28. Juni 2024
Anzeichen für schwache Konjunkturbelebung
IHK-Regionalausschuss im St. Josef-Stift in Sendenhorst
Kreis Warendorf/Sendenhorst. – Für einen durchgreifenden Aufschwung gibt es in der Wirtschaft im Kreis Warendorf noch keine Anzeichen. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Nord Westfalen, über die der IHK-Regionalausschuss für den Kreis Warendorf im St. Josef-Stift in Sendenhorst diskutierte. „Wir rechnen in den kommenden Monaten allenfalls mit einer leichten Konjunkturbelebung“, berichtete Sven Wolf, IHK-Geschäftsbereichsleiter für Unternehmensförderung und Weiterbildung, bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse.
Der IHK-Regionalausschuss Kreis Warendorf unter Leitung von Bernd Eßer (r.) war auf Einladung von Dr. Ansgar Klemann (l.) zu Gast in der Fachklinik St. Josef-Stift in Sendenhorst. Die künftige IHK-Regionalbeauftragte für den Kreis Warendorf, Inna Gabler, stellte sich bei dieser Gelegenheit dem Ausschuss vor.
© Kaup-Büscher/IHK Nord Westfalen
In der Bewertung der aktuellen Geschäftslage zeigen sich allerdings große Unterschiede zwischen den Branchen. Bei den Dienstleistungsunternehmen und im Einzelhandel hat sich die Lage stabilisiert, die Schwäche in der Industrie hat sich jedoch weiter zugespitzt. Der Anteil der Industrieunternehmen, die von schlecht laufenden Geschäften berichten, ist noch einmal um zehn Punkte auf 40 Prozent gestiegen.
In der anschließenden Diskussion zeigten sich die Mitglieder angesichts hoher Konjunkturrisiken besorgt. „Viele Unternehmen aus allen Branchen sind insbesondere unzufrieden mit den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen“, fasste Vorsitzender Bernd Eßer das Stimmungsbild im Ausschuss zusammen. Es fehle Planungssicherheit, was die Investitionsbereitschaft insbesondere in der Industrie lähme. Auch die hohen Arbeitskosten, die Energie- und Rohstoffpreise sowie die schwache Auslandsnachfrage drückten auf die Stimmung.
„Die zunehmende Flut an bürokratischen Vorschriften geht Hand in Hand mit einer sinkenden Umsetzungsqualität“, kritisierte der Unternehmer aus Beckum weiter. Es sei höchste Zeit für eine praxisnahe und realitätstaugliche Verwaltung. „Bürokratische Regulierungen müssen für die Unternehmen umsetzbar sein“, forderte Ausschussvorsitzender Eßer, der auch IHK-Vizepräsident ist.
Beeindruckt von der Entwicklung des St. Josef-Stifts zeigten sich die Unternehmerinnen und Unternehmer bei einem Rundgang durch die Fachklinik in Sendenhorst. Dr. Ansgar Klemann, Vorsitzender der Geschäftsführung, erläuterte das innovative Konzept, das akute ärztliche Behandlung mit Rehabilitationsmedizin eng verknüpft. „Mit ‚Akut und Reha aus einer Hand‘ verfügt das St. Josef-Stift über ein Alleinstellungsmerkmal im weiten Umkreis“, so Klemann.
Über den IHK-Regionalausschuss
Der IHK-Regionalausschuss für den Kreis Warendorf mit rund 50 ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern ist die Stimme der gewerblichen Wirtschaft im Kreis. Das Gremium befasst sich mit Themen und Projekten im Kreis, die Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Zudem berät der Regionalausschuss die Vollversammlung, das Präsidium und die Geschäftsführung der IHK Nord Westfalen.
Der IHK-Regionalausschuss für den Kreis Warendorf mit rund 50 ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern ist die Stimme der gewerblichen Wirtschaft im Kreis. Das Gremium befasst sich mit Themen und Projekten im Kreis, die Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Zudem berät der Regionalausschuss die Vollversammlung, das Präsidium und die Geschäftsführung der IHK Nord Westfalen.