20. Januar 2025

USA bleiben unverzichtbarer Handelspartner

IHK-Chef Jaeckel: „Handlungsdruck für Politik steigt“
Münsterland/Emscher-Lippe-Region. – Mit der heutigen (20. Januar) Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump steigt auch in der nord-westfälischen Wirtschaft die Spannung, ob und in welchem Umfang der US-Präsident die von ihm angekündigten Zollerhöhungen umsetzen wird. Nach Angaben der IHK Nord Westfalen unterhalten über 300 Industrieunternehmen aus dem Münsterland und aus der Emscher-Lippe-Region regelmäßige Geschäftsbeziehungen in die USA. Der Wert ihrer Ausfuhren liegt nach IHK-Angaben bei rund zwei Milliarden Euro pro Jahr.
IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel erwartet eine Fortsetzung des wirtschaftsfreundlichen Kurses in den USA. „Diese Politik erhöht noch einmal den Druck auf die politischen Entscheidungsträger hierzulande, die Standortbedingungen für Unternehmen in Deutschland und der EU insgesamt zu verbessern.“
„Die USA bleiben ein unverzichtbarer Wirtschaftspartner“, betont Jaeckel. Umso wichtiger sei es jetzt, auf allen Ebenen alles dafür zu tun, Handelskonflikte zwischen der EU und den USA zu vermeiden und die internationalen Handels- und Investitionsbeziehungen bilateral zu vertiefen. „Wir werden unseren Beitrag dazu leisten und unsere persönlichen Kontakte in die USA und die Kontakte der gesamten IHK-Organisation mit den Auslandshandelskammern dazu nutzen, die Wirtschaftsbeziehungen weiter zu verbessern“, kündigt Jaeckel an.
Die IHK Nord Westfalen war eine der ersten Industrie- und Handelskammern in Deutschland, die nach der COVID-19 Pandemie im Frühjahr 2022 die persönlichen Kontakte zu den USA wieder aufgenommen haben.
Gemeinsam mit der Stadt Münster, der Universität Münster und der FH Münster und den niederländischen Partnern besuchte die IHK in den letzten Jahren Kalifornien, Minnesota und Chicago, um den wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Austausch mit den USA weiter auszubauen. Im Zentrum der Aktivitäten im TECH.LAND-Programm standen die Themen Batterieforschung, Wasserstoffhochlauf und Kreislaufwirtschaft sowie Medizintechnik und -forschung.
Die nächsten beiden Delegationsreisen in und aus Richtung USA sind bereits geplant. So unterstützt die IHK Nord Westfalen die Auslandshandelskammer Chicago und das Bundeswirtschaftsministerium beim Thema Wasserwirtschaft: Zwischen dem 7. und 11. April geht es für Unternehmen der Wasserwirtschaft nach Illinois (Chicago) und Wisconsin. Zwischen dem 22. und 24. Juni besucht dann eine US-Delegation die Städte Münster und Gelsenkirchen sowie Herten und Bottrop.

Wirtschaftpartner USA

Mehr als 300 Unternehmen aus dem Münsterland und der Emscher-Lippe-Region haben direkte Beziehungen zu Geschäftspartnern in den USA. Der Auslandsumsatz, den die Unternehmen aus dem IHK-Bezirk Nord Westfalen im Handel mit den USA erzielen, liegt bei etwa zwei Milliarden Euro pro Jahr. Das sind rund zehn Prozent des gesamten Auslandsumsatzes der Industrieunternehmen im IHK-Bezirk. Mehr als jeder vierte Arbeitsplatz in Nord-Westfalen hängt nach IHK-Angaben inzwischen direkt oder indirekt vom Exportgeschäft ab. Die USA sind der größte Abnehmer von deutschen Exporten (Stand: 2023; rund zehn Prozent) und das drittgrößte Herkunftsland von Importen nach Deutschland. Für die USA ist Deutschland der viertgrößte Handelspartner nach den beiden Nachbarländern Mexiko und Kanada sowie China.