Finanzierung und Förderung

Preismodell der KfW-Mittelstandsbank und L-Bank

Preismodell verfeinert

Im Juli 2010 hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ihr seit dem April 2005 gültige Preismodell weiter verfeinert. Anstatt sieben gibt es nun neun Preisklassen, die sich an der Bonität des Kreditnehmers und der Besicherung des Kredites ausrichten. Im Mittelpunkt steht weiterhin, die Attraktivität der Programme sowohl für die Kreditnehmer als auch für die ausreichenden Kreditinstitute zu erhalten. Die L-Bank hat das Modell eins zu eins übernommen.

Preismodell orientiert sich an den Ratingsystemen der Kreditwirtschaft

Das neue risikogerechte Zinssystem hat die KfW in enger Zusammenarbeit mit der Bundesregierung und den Verbänden der Kreditwirtschaft erarbeitet. Nach diesem System bestimmen zwei Einflussgrößen den Zinssatz, den ein Mittelständler für einen Förderkredit zahlen muss:
  • Die wirtschaftlichen Verhältnisse des Unternehmens, d. h. die Bonität des Kreditnehmers (diese bestimmt sich u. a. durch Eigenkapitalquote, Verschuldungsgrad, Branche, Markt, Produkt, Unternehmerqualität).
  • Die Werthaltigkeit der Sicherheiten, die das Unternehmen für den Kredit stellen kann.
Im ersten Schritt ermittelt die Hausbank, die wie bisher auch das volle Risiko für diese Förderkredite trägt, mit ihrem Ratingverfahren die Bonität des Unternehmers.
Die Bonitätsklassen sind wie folgt definiert:

Tabelle 1: Bonitätsklassen

Bonitäts-
klasse
Einschätzung
Risiko
Ausfall-
wahr-
scheinlichkeit
1
ausgezeichnet
niedrig
< 0,10 %
2
sehr gut
> 0,10% u. < 0,40%
3
gut
> 0,40% u. < 1,20%
4
befriedigend
> 1,20% u. < 1,80%
5
noch befriedigend
> 1,80% u. < 2,80%
6
ausreichend
> 2,80% u. < 5,50%
7
noch ausreichend
Hoch
> 5,50% u. < 10,0 %

#ref#3#Tabelle 2 Besicherungsklassen
Im zweiten Schritt schätzt die Hausbank die Besicherung des Förderdarlehens nach ihren internen Verfahren ein.
Tabelle 2: Besicherungsklassen
Besicherungs-
klasse
Werthaltige Sicherheiten
in Prozent
1
zu 70% und mehr
2
zwischen 40 und 70%
3
weniger als 40%

Tabelle 3 Besicherungsklassen

Im dritten Schritt ermittelt die Hausbank dann durch die Kombination der sieben Bonitätsklassen und drei Besicherungsklassen die individuelle Preisklasse. Banken und KfW haben sich hierfür auf neun Preiskorridore, die mit maximalen Obergrenzen versehen sind, geeinigt. Dazu ergibt sich die entsprechende Preisklasse.
Tabelle 3: Preisklassen
Bonitäts-
klasse
1
1
2
1
3
2
4
3
2
5
4
6
5
3
4
6
5
Sicherheiten-
klasse
1
2
1
3
1
2
1
2
3
1
2
1
2
3
3
2
3
Preis-
klasse
A
A
B
B
C
C
D
E
E
E
F
F
G
H
H
I
I
Die Zinsen werden nach einem aktuellen Beispiel im klassischen KfW-Unternehmerkredit bei dem heutigen Zinsniveau zwischen 1,03% effektiv in der Preisklasse A und maximal 7,43% effektiv in der Preisklasse I liegen.
Die seit der Einführung deutlich gestiegene Nachfrage nach öffentlichen Förderkrediten hat die Richtigkeit dieser Umstellung belegt.
In ihrer IHK Nordschwarzwald stehen Ihnen die Mitarbeiter des Geschäftsbereiches Starthilfe und Unternehmensförderung gerne unterstützend zur Verfügung.