21. Juni 2024

Grundsteuer-Belastung kann deutlich steigen

IHK rät: Unternehmen sollen Hebesatz-Prognose prüfen
Münsterland / Emscher-Lippe-Region. – Die IHK Nord Westfalen empfiehlt allen Unternehmen, schnell ihre mögliche Belastung durch die neue Grundsteuer zu überprüfen. Hintergrund ist, dass die Landesregierung eine Prognoserechnung veröffentlicht hat, wie Kommunen aus ihrer Sicht ihre Hebesätze aufkommensneutral gestalten können. Nach dieser Berechnung drohen in einigen Städten und Gemeinden im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region erhebliche Erhöhungen mit Hebesätzen von mehr als 1500 Punkten.
Die Landesregierung ermöglicht es den Kommunen, bei der Grundsteuer B differenzierte Hebesätze für Gewerbe- und Wohnbebauung zu erheben. Damit möchte sie ausgleichen, dass in einigen Kommunen private Haushalte künftig stärker durch die Grundsteuer belastet werden könnten als Eigentümer von gewerblich genutzten Grundstücken. Die Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen warnen vor einer zusätzlichen Belastung der Wirtschaft. Zuletzt hätten viele Kommunen schon ihre Gewerbesteuer erhört. Diese liege in NRW im Durchschnitt bei 470 Prozent und damit deutlich höher als im Bundesschnitt, der 403 Prozent beträgt. Damit sind die heimischen Unternehmen bereits jetzt besonders stark belastet, und dies vor dem Hintergrund einer weiter schwächelnden Konjunktur und hoher wirtschaftlicher Herausforderungen.
Unternehmen können die Prognoserechnung der Landesregierung zur Grundsteuer B online abrufen. Die tatsächlichen Hebesätze können davon abweichen: Jede Kommune entscheidet selbst, ob sie unterschiedliche Hebesätze für Wohn- und Gewerbegrundstücke erhebt und wie hoch die Hebesätze liegen werden.