Verkehrswirtschaft fordert Planungssicherheit

Münster/Düsseldorf. – Mehr Planungssicherheit bei Investitionen in alternative Antriebstechnologien, die Beseitigung von Engpässen im Straßennetz sowie den Ausbau der Schienenstrecke Münster-Lünen fordert der Verkehrsausschuss der IHK Nord Westfalen. Während der Ausschusssitzung, die auf Einladung der Münsteraner Landtagsabgeordneten Simone Wendland (CDU) im nordrhein-westfälischen Landtag in Düsseldorf stattfand, sprachen die Ausschussmitglieder auch mit NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer.

„Die Unternehmen möchten ihren Beitrag zur Energiewende im Verkehr leisten, brauchen aber mehr Planungssicherheit für die notwendigen Investitionen in neue Antriebstechnologien“, betonte Christian Meßing, Vorsitzender im IHK-Verkehrsausschuss und Geschäftsführer der Spedition Messing (Coesfeld).

Um die ambitionierten Ziele zur Verlagerung von Verkehr von der Straße auf die Schiene erreichen zu können, sei der Ausbau der Schienenwege eine zentrale Voraussetzung. Dies gelte sowohl für den Personenverkehr im Nah- und Fernverkehr als auch für den Güterverkehr, so Meßing. „Der zweigleisige Ausbau der Schienenstrecke Münster – Lünen (-Dortmund), die Umsetzung der S-Bahn Münsterland, die Optimierung der Nord-West-Schienenmagistrale sowie die Realisierung des Deutschlandtakts sind zentrale Bausteine, um den Schienenverkehr in unserer Region zu stärken. Die Planungen zu diesen Projekten sollten daher mit Hochdruck vorangetrieben werden“, erklärte Meßing. Wendland betonte dabei den Stellenwert des Schienenverkehrs für die NRW-Verkehrspolitik. „NRW macht Druck bei Münster-Lünen und hat schon mehr als vier Millionen Euro für die WLE-Reaktivierung zugesagt“, sagte die CDU-Politikerin.

„Zur Optimierung der Logistik und damit zur Sicherung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit vieler Unternehmen im Münsterland und der Emscher-Lippe-Region brauchen wir auch weiterhin gezielte Engpassbeseitigungen im Straßennetz“, ergänzte der Ausschussvorsitzende. In vielen Fällen gebe es derzeit keine Alternative zum Straßengüterverkehr. Im IHK-Bezirk Nord Westfalen seien dabei folgende Projekte von großer Bedeutung: der Ausbau der B 224 zur A 52 zwischen Gelsenkirchen-Buer und dem Autobahnkreuz Essen-Nord, der sechsstreifige Ausbau der A 1 zwischen Münster und Osnabrück sowie zwischen Münster und Dortmund, der bedarfsgerechte Ausbau der B 51 zwischen Münster und Telgte, der Bau der drei Ortsumgehungen im Zuge der B 64 zwischen Münster und Bielefeld sowie die Ortsumgehung Waltrop im Zuge der B 474n“, so Meßing.

Mit Blick auf ihren Münsteraner Wahlkreis sagte Wendland zum geplanten B51-Ausbau zwischen Münster und Telgte: „Die bisherigen Planungen stoßen auf erheblichen Widerstand bei Anwohnern und beteiligten Kommunen, die Probleme mit langen Staus und gefährlichen Bahnübergängen sehen aber auch alle.“ Es gelte daher eine Lösung zu finden, die Verbesserungen für den Verkehr schaffe und gleichzeitig auf Akzeptanz stoße.

Die über 30 Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich ehrenamtlich im Verkehrsausschuss der IHK Nord Westfalen engagieren, bilden die regionale Interessenvertretung der Verkehrswirtschaft. Der Ausschuss befasst sich mit Fragestellungen rund um die regionale Verkehrsinfrastruktur, -wirtschaft und Logistik sowie mit den wirtschaftlich relevanten Angelegenheiten der Branche. Zudem berät der Verkehrsausschuss die Vollversammlung, das Präsidium und die Geschäftsführung der IHK Nord Westfalen.

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Der IHK-Verkehrsausschuss unter Leitung von Christian Meßing (2.v.r.) tagte auf Einladung der Münsteraner CDU-Landtagsabgeordneten Simone Wendland (4.v.r.) im Landtag und tauschte sich auch mit NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (4.v.l.) aus. Dabei waren zudem: Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Landtag NRW, Matthias Goeken (1.v.l.), der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion in NRW, Oliver Krauß (3.v.l.) sowie Daniel Scheen-Pauls MdL (3.v.r.). Foto: Volker Zierhut/CDU NRW Landtagsfraktion