Nachhaltige Gewerbegebiete der Zukunft

Flächeneffiziente Gestaltung

“Flächeneffiziente Gestaltung durch bauliche Verdichtung, gemeinschaftliche Nutzungen, zentrale Einrichtungen des ruhenden Verkehrs und Konzentration ökologischer Flächen minimiert den Landschaftsverbrauch.”

Flächen konsequent nutzen

Wesentlicher Faktor des effizienten Umgangs mit Fläche ist die bauliche Dichte. Grundsätzlich sollte daher das Maß der baulichen Nutzung an die baurechtlich zulässige Maximalgrenze gehen. Durch entsprechende Vorgaben könnten Ansiedlungswillige bei der Grundstücks-vergabe begünstigt werden, wenn sie im Gegenzug besonders flächensparende Maßnahmen ergreifen.
So könnten ggf. höhere Baukosten ausgeglichen werden und Kommunen würden im Gegenzug von einer besseren Flächenausnutzung profitieren.
Die Kombination aus städtebaulicher Verdichtung durch mehrgeschossige Bauweise und Integration von Nutzungen ist eng verbunden mit der Systemplanung für Infrastrukturen. Auch hier spielt die Kombination passender Branchen und sich ergänzender Nutzungssegmente eine wesentliche Rolle.

Innerstädtisches Wohnen fördern

Nachverdichtung im innerstädtischen Bereich eignet sich nur bedingt dazu, Gewerbeflächen zu schaffen – es ergeben sich häufig erhebliche Konflikte mit dem bestehenden Wohnumfeld. In diesem Fall empfiehlt sich grundsätzlich eine konsequente innerstädtische Wohnnutzung. Falls sich durch spezifische Bedingungen eine Nachverdichtung im innerstädtischen Bereich dennoch anbietet, müssen Situation und Entwicklungsspielraum des Gewerbes in den Bebauungsplänen eindeutig und planungssicher beschrieben werden.

Verkehrs- und Erschließungsflächen minimieren

Erschließungs- und Verkehrsflächen beanspruchen einen großen Flächenanteil. Zentrale Einrichtungen für den ruhenden Verkehr und die Verknappung des öffentlichen Raumes sowie ein strukturiertes Wegenetz können diese Flächen minimieren.

Einrichtungen gemeinsam nutzen

Ob Parkplätze und -häuser, Kantinen oder Sport- und Freizeiteinrichtungen: Die gemeinsame Nutzung spart zum einen Geld und ermöglicht zum anderen eine höhere Auslastung der betreffenden Einrichtungen. Doch in erster Linie werden hierdurch weniger Flächen baulich ver-siegelt.

Wertzuwachs

  • Bei geringerem Flächenbedarf der gewerblichen Vorhaben müssen auch weniger Flächen für den Ausgleich herangezogen werden. Dies reduziert sowohl den Aufwand als auch die allgemeinen Erschließungskosten.
  • Gewerbe- und Industriegebiete der kurzen Wege fördern wertsteigernde Faktoren wie Aufenthaltsqualität und Kommunikation (Campus-Idee).
  • Modulare und mehrgeschossige Bauweisen ermöglichen auch im Hochbau kurze Wege und mehr Flexibilität in der unternehmerischen Entwicklung.
  • Die Kombination klimatischer Aspekte wie Frischluftschneisen mit ergänzenden Grünflächen auf Dächern oder Fassaden können thermische Effekte reduzieren.

Ziel: Flächen konsequent nutzen

Mehrwert

  • Effiziente Erschließungsstrukturen sparen Kosten
  • Verknüpfung von Funktionen, Abläufen durch Mehrgeschossigkeit sowie effiziente Flächennutzung
  • Kurze Wege und gemeinsame Nutzung von Einrichtungen
  • Privates Grün wird „halböffentlich“
  • Positive Außenwirkung und wirtschaftliche Effekte

Beispiel

  • Mehrgeschossigen Bebauung, Gewerbeflächen stapeln
  • Mehrgeschossige Produktion
  • Bauliche Nutzbarkeit und Mindestnutzungskennzahlen stärker ausnutzen
  • Zentrale Lkw-Stellplätze mit Serviceeinrichtungen und Rampenmanagement
  • Gemeinsames Parkraummanagement / Flottenmanagement
  • Nutzerorientierte Bündelung von Funktionen / Campus
  • Vorhabenbezogener Bebauungsplan zur Intensivierung / Nachverdichtung der Grundstücksausnutzung durch die Gemeinde
  • Nutzungskonzepte, welche eine gemischte, verdichtete und nachhaltige Stadtstruktur erlauben. Beispiel: Stadtoval Aalen