Finanzierungsformen
Auch in Deutschland nimmt Beteiligungskapital bei der Unternehmensfinanzierung eine immer größere Rolle ein. Insbesondere junge, technologieorientierte Unternehmen stehen oft vor dem Problem einer soliden Finanzierung. Die vorhandenen Eigenmittel sind begrenzt und Fremdmittel werden nur bei entsprechenden Sicherheiten gewährt.
Frühphasen-Finanzierung
Finanzierung von Restrukturierungsprozessen
Beteiligungskapital
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Diese fehlen aber oft, wenn die Investitionskosten hoch und die Renditeerwartungen ungewiss sind.
In diesen Fällen geht der Existenzgründer auf die Suche nach externen Investoren, die Beteiligungskapital oder Venture Capital einbringen und dafür im Gegenzug Geschäftsanteile an Ihrem Unternehmen erhalten. Dabei sind die genauen Konditionen, wie die Höhe des Risikokapitals, die zu übertragenden Geschäftsanteile und sonstigen Bedingungen - insbesondere Mitsprache- oder Mitgestaltungsrechte des Investors - individuellen Absprachen vorbehalten.
Eine Beteiligung kann in folgenden Phasen eingegangen werden:
- die Frühphasen-Finanzierung (Early stage),
- die Expansions- bzw. Wachstumsfinanzierung (Expansion) sowie
- die späteren Phasen der Restrukturierung.
Frühphasen-Finanzierung
Die Frühphasen-Finanzierung richtet sich an die Gründer-Innovatoren, die oftmals noch unausgereifte Ideen haben, die sie langsam zu überzeugenden Geschäftskonzepten entwickeln wollen. Für diese ganz frühen Phasen des Gründungsprozesses wird zwischen folgenden drei Finanzierungsformen unterschieden:
- Seed-Capital,
- Start-up-Finanzierung und
- First-stage-Finanzierung.
Während der Frühphasen-Finanzierung sind die Anfangsinvestitionen zwar oft noch gering, die Geschäftskonzepte aber auch noch wenig ausgereift und die Risiken entsprechend hoch. Viele VC-Firmen vermeiden solche Frühphasen-Engagements. Allerdings gibt es spezialisierte Anbieter, die sich schwerpunktmäßig auf dieses Segment des Seed-Capital und der Start-up-Finanzierung konzentrieren (Seed-Capital-Firmen; Business Angels, oder Inkubatoren).
Expansions-Finanzierung
Die meisten im Markt befindlichen Venture-Capital-Firmen sind auf die Expansion ausgerichtet. Das Ziel von Venture-Capital-Firmen ist es, vielversprechende, wachstumsträchtige Firmen in ihr Portfolio aufzunehmen und von diesen einen möglichst hohen Prozentsatz an die Börse zu bringen. Venture-Capital-Firmen steigen zumeist erst in der Phase des Second-Stage Financing ein, und sie begleiten ihre Portfoliounternehmen anschließend in mehreren weiteren Finanzierungsrunden (Third-stage/Mezzanine sowie Bridge Financing).
Finanzierung von Restrukturierungsprozessen
Hinzugekommen sind spezialisierte Anbieter, die sich auf sog. Spin offs (Ausgliederung von Unternehmensteilen durch das bisherige Management) sowie Management-Buy-in (Übernahme von Unternehmensteilen) spezialisiert haben. Sie alle konzentrieren sich auf die Begleitung von Restrukturierungsprozessen in Spätphasen. Einzelne dieser Engagements dienen zwar auch der Finanzierung von Innovationen; der überwiegende Teil zielt jedoch eher auf die Begleitung von Umstrukturierungsprozessen ab, von Veränderungen der Eigentümerstrukturen und auf die Unterstützung bei unternehmerischen Nachfolgeregelungen.
Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Beteiligungsgesellschaft:
- in der Regel bestehen Minderheitsbeteiligungen, keine aktive Einflussnahme der Beteiligungsgesellschaft,
- Festlegung der Informations-/Mitwirkungsrechte der Beteiligungsgesellschaft,
- turnusmäßige Berichterstattung zur Entwicklung des Unternehmens,
- bei Bedarf Beratungsleistungen der Beteiligungsgesellschaft,
- Zusammenarbeit ist zeitlich begrenzt auf bestimmte Entwicklungsphasen des Unternehmens, danach Ausscheiden der Beteiligungsgesellschaft,
- Partizipation am Jahresergebnis (direkte Beteiligung) oder laufende Beteiligungsgebühren (stille Beteiligung)
Die für einen festumrissenen Zeitraum zur Verfügung gestellten Mittel der Beteiligungsgesellschaft erlangen durch Rangrücktritt Eigenkapitalcharakter.
Wie Sie die richtige Beteiligungsgesellschaft finden:
- Definition der Finanzierungserfordernisse (Branche, Finanzierungsphase, Finanzierungsumfang, Investitionsschwerpunkte, geographische Präferenzen),
- Kontaktaufnahme zu der infrage kommenden Beteiligungsgesellschaft (keine Rundschreiben!),
- Bei grundsätzlichem Interesse Übermittlung der Unternehmensdarstellung anhand eines Businessplans an die interessierte Beteiligungsgesellschaft