Antenne Niederrhein

„Der KI-Einsatz schafft Raum für Kreativität"

Christoph Kepser musste bei Antenne Niederrhein viel Zeit für Routineaufgaben verwenden. Dank Künstlicher Intelligenz hat der Chefredakteur nun mehr Freiraum für Kreativität. An einigen Stellen verzichtet er aber bewusst auf KI.
Herr Kepser, warum hat sich Antenne Niederrhein entschieden, im Redaktionsalltag auf KI zu setzen?
Wir sind ein kleines Team. Jeder unserer acht Mitarbeiter war täglich mit Routineaufgaben beschäftigt, die sehr viel Zeit gekostet haben. Ich habe mir dann die Lösungen einer Technologie-Firma in Issum angeschaut. Und ich war auf Anhieb überzeugt. Seit August kommt KI bei uns zum Einsatz – und das schafft Raum für Kreativität.
Welche Routineaufgaben lassen sich jetzt schneller umsetzen?
Das sind beispielsweise klassische Kurzmeldungen. Eine Stadt informiert etwa über Schwimmzeiten im Hallenbad. Vor einigen Monaten habe ich noch zu viel Zeit benötigt, um daraus eine Meldung zu formulieren. Wenn ich den Text mit dem KI-Tool bearbeite, habe ich in zehn Sekunden ein gutes Ergebnis. Dass ich alles noch mal kontrolliere, versteht sich von selbst. Aber es spart viel Zeit. Das gilt auch für Verkehrsmeldungen oder den Wetterbericht.
Was haben Sie noch vor?
Wir wollen unsere Arbeit noch stärker automatisieren. Wenn ich eine E-Mail bekomme, soll die KI künftig daraus eine Moderationsmeldung, einen Post für unsere lokalen Hörfunk-Nachrichten machen und einen Social-Media-Beitrag generieren. Wir setzen uns aber auch Grenzen. Die Moderation übernimmt weiterhin ein Mensch. Ich habe nach dem verheerenden Hurrikan in Florida in der Live-Sendung mit Tampa telefoniert. Dass die KI genau so emotionale Interviews wie ein Moderator aus Fleisch und Blut führt, kann ich mir nicht vorstellen.

Interview: Denis de Haas; Foto: Dennis Driessen
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