Der Ball rollt

Wirtschaftsfaktor Fußball

In wenigen Tagen ist es so weit: Die Fußball-EM in Deutschland startet! Mit Spielen in Düsseldorf, Köln, Gelsenkirchen und Dortmund wird in der Rhein-Ruhr-Region einiges los sein. Auch der Niederrhein profitiert vom Wirtschaftsfaktor Fußball. Zwei Unternehmer erzählen, wie die nächsten Wochen für sie aussehen.
 
WEBSTER BRAUHAUS MIT BESONDEREN ANGEBOTEN
Bereit für die EM: Traditionell profitiert die Gastronomie besonders von Sportevents. Im Interview erzählt Marc Weber, Besitzer des Webster Brauhauses am Dellplatz in Duisburg, was er von der EM für sein Lokal erwartet.
Bald startet die Fußball-EM und Duisburg liegt mittendrin zwischen den Spielstätten in der Region. Mit welchen Erwartungen blicken Sie auf die nächsten Wochen?
Marc Weber: Wir freuen uns darauf, wenn unsere Gäste unser Brauhaus zu ihrem Wohnzimmer machen und die Spiele bei uns schauen. Wir werden drinnen als auch draußen übertragen. Wir hoffen, so viele Gäste anzusprechen.
Haben Sie spezielle Events oder Aktionen geplant?
Für die Zeit der EM entwerfen wir extra eine angepasste Speisekarte mit besonderen Kreationen für Fußballfans. Auch bei der Dekoration wird es kreativ zugehen. Unser Servicepersonal begrüßt die Gäste mit besonderen T-Shirts und heißt alle Fußballfans als „Balljunge“ und „Ballmädchen“ willkommen.
Die Gastronomie hat mit der Corona-Pandemie schwierige Jahre hinter sich. Die EM im eigenen Land könnte da wieder einen echten Auftrieb für die Branche bringen. Gibt es Pläne für gemeinsame Kooperationen mit anderen Gastronomen, beispielsweise in Form von Public-Viewing, um wieder mehr Gäste in die Lokale zu bringen?
Auf dem Dellplatz rund um unser Brauhaus soll für die Gäste Stadionatmosphäre entstehen. Hierfür tauschen wir uns gerade mit den umliegenden Gastronomen aus und überlegen, wie wir das am besten umsetzen können. Für unsere Gäste soll die Fußball-EM im eigenen Land auch ein Gastro-Erlebnis werden.

FRANK SCHWARZ GROUP TISCHT IN DÜSSELDORF UND KÖLN AUF:
20.000 Genuss-Portionen für Fußball-Fans im VIP-Bereich. Bei der Fußball-EM im Juni kommt auch Duisburg groß raus: Caterer Frank Schwarz tischt für die VIPs in Düsseldorf und Köln auf. Mit seinen Unternehmen setzte er sich bei einer internationalen Ausschreibung der UEFA durch.
Herr Schwarz, bei der Fußball-EM übernehmen Sie das VIP-Catering in Düsseldorf und Köln. Was bedeutet diese Zusage für Sie und Ihr Unternehmen?
Frank Schwarz: Für uns und unsere Unternehmen, die Frank Schwarz Gastro Group und Kofler & Kompanie, ist das eine große Ehre und eine Chance, uns weiterzuentwickeln. Wir sind stolz darauf, Gastgeber zu sein und unsere langjährige Erfahrung und Gastro-Expertise in diesem Sport- und Eventbereich einzubringen.
Über welche Dimensionen reden wir bei Mitarbeitern und Mahlzeiten?
Wir werden mit 400 Mitarbeitern insgesamt stolze 15.000 bis 20.000 Portionen für zehn Spiele zubereiten. Bereits seit Herbst letzten Jahres stecken wir intensiv in den Planungen für dieses Fußballevent, um sicherzustellen, dass alles reibungslos abläuft. In den Stadien werden wir mit 200 Mitarbeitern und 200 Aushilfen präsent sein, um unseren Gästen in den VIP-Bereichen ein exzellentes kulinarisches Erlebnis zu bieten. Wir haben spezielle Bereiche eingerichtet, in denen wir unser vielfältiges Angebot präsentieren werden, darunter Live-Stationen mit Sushi und Tatar sowie die Präsentation deutscher Brotkultur.
Inwiefern spielt Nachhaltigkeit eine Rolle beim EM-Catering?
Wir legen großen Wert darauf, uns nachhaltig zu verhalten. Das ist für uns gerade angesichts der vielen Menschen, die bei so einem Riesenevent bewirtet werden, wichtig. Neben regionalen und saisonalen Zutaten setzen wir auf umweltfreundliche Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen und auf Mehrweg. Zusätzlich nutzen wir unsere eigens patentierte Verpackungstechnik. Sie ermöglicht es uns, effizienter zu produzieren und somit Ressourcen zu schonen. Wir sind stolz darauf, nachhaltige Lösungen in unserem Catering umzusetzen und dies auch bei der EM unter Beweis zu stellen.
Aktuelle Food-Trends bedienen oder regionale Klassiker servieren – was ist Ihnen wichtiger?
Für uns ist es wichtig, eine Balance zu halten. Wir erkennen jedoch, dass vegane und nachhaltige Alternativen immer gefragter sind. Deshalb integrieren wir diese Trends in unsere Küche. Wir verwenden Lebensmittel ganzheitlich – von der Wurzel bis zu den Blättern. Wir setzen damit auf die sogenannte Nose-to-Tail-Küche, um die Bedürfnisse unserer Gäste zu erfüllen.
Welche weiteren großen Events planen Sie in diesem Jahr?
Wir sind mit unserer Unternehmensgruppe national tätig und mit zahlreichen Events, hauptsächlich in Berlin, Hamburg, Duisburg, Düsseldorf, Köln, Frankfurt und München, unterwegs. Da viele unserer Kunden bereits wissen, wie wir arbeiten, halte ich mich gerne bedeckt bezüglich konkreter Details.
Fotos: Marc Weber und Jutta Rozanski vom Webster Brauhaus (Webster Brauhaus / Christoph Reichwein)
Caterer Frank Schwarz (FSGG / privat)
Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve zu Duisburg
Mercatorstraße 22–24
47051 Duisburg
E-Mail: ihk@niederrhein.ihk.de
Telefon: 0203 2821-0
Fax: 0203 26533