IHK sorgt sich um Handelspolitik

Wirtschaft blickt gebannt auf US-Wahl

Kamala Harris und Donald Trump liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die US-Präsidentschaft. Auch die Wirtschaft am Niederrhein fiebert dem Ergebnis entgegen. Klar ist: Die Wahl wird den Handel zwischen Deutschland und den USA beeinflussen. Die Niederrheinische IHK ist beunruhigt. Hohe Zölle würden Exporte erschweren. Niedrige Steuern in den USA könnten Unternehmen aus der Region weglocken.
Die USA sind neben den Niederlanden und China einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands und des Niederrheins. Unabhängig vom Wahlergebnis: Ein Freihandelsabkommen zwischen den USA und Deutschland gilt als unwahrscheinlich. Die Wirtschaft muss mit einer veränderten Steuer- und Zollpolitik rechnen. Dabei steckt sie bereits in der Rezession. Laut Niederrheinischer IHK fürchten viele Unternehmen schon jetzt, dass sie ihre Produkte schlechter verkaufen können. Wenn sich der Export in die USA erschwert, wirkt sich das auf die guten Handelsbeziehungen aus. „Bei uns sitzen mehr als hundert US-amerikanische Unternehmen mit rund 12.000 Mitarbeitern. Wenn die Steuern in den USA attraktiver sind als hier, weichen Betriebe ins Ausland aus. Da muss unsere Politik schnell reagieren. Sonst werden wir weiter abgehängt“, erklärt Dr. Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK. „Weder Harris noch Trump haben bislang eindeutige Pläne geäußert. Es hilft vorbereitet zu sein, die Betriebe sollten aber Schnellschüsse vermeiden. Wir stehen im engen Kontakt mit unseren Auslandskammern in Atlanta, Chicago, New York, San Francisco und Washington. Nach den Wahlergebnissen und den ersten politischen Entscheidungen können wir die Unternehmen gezielt unterstützen.“