Verkehrswege

Binnenschifffahrt

Der Dortmund-Ems-Kanal als 256 Kilometer langer Wasserweg zwischen Emden und Dortmund spielt eine zentrale Rolle in der europäischen Binnenschifffahrt. Erst der Ausbau der Nordstrecke macht die Nutzung der Wasserstraße als Nord-Süd-Verbindung zwischen Nordsee (Dollart) und Ruhrgebiet durch größere Schiffe möglich. Dazu werden fünf Schleusen zwischen Bevergern (Kreis Steinfurt) und Lingen durch Neubauten ersetzt. Die ebenfalls in diesem Streckenabschnitt befindliche Schleuse Altenrheine wurde bereits in den 1970er Jahren für die neueren Binnenschiffsstandards ausgebaut. Die anderen fünf derzeit zehn Meter breiten Schleusen werden durch jeweils zwölfeinhalb Meter breite und 140 Meter lange Schleusen ersetzt. Die aus sechs Schleusen bestehende „Schleusentreppe Rheine“ überwindet auf einer Strecke von 29 Kilometern einen Höhenunterschied von 29 Metern. Weil die Kanalstrecken zu schmal für einen Begegnungsverkehr von Großmotorgüterschiffen sind, müssen an den Schleusen sowohl im Ober- als auch im Unterwasser Vorhäfen ausgebaut werden. Dort warten die Schiffe ab, bis der Verkehr in ihre Fahrtrichtung freigegeben wird. Mehrere Brücken werden angehoben, um den Kanal auch für Schiffe mit mehrlagigem Containerverkehr befahrbar zu machen.

Bündnis für Planungsbeschleunigung

Das Binnenschiff kann im zukünftigen Modal-Split eine wesentlich größere Rolle übernehmen. Denn die spezifischen Emissionen je transportiertem Tonnen-Kilometer liegen erheblich unter den Emissionswerten des Straßen- und Schienengüterverkehrs. Der Einsatz des Großmotorgüterschiffs ist dabei ein wichtiger Beitrag zu Erhöhung der Wirtschaftlichkeit des Transports auf Binnenwasserstraßen.
Im Jahr 2007 hat ein Bündnis regionaler Akteure einen Kooperationsvertrag mit dem Bund geschlossen. Die Bündnispartner haben sich bereit erklärt, sechs zusätzliche Planerstellen für den Zeitraum von 2008 bis 2017 zu finanzieren und so den Lückenschluss erheblich zu beschleunigen. Das ursprüngliche Ziel einer durchgängigen Schiffbarkeit mit dem Großmotorgüterschiff bis zum Jahr 2017 konnte nicht realisiert werden. Derzeit wird an den Schleusenstandorten in Gleesen, Rodde und Venhaus gebaut.

Ausbau bis 2035

Aktuell wird von einer durchgängigen Schiffbarkeit mit dem Großmotorgüterschiff bis zum Jahr 2035 gerechnet. Dies ist auch der Situation geschuldet, dass eine Baubetreuung durch die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung parallel nur bei maximal drei Baustellen gewährleistet werden kann.
Der Ausbau der DEK-Nordstrecke ist im Vordringlichen Bedarf des aktuellen Bundesverkehrswegeplans eingestuft. Die Gesamtkosten inklusive des zugehörigen Brückenhebungsprogramms wurden seinerzeit mit knapp 550 Mio. Euro ausgewiesen. Mit einem Nutzen-Kosten-Verhältnis von 2,0 ist das Projekt wirtschaftlich.
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