gustav Deiters (r.) begrüßte die neue IHK-Regionalbeauftragte Inna Gabler (l.) im Regionalausschuss für den Kreis Steinfurt und würdigte das Engagement ihrer Vorgängerin Dorothe Hünting-Boll (M.). Wie sich die Crespel & Deiters Group auf die Zukunft vorbereitet, erläuterten Heike Sander (2.v.r.) und Steffen von Glahn.
Gustav Deiters (rechts), Vorsitzender im IHK-Regionalausschuss für den Kreis Steinfurt, hob die Bedeutung der Künstlichen Intelligenz für die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands hervor.
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Regionalausschuss für den Kreis Warendorf
Der IHK-Regionalausschuss für den Kreis Warendorf war zu Gast bei der GEA Westfalia Separator Group in Oelde: (v. l.) Martin Seifert (CFO Division Separation & Flow Technologie bei der GEA Westfalia Group), Ausschussvorsitzender Bernd Eßer, IHK-Regionalbeauftragte Dorothe Hünting-Boll und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel. GEA in Oelde produziert Zentrifugen für die mechanische Trenntechnik unter anderem für die Nahrungsmittel-, Chemie- und Pharmaindustrie.
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Der IHK-Regionalausschuss Kreis Warendorf unter Leitung von Bernd Eßer (r.) war auf Einladung von Dr. Ansgar Klemann (l.) zu Gast in der Fachklinik St. Josef-Stift in Sendenhorst. Die künftige IHK-Regionalbeauftragte für den Kreis Warendorf, Inna Gabler, stellte sich bei dieser Gelegenheit dem Ausschuss vor.
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Im St. Josef-Stift in Sendenhorst beschäftigten sich die Ausschussmitglieder am 25. Juni in der Sommersitzung mit der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Nord Westfalen, die keine deutlichen Anzeichen für einen Aufschwung im Kreis Warendorf zeigte. Während sich die Lage bei Dienstleistungsunternehmen und im Einzelhandel stabilisiert hat, spitzt sich die Schwäche in der Industrie weiter zu. In der Diskussion äußerten die Mitglieder des Regionalausschusses große Besorgnis über die hohen Konjunkturrisiken. Fehlende Planungssicherheit, hohe Arbeitskosten sowie Energie- und Rohstoffpreise bremsen die Investitionsbereitschaft. Ausschussvorsitzender Bernd Eßer kritisierte die wachsende Bürokratie, die die Umsetzung von Vorschriften erschwert, und forderte praxisnahe und umsetzbare Regulierungen. Ein Rundgang durch das St. Josef-Stift bot den Teilnehmern Einblicke in ein innovatives Konzept, das akute Behandlung und Rehabilitation kombiniert und der Fachklinik ein Alleinstellungsmerkmal verleiht.
Der IHK-Regionalausschuss Kreis Warendorf unter Leitung von Bernd Eßer (r.) war auf Einladung von Michael Finger (vorne, 2 v.l.) zu Gast bei der technotrans SE in Sassenberg.
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Die Bedeutung der Künstlichen Intelligenz (KI) für den Mittelstand betonten die Mitglieder des IHK-Regionalausschusses am 5. November bei der technotrans SE in Sassenberg. Ausschussvorsitzender Bernd Eßer hob hervor, dass KI eine zentrale Rolle dabei spiele, Prozesse und Geschäftsmodelle zukunftssicher zu gestalten. Der Mittelstand müsse jetzt die Weichen stellen, um die Potenziale der Technologie für Innovation und Effizienzsteigerung zu nutzen. Thomas Löchte, Geschäftsführer der Informationsfabrik GmbH, präsentierte bestehende und zukünftige Einsatzmöglichkeiten von KI, die von automatisierten Prozessen bis hin zu autonomen Systemen reichen. Klaas Moltrecht, KI-Experte der IHK Nord Westfalen, verdeutlichte, wie KI erhebliche Effizienzgewinne und Kostenersparnisse ermöglichen kann. Gleichzeitig wurden die Ergebnisse der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage vorgestellt. Diese spiegeln eine angespannte wirtschaftliche Lage wider, besonders in der Industrie und im Handel.
IHK-Regionalausschüsse in der Emscher-Lippe-Region
Für die Sitzungen der drei IHK-Regionalausschüsse in der Emscher-Lippe-Region wurde im Vestischen Vorstand im Jahr 2024 Digitalisierung als Schwerpunktthema festgelegt, ergänzt mit Berichten aus der IHK-Arbeit. In allen drei Regionalausschüssen stellte Sebastian Barchnicki, Sprecher der Geschäftsführung von DIGITAL.SICHER.NRW, Herausforderungen und Lösungsansätze der digitalen Sicherheit für KMU vor.
Mitglieder des Vestischen Vorstands sind die IHK-Vizepräsidentinnen Kathrin Gödecke (Vorsitzende des Regionalausschusses für die Stadt Bottrop), Melanie Baum (Vorsitzende des Regionalausschusses für den Kreis Recklinghausen), Tatjana Hetfeld und IHK-Vizepräsident Lars Baumgürtel (Vorsitzender des Regionalausschusses für die Stadt Gelsenkirchen). Sprecher der Vestischen Gruppe ist Lars Baumgürtel, seine Vertreterin ist Melanie Baum.
Gemeinsame Sitzungen der drei Regionalausschüsse
Alle drei Regionalausschüsse der Emscher-Lippe-Region waren Anfang Juni zur Eröffnungsveranstaltung im ZukunftsForum GE eingeladen, bei der unter dem Titel „Beiträge für eine erfolgreiche Zukunft“ in zwei Talkrunden Aspekte für eine positive Entwicklung der Region diskutiert wurden. Bei der Veranstaltung wurden auch die weiteren gemeinsamen Projekte der Arbeitgeberverbände Emscher-Lippe, des FC Schalke 04, der Stadt Gelsenkirchen und der IHK Nord Westfalen anlässlich der EURO 2024 vorgestellt. Dies sind die „UnternehmensElf Gelsenkirchen“, der „Pavillon der Wirtschaft“ und die „Leseinitiative in Grundschulen“, bei der Schulministerin Dorothee Feller die Schirmherrschaft übernommen und auch selbst vorgelesen hat.
Auf der Bühne des ZukunftsForums GE: Dr. Jochen Grütters (stellv. IHK-Hauptgeschäftsführer), Bodo Klimpel (Landrat Kreis Recklibnghausen), IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel, IHK-Vizepräsidentin Tatjana Hetfeld, IHK-Vizepräsident Lars Baumgürtel, Prof. Uli Paetzel (Emschergenossenschaft und Lippeverband) und Garrelt Duin (Regionalverband Ruhr).
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IHK-Handelsausschuss
„Fairer Wettbewerb auch im Onlinehandel“ – IHK-Handelsausschuss besucht HUT.DE
Beeindruckt von der Entwicklung des Unternehmens HUT.DE zeigten sich die Mitglieder des Handelsausschusses der IHK Nord Westfalen Anfang März 2024 beim Besuch der Firmenzentrale von „Europas führendem Internethändler für Kopfbedeckungen“ in Münster. Jérôme Louis, einer der drei Geschäftsführer, stellte den Spezialisten für Hüte, Mützen und Caps vor, der mit zahlreichen Webshops und zehn stationären Geschäften im Bundesgebiet auch kanalübergreifend erfolgreich tätig ist.
Besuch in der Unternehmenszentrale von HUT.DE in Münster: Geschäftsführer Jérôme Louis (vorn, 2.v.l.) begrüßte den IHK-Handelsausschuss unter Leitung von Christoph Berger (vorn, 3. v.l.).
© MünsterView/IHK Nord Westfalen
Kritisch sieht der Handelsausschuss die deutlich ansteigenden Paketzahlen von Billigstanbietern aus Fernost. Allein über zwei große chinesische Plattformen kämen jeden Tag 400.000 Pakete nach Deutschland, berichtete Berger. Viele Produkte würden nach Einschätzung von Fachleuten gegen geltendes Recht verstoßen. Zudem würden Markenrechte missachtet, während Textilien und elektronische Geräte häufig nicht die europäischen Sicherheitsvorgaben erfüllten, so der Ausschussvorsitzende. „Diese Entwicklung ist gefährlich – nicht nur für die Verbraucher, sondern auch für den Groß- und Einzelhandel in Deutschland und Europa“, fasste Berger die intensive Diskussion zusammen. Er forderte einmal mehr einen „fairen Wettbewerb auch im Onlinehandel“.
Jens von Lengerke, Leiter der Abteilung für Handel, Dienstleistungen und Wirtschaftsanalysen der IHK Nord Westfalen, berichtete zudem über die Projekte der IHK-Kampagne „Das Gute findet Innenstadt“, die IHK-Angebote für Gewerbevereine und Werbegemeinschaften in der Region beinhaltet sowie über die geplante IHK-Strategie zur Innenstadtentwicklung, die sich an der sogenannten „Visitor“ bzw. „Customer-Journey“ durch eine Stadt orientiert und die bis zum Sommer erarbeitet wird.
IHK-Verkehrsausschuss
Entwicklungschancen für Logistik fehlen - IHK-Verkehrsausschuss zur Lage der Branche
Der regionalen Logistikbranche fehlen nach Ansicht der IHK Nord Westfalen Erweiterungsflächen und Entwicklungschancen. Deshalb informierte sich der IHK-Verkehrsausschuss über das Projekt „Logist.Plus“, mit dem Universität Osnabrück, der Kreis Steinfurt, das KNI Logistiknetz und weitere Partner eine nachhaltige Entwicklung der Wirtschaftsregion unter Berücksichtigung der Interessen der Logistikbranche unterstützen. Zudem diskutierte der Ausschuss über die Herausforderungen, die durch die sogenannte Antriebswende im Straßengüterverkehr auf die Branche zukommen.
„Die ökonomisch bedeutsame Logistikbranche ist von Landnutzungskonflikten, Flächenknappheit und steigenden Bodenpreisen betroffen. Bisher ist es nicht gelungen, den Flächenbedarf der Logistikbranche mit Nachhaltigkeitszielen in Einklang zu bringen. Hier setzt Logist.Plus mit einem Landmanagementansatz an“, fasste Prof. Dr. Kim Philip Schumacher von der Universität Osnabrück den Ausgangspunkt des Förderprojekts zusammen. Ziel sei es, unter anderem durch übergreifende Koordinierungsstrukturen zwischen Stadt, städtischem Umland und ländlichem Raum eine langfristig tragfähige Entwicklung unter Einbeziehung der Interessen der Logistikbranche zu ermöglichen, so Prof. Schumacher. Ein wichtiger Baustein des Projekts ist der Arbeitskreis Logistik mit Vertreterinnen und Vertretern aus den Kommunen des Projektgebiets, der als zentrale Plattform für den interkommunalen Austausch zu konkreten Ansiedlungsanfragen oder auch zu gemeinsamen Standards für bauleitplanerische Beurteilungen und sparsamem Umgang mit Flächen fungieren soll. Zudem wurde Beratungsmaterial für Kommunen und Unternehmen zur nachhaltigen Flächengestaltung erarbeitet.
Christian Meßing, Vorsitzender des IHK-Verkehrsausschusses, bestätigte die Einschätzungen von Prof. Schumacher: „Für die Logistikbranche wird es zunehmend schwerer, Erweiterungsflächen zu bekommen. Um die Logistikregion zu stärken und der Branche Entwicklungsperspektiven zu bieten, ist dies jedoch eine zentrale Voraussetzung. Nur so kann langfristig eine zuverlässige Versorgung der Bevölkerung, des Handels und des produzierenden sowie verarbeitenden Gewerbes gewährleistet werden“. Die Logistikbranche sei eine Querschnittsbranche, bei der das Aufgabenspektrum heute durch wertschöpfende Zusatztätigkeiten, wie Verpackung, Etikettierung oder Produktprüfung, weit über den Transport „von A nach B" hinaus gehe, so Meßing.
IHK-Außenwirtschaftsausschuss
Der Außenwirtschaftsausschuss der IHK Nord Westfalen tagte im Jahr 2024 in den Monaten Mai und November.
Führungswechsel im IHK-Außenwirtschaftsausschuss
Tagte im Mai 2024 über zwei Tage in Enschede und wählte dort einen neuen Vorsitz: Der Außenwirtschaftsausschuss der IHK Nord Westfalen. Alter Vorsitz: Dr. Friedrich-Hans Grandin von HUESKER Synthetic GmbH (1.Reihe 1.v.l.) sowie Stellvertretung Ralph Weidling von WEICON GmbH & Co. KG (1. Reihe 1.v.r.); Neuer Vorsitz: Saredin Seine von Albert Seine GmbH (1. Reihe 2.v.r.) sowie Stellvertretung Beatrix Brand von August Friedberg GmbH (1. Reihe 2.v.l.)
© Betz/IHK Nord Westfalen
In diesem Rahmen fand auch ein Wechsel im Vorsitz des Außenwirtschaftauschuss statt. Dr. Friedrich-Hans Grandin, Geschäftsführer der HUESKER Synthetic GmbH legte nach 7 Jahren den Vorsitz des Ausschusses in die Hände von Saredin Seine, Geschäftsführer von Albert Seine GmbH. Unter der Federführung des scheidenden Vorsitzenden wurden unter anderem im Jahr 2022 die Außenwirtschaftspositionen der IHK Nord Westfalen mit dem Titel „Internationale Wettbewerbsfähigkeit durch Dialog sichern“ verabschiedet.
Auch in der Stellvertretung wechselte das Amt nach 7 Jahren von Ralph Weidling, Geschäftsführer der WEICON GmbH & Co. KG in die Hände von Beatrix Brand, Geschäftsführerin der August Friedberg GmbH.
„Werden wir jetzt nicht wettbewerbsfähiger, werden wir überholt“
Die zweite Sitzung im November bei der TECE GmbH in Emsdetten war geprägt von Diskussionen um die sinkende Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen. Weitere Themen waren die volkswirtschaftliche Einordnung und die absehbaren Auswirkungen des Wahlsiegs von Donald Trump auf die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Europa und den USA, die rasanten Entwicklungen in der Wirtschaft Indiens, sowie der Aufschwung der ASEAN-Region, ein Staatenbund von 10 Ländern in Südostasien mit hohen Wachstumsraten und einer Bevölkerung von über 670 Millionen Einwohnern.
Die außenwirtschaftlich orientierten Unternehmen waren sich zum Jahresende 2024 einig, dass der Treiber der deutschen Unternehmen mittlerweile das internationale Geschäft ist. Das nationale oder europäische Geschäft dagegen zeigte kaum Wachstumsimpulse. Saredin Seine, Geschäftsführer der Albert Seine GmbH mit Sitz in Dülmen und Vorsitzender des Ausschusses, fasste die Diskussion zusammen: „Die anderen Weltregionen schlafen nicht. Wenn sich in Deutschland und Europa keine Trendwende einstellt, werden uns andere junge und dynamische Wachstumsregionen der Welt in wenigen Jahren überholen. Wir brauchen jetzt neue Impulse, um auch wieder im heimischen Markt Nachfrage zu generieren und damit international wieder wettbewerbsfähig zu sein.“
IHK-Industrieausschuss
Innovationen beginnen in den Schulen
In seiner Frühjahrssitzung beschäftigten Innovationsthemen den Industrieausschuss. Auf der Basis des DIHK-Innovationsreports erörterten die Ausschussmitglieder in den Räumen der Crespel & Deiters Group den bundesweiten Tiefstand der Investitionen in Innovationen und die daraus resultierenden Gefahren für den Standort Deutschland. Kritisch wurde festgestellt, dass alle innovationshemmenden Faktoren an Bedeutung zugenommen haben. Christian Gollnick, Referatsleiter Innovationspolitik der DIHK, erläuterte die Hauptsachen dieser Entwicklung: der Fachkräftemangel und die überbordende Bürokratie. Darüber hinaus diskutierten die Ausschussmitglieder ein Maßnahmenpaket zu den innovationspolitischen Positionen der IHK. Dabei standen vor allem Schulen im Mittelpunkt. Kontakte zu Schulen und Lehrern, Schülerbesuche in Unternehmen und wirtschaftsrelevante Bildungsinhalte wurden als Maßnahmen zur Umsetzung der innovationspolitischen Positionen der IHK herausgearbeitet. Letztlich wird der Grundstein für Innovationen in den Schulen gelegt.
Gemeinsame Sitzung mit dem Industrieausschuss der Niederrheinischen IHK in Duisburg
Darüber hinaus fand eine gemeinsame Sitzung des Industrieausschusses mit dem der Niederrheinischen IHK in Duisburg statt. Getagt wurde im Zentrum für Brennstoffzellentechnik (ZBT) in Duisburg. Die beiden Ausschussvorsitzenden Norbert Mülders, Geschäftsführer Solvay Chemicals GmbH, und Lars Baumgürtel, Geschäftsführer ZINQ, begrüßten den ZBT-Geschäftsführer Dr. Peter Beckhaus, der über die Forschungsaktivitäten seines Hauses berichtete. Darüber hinaus wurden die Wasserstoffaktivitäten in Nordeuropa und die Potenziale von Wasserstoff angeregt diskutiert.
IHK-Arbeitskreis Arbeitskreis Bau- und Immobilienwirtschaft
Heinrich-Georg Krumme (Sparkasse Westmünsterland), Uwe Schramm (Wohnbau Westmünsterland eG), Klaus Ehling (Münsterland e. V.), Bürgermeisterin der Stadt Coesfeld Eliza Diekmann, Jens von Lengerke (IHK Nord Westfalen), Alice Reckmann (ProSen GmbH), und Eberhard Ganz (Ganz & Partner Architektur) (v.l.n.r.).
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