Zukunft der Arbeitswelt im Blick

Kreis Steinfurt/Ibbenbüren. – Wie sich ein traditionsreiches, in sechster Generation geführtes Familienunternehmen wissenschaftlich gestützt auf die Zukunft der Arbeitswelt vorbereitet, besichtigte der IHK-Regionalausschuss für den Kreis Steinfurt bei der Crespel & Deiters Group in Ibbenbüren. „Die Anforderungen an moderne Arbeitsplätze sind komplex, bieten aber gerade deshalb zahlreiche Chancen“, ermunterte Gastgeber Gustav Deiters, CEO von Crespel & Deiters und zudem Ausschussvorsitzender, die Unternehmerinnen und Unternehmer, sich mit den Veränderungsprozessen rund um New Work zu beschäftigen.

Der Hersteller weizenbasierter Produkte nutzt temporär ein Bürogebäude als Testumgebung, um neue Arbeitskonzepte und -formen zu untersuchen und zu bewerten. WorkHub heißt das Projekt, das Crespel & Deiters in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Münster durchführt. „Die Erfahrungen daraus fließen in die Konzeption und Realisierung eines neuen, modernen Bürokomplexes ein“, erläuterte Marketing- und Kommunikationschefin Heike Sander.

Über den nachhaltigen Ansatz des Industrieunternehmens und die Chancen der Transformation berichtete Steffen von Glahn, Chief Operating Officer in der Geschäftsführung. „Mit weniger mehr erreichen“, beschrieb er die Richtschnur des unternehmerischen Handelns bei Crespel & Deiters. Um die Transformation in Produktion und Prozessen voranzubringen, wolle das Unternehmen in den kommenden Jahren rund 50 Millionen Euro investieren. „Dafür benötigen wir aber dauerhaft verlässliche und günstige Rahmen- und Marktbedingungen“, sagte von Glahn. Besorgt zeigte er sich über das von hohen Energiepreisen, überbordender Bürokratie und anhaltendem Fachkräftemangel geprägte aktuelle wirtschaftspolitische Umfeld.

Im Anschluss verabschiedete sich der Ausschuss von Dorothe Hünting-Boll. Die IHK-Regionalbeauftragte für den Kreis Steinfurt geht im August in den Ruhestand. Fast sechs Jahre lang war Hünting-Boll direkte Ansprechpartnerin für Unternehmen vor Ort und setzte sich bei Politik und Verwaltung im Kreis für wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen ein. „Sie haben der IHK ein Gesicht verliehen und das umfangreiche Leistungsspektrum der IHK zahlreichen Betrieben bekannt gemacht“, würdigte Ausschussvorsitzender Deiters das Engagement der Netzwerkerin. Er erinnerte daran, dass Hünting-Boll insgesamt 22 Sitzungen des IHK-Regionalausschusses für den Kreis Steinfurt vorbereitet und damit wichtige Impulse für die Arbeit des Gremiums gesetzt habe. Er wünschte Hünting-Boll persönliches Glück, Gesundheit und weiterhin inspirierende Erfahrungen auf ihrem weiteren Lebensweg.

Als Nachfolgerin wurde Inna Gabler dem Ausschuss vorgestellt. Gabler hatte bei der IHK viele Jahre bildungspolitische Projekte zur Fachkräftesicherung betreut und zuletzt als Referentin für Nachhaltigkeit gearbeitet. „Diese beiden zentralen Zukunftsthemen will ich vor Ort noch intensiver in die Unternehmen tragen“, kündigte die neue IHK-Regionalbeauftragte an.

Der IHK-Regionalausschuss für den Kreis Steinfurt mit rund 50 ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bildet die Stimme der gewerblichen Wirtschaft im Kreis Steinfurt. Das Gremium befasst sich mit Themen und Projekten im Kreis, die Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Zudem berät der Regionalausschuss die Vollversammlung, das Präsidium und die Geschäftsführung der IHK.