12. November 2024
In der Ausschusssitzung, die bei der technotrans SE in Sassenberg stattfand, nannte Eßer gute Gründe für den Einsatz von KI. „Nur so können wir die Innovationskraft und Effizienz steigern, die es braucht, um langfristig erfolgreich zu sein und in einer zunehmend digitalisierten Welt gut aufgestellt zu bleiben“, betonte er. Welche Einsatzmöglichkeiten für den Mittelstand es schon heute gibt, stellte Thomas Löchte vor. Der Geschäftsführer der Informationsfabrik GmbH aus Münster blickte aber auch voraus auf zukünftige Anwendungen. Diese reichten von automatisierten Prozessen bis hin zu autonomen Systemen.
Wie der Mittelstand die Potenziale der KI nutzt
IHK-Regionalausschuss bei technotrans in Sassenberg
Kreis Warendorf/Sassenberg. – Auch der Mittelstand muss die Potenziale Künstlicher Intelligenz nutzen und sich mit KI neue Wachstumschancen erschließen: Darin zeigten sich die Unternehmerinnen und Unternehmer des IHK-Regionalausschusses für den Kreis Warendorf einig. „Künstliche Intelligenz bietet uns eine einmalige Chance, unsere Prozesse und Geschäftsmodelle zukunftssicher zu gestalten“, unterstrich der Ausschussvorsitzende Bernd Eßer, Geschäftsführer der Berief Food GmbH aus Beckum. Eßer rief dazu auf, keine Zeit zu verlieren. Gerade für mittelständische Unternehmen sei es wichtig, jetzt die Weichen zu stellen und KI aktiv zu nutzen.
Der IHK-Regionalausschuss Kreis Warendorf unter Leitung von Bernd Eßer (r.) war auf Einladung von Michael Finger (vorne, 2 v.l.) zu Gast bei der technotrans SE in Sassenberg.
© Kaup-Büscher/IHK Nord Westfalen
Auch Klaas Moltrecht, KI-Experte der IHK Nord Westfalen, ermunterte die Unternehmerinnen und Unternehmer, sich mit der neuen Technologie zu beschäftigen: „Mithilfe von KI lassen sich zuvor kaum zu erreichende Effizienzgewinne realisieren und Prozesse optimieren, was zu einer erheblichen Kostenersparnis führen kann.“ Beispielhaft nannte Moltrecht die KI-basierte Bildverarbeitung, um fehlerhafte Produkte zu erkennen, oder KI-gestützte Bedarfsvorhersagen, mit denen sich Lieferketten optimieren lassen.
Die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Nord Westfalen stellte Sven Wolf vor. „Die wirtschaftliche Lage ist angespannt, insbesondere in der Industrie und im Handel. Neben einer schwachen Nachfrage und strukturellen Herausforderungen setzen der Wirtschaft insbesondere die hohen Arbeitskosten sowie Bürokratielasten zu und bremsen das Wachstum“, berichtete der IHK-Geschäftsbereichsleiter für Unternehmensförderung und Weiterbildung. 26 Prozent der Unternehmen bewerteten demnach ihre Geschäftslage als schlecht, nur noch 15 Prozent mit gut. Damit verstetige sich das negative Lagesaldo.
Nur noch jeder vierte Betrieb rechne in den nächsten Monaten mit besseren Geschäften, erläuterte Wolf. Die wirtschaftliche Schwäche hinterlasse inzwischen deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt. „Nur noch 14 Prozent wollen Personal aufbauen, knapp 50 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Beschäftigtenzahl aus.“ Vor allem in der Industrie, die Wolf als „Rückgrat“ für die Wirtschaft im Kreis Warendorf bezeichnete, sei die Zuversicht besonders gering. „Vier von zehn Beschäftigten arbeiten im Kreis Warendorf im produzierenden Gewerbe“, schilderte Wolf und unterstrich damit die große Bedeutung der Industrie für den heimischen Arbeitsmarkt. Insgesamt bleibe die Beschäftigung jedoch robust. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wachse noch, allerdings schwächer als zuvor und längst nicht in allen Branchen.
Über den IHK-Regionalausschuss
Der IHK-Regionalausschuss für den Kreis Warendorf mit rund 50 ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern ist die Stimme der gewerblichen Wirtschaft im Kreis. Das Gremium befasst sich mit Themen und Projekten im Kreis, die Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Zudem berät der Regionalausschuss die Vollversammlung, das Präsidium und die Geschäftsführung der IHK Nord Westfalen.