Daten und Fakten
Ruhrlagebericht
113. Ruhrlagebericht Herbst 2024:
Unternehmen unzufrieden - Rezession verfestigt
Die Ruhrwirtschaft steckt in der Rezession. Die Hoffnung auf eine Trendwende hat sich nicht erfüllt. Im Gegenteil: Die Unternehmen machen keine guten Geschäfte. Ihnen fehlen Aufträge aus dem In- und Ausland. Außerdem halten die Konsumenten ihr Geld zusammen. Sie kaufen weniger. Hinzu kommen die bekannten strukturellen Probleme, wie zu viel Bürokratie, hohe Energiekosten, eine marode Infrastruktur und der Fachkräftemangel. Dieser Mix aus Problemen und Herausforderungen, gepaart mit fehlenden Impulsen aus der Politik, drückt auf die Stimmung und die Erwartungen der Wirtschaft im Ruhrgebiet.
Der IHK-Konjunkturklimaindex verharrt zum dritten Mal in Folge auf niedrigem Niveau. Derzeit liegt er bei 94 Punkten. Seit über 15 Jahren gab es im Ruhrgebiet keine so lang anhaltend schlechten Umfragewerte. Es gab Einbrüche, etwa in der Coronazeit. Und 2022 als Folge des Energieschocks zu Beginn des Ukraine-Krieges. Aber diese Krisen hatten einen externen Auslöser. Die Wirtschaft hat sich in beiden Fällen schnell gefangen und wieder Tritt gefasst. Das ist jetzt anders. Die Ergebnisse der IHK-Umfrage von Herbst 2024 lassen auf eine strukturelle Krise schließen.
Der Ruhrlagebericht stützt sich auf die Antworten von rund 720 Unternehmen. Diese beschäftigen insgesamt über 100.000 Menschen. Der IHK-Konjunkturklimaindex fasst die Einschätzung der Unternehmen zur Geschäftslage und ihre Erwartungen zusammen. Der Durchschnittswert der letzten zehn Jahre liegt bei 113 Punkten.