23. November 2023

Mauterhöhung belastet Verkehrswirtschaft

IHK-Verkehrsausschuss tagte im Hafen Gelsenkirchen
Gelsenkirchen/Emscher-Lippe-Region/Münsterland. – Über den trimodalen Güterumschlag per Binnenschiff, Bahn und Lkw sowie die Initiative Klimahafen Gelsenkirchen informierte sich der Verkehrsausschuss der IHK Nord Westfalen bei GELSEN-LOG. im Gelsenkirchener Hafen - einem der größten Kanalhäfen Deutschlands. Zudem diskutierte der Ausschuss intensiv über aktuelle Herausforderungen der Spediteure und Logistiker im Straßengüterverkehr.
„Die Lkw-Mauterhöhung zum 1. Dezember belastet die Verkehrswirtschaft, schwächt ihre Wettbewerbsposition gegenüber ausländischen Transportunternehmen und wird die von der Politik angedachte Lenkungswirkung zu emissionsfreien Fahrzeugen verfehlen“, fasst Christian Meßing, Vorsitzender im IHK-Verkehrsausschuss, das Meinungsbild im Gremium zusammen. Derzeit gebe es weder ein ausreichendes Angebot an emissionsfreien schweren Nutzfahrzeugen noch die erforderliche Tank- oder Ladeinfrastruktur. Zudem ende zum 31. Dezember auch die Mautbefreiung für die umweltfreundlicheren, gasbetriebenen Lkw mit LNG (Liquefied Natural Gas) und CNG (Compressed Natural Gas), sodass diese Fahrzeuge nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben seien, kritisiert Meßing eine weitere Mautänderung.
„Es steht außer Frage, dass die Verkehrswirtschaft Verantwortung übernehmen und ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten möchte. Hierfür müssen jedoch die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden“, erklärte der Ausschussvorsitzende. So könne etwa die Ausweitung des Einsatzes von Lang-Lkw dazu beitragen, schädliche Klimagase zu reduzieren. Zudem könne hierdurch der zunehmende Engpass bei Lkw-Fahrern etwas abgemildert werden.
Bernd Mensing, Geschäftsführer des Hafenbetreibers GELSEN-LOG., und Betriebsleiter Anatolij Buchhammer berichteten über die Entwicklung des Gelsenkirchener Hafens zum zentralen Mineralöl- und Getreideumschlagplatz im mittleren Ruhrgebiet. Zudem stellten sie die Initiative Klimahafen Gelsenkirchen vor. „Gemeinsam mit der Stadt Gelsenkirchen und den Unternehmen der Initiative verfolgen wir das Ziel, den Hafen schnellstmöglich klimaneutral auszurichten. Unsere Aufgabe ist es, die Unternehmen bei ihrer Transformation zu unterstützen“, erläuterte Mensing. So gebe es bereits Pläne, einen Elektrolyseur auf der letzten vorhandenen Freifläche im Hafen zu errichten, um vor Ort grünen Wasserstoff zu produzieren.
Nikolai Haffer, Prokurist der STGE GmbH, berichtete bei einer Besichtigung des Schwerlast-Terminals Gelsenkirchen über die Vorteile des Transports von Großraum- und Schwerlastgütern über Wasserstraßen und Schienen. Das Unternehmen bietet Kunden umfassende Logistikdienstleistungen und betreibt im Hafen Gelsenkirchen ein trimodales Umschlagsterminal, in dem auch ein Schwerlastkran für Lasten bis zu 250 Tonnen im Einsatz ist.