Klimapakt

„Wir führen die Fäden zusammen“

Gemeinsam mit der Stadt Duisburg und Unternehmen hat die Niederrheinische IHK im Februar 2024 einen Klimapakt gegründet. Die Ziele: Duisburgs Vorreiterrolle bei der Transformation der Wirtschaft stärken, Akteure vernetzen, Maßnahmen verzahnen und Erfolge sichtbar machen. Für IHK-Expertin Susann Ulbricht ist klar: Das Potenzial und Interesse ist groß – ab an die Arbeit.
Frau Ulbricht, nachhaltig und klimafreundlich zu handeln wird für Unternehmer immer wichtiger. Viele wissen aber nicht, wo genau sie ansetzen sollen – oder sind mit der Masse an Vorgaben überfordert. Wie kann der Klimapakt hier helfen?
Das wichtigste vorab: Der Klimapakt soll nicht nur ein weiteres Format sein, bei dem sich Menschen treffen und austauschen. In Duisburg gibt es gibt schon viele Initiativen und Vereine, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz beschäftigen. Unsere Idee ist, die verschiedenen Fäden zusammenzuführen: Wer braucht wen, wer hat was. Und mit den Unternehmen, die bei uns mitmachen, konkrete Maßnahmen für nachhaltiges Wirtschaften zu entwickeln – indem wir vorhandene Ressourcen nutzen und auf ihnen aufbauen. Wir schaffen sozusagen ein Dach für die einzelnen Angebote. Zugleich geht es darum, voneinander zu lernen und das Netzwerk, auch über die Stadtgrenzen hinaus, auszubauen.
Das Interesse am Klimapakt zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind: Mittlerweile machen schon 35 Unternehmer bei uns mit. Im Juli haben wir unsere erste Arbeitssitzung gehabt.
Gibt es schon erste Ergebnisse?
Ja, wir haben beispielsweise zusammen erarbeitet, wo es bei unseren Partnern derzeit hakt und wo sie Hilfe benötigen, um Klimaschutz besser in ihren Alltag zu integrieren. Jetzt müssen wir schauen, wie wir aus diesen Erkenntnissen Lösungsansätze herleiten. Hier können wir auf vorhandene Ressourcen zurückgreifen. Wir arbeiten gerade daran, die verschiedenen Angebote auf der Webseite der Niederrheinischen IHK zu bündeln und sichtbar zu machen. Gleichzeitig leisten unsere Betriebe aber schon eine ganze Menge, was Nachhaltigkeit angeht. Wir veröffentlichen deswegen auch Best-Practice-Beispiele aus der Region, um so auch Inspiration für andere Unternehmen zu schaffen.
Sie erwähnten, dass das Interesse an der Initiative ist groß sei. Worauf kommt es an, damit sie auch erfolgreich ist?
Wichtig ist eine gute Kommunikation. Hier versuchen wir, den Austausch und den Informationsfluss zwischen den Partnern zu koordinieren. Nur wenn die Unternehmer Vertrauen zueinander aufbauen, werden sie bereit sein, gemeinsam Projekte in Angriff zu nehmen. Zugleich sind die Anforderungen im Bereich Nachhaltigkeit ohnehin schon sehr hoch. Wir müssen daher immer im Auge behalten, wie wir die Betriebe unterstützen können und vermeiden, sie mit noch mehr Verpflichtungen zu belasten.
Wie können Unternehmer Teil des Klimapakts Duisburg werden?
Das ist ganz einfach: Interessierte Betriebe können sich gerne direkt an mich wenden. Ich leite ihnen dann gerne Informationsmaterial zu und beantworte ihre Fragen. Alternativ können sie auch eine Nachricht an klimapakt@stadt-duisburg.de schreiben.

Interview: Vanessa Pudlo-Starinski
Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve zu Duisburg
Mercatorstraße 22–24
47051 Duisburg
E-Mail: ihk@niederrhein.ihk.de
Telefon: 0203 2821-0
Fax: 0203 26533