Unternehmensnachfolge

Nachfolgemonitor 2024

Die Unternehmensnachfolge bleibt eine der größten Herausforderungen für den deutschen Mittelstand. Dies belegt die 6. Ausgabe des Nachfolgemonitors, herausgegeben von der FOM Hochschule, dem Verband Deutscher Bürgschaftsbanken (VDB) und der Creditreform Rating AG. Der Bericht bietet fundierte Erkenntnisse auf Basis realer Unternehmensübernahmen und liefert Einblicke in die wichtigsten Trends und Herausforderungen, die den Nachfolgeprozess prägen. Für den Nachfolgemonitor wurden insgesamt über 9.000 Unternehmensnachfolgen aus den Jahren 2014 bis 2023 untersucht.
Der Nachfolgemonitor zeigt dass der demografische Wandel die Unternehmensnachfolge weiterhin erschwert. Die wachsende Zahl von Unternehmerinnen und Unternehmern, die das 55. Lebensjahr überschritten haben und einen Nachfolger suchen, steht einer geringeren Anzahl potenzieller Übernehmer gegenüber, insbesondere in ländlichen Regionen. Die Mehrheit der Unternehmensübergaben findet in einem Alter von 60 bis 69 Jahren statt. Ein signifikanter Teil von 22 Prozent übergibt bereits im Alter von 50 bis 59 Jahren, 13 Prozent allerdings erst, wenn sie 70 Jahre oder älter sind. Insgesamt ist das Durchschnittsalter der Übergebenden noch einmal deutlich von 61,5 auf 63,0 Jahre gestiegen.
Nach wie vor dominieren Männer bei der Übernahme von Unternehmen: 78 Prozent der Nachfolger sind männlich, während Frauen mit 21 Prozent unterrepräsentiert sind. Frauen gründen immer noch verstärkt im Gesundheitssektor oder im Handel. Bei Männern dominiert das verarbeitende Gewerbe sowie das Baugewerbe. Frauen übernehmen tendenziell die kleineren, aber profitableren Unternehmen, während es Männern eher gelingt, nach der Übernahme Umsatz und Ertrag zu steigern.
Der Nachfolgemonitor 2024 enthält auch eine Sonderauswertung für Baden-Württemberg. Bei einigen Punkten gibt es signifikante Abweichungen. So ist der Anteil der Frauen in der Nachfolge in Baden-Württemberg bundesweit am größten. Der Kreis Calw hat mit 37% den höchsten Anteil in Baden-Württemberg. Der Anteil der Frauen in Pforzheim liegt bei 31%, im Kreis Freudenstadt bei 25% und im Enzkreis bei 21%. Auch ist das Durchschnittsalte der Abgebenden mit 60 Jahren drei Jahre jünger als im Bundesschnitt.
Weitere Informationen und die gesamte Studie sind auf der eigens eingerichteten Homepage zu finden.