IHK-Medieninformation

Bayerns Wirtschaft: Deutschland muss eine Strompreiszone bleiben

IHK-Medieninformation: Süddeutsche IHKs und weitere Wirtschaftsvertreter appellieren mit gemeinsamer Position an Bundesregierung (28.08.2024)
Bayerns Wirtschaft spricht sich gegen eine Aufteilung Deutschlands in unterschiedliche Strompreiszonen aus: In einem gemeinsamen Appell fordern der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) sowie weitere Wirtschaftsvertreter die Bundesregierung dazu auf, sich bei der EU für den Erhalt der einheitlichen deutschen Strompreiszone einzusetzen. Zu den Unterzeichnern gehören auch der Wirtschaftsbeirat Bayern und die IHKs in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sowie die Netzbetreiber Amprion und TransnetBW. Die gewählten Unternehmensvertreter in der Vollversammlung der IHK Niederbayern hatten sich bereits im vergangenen März dieser Position angeschlossen – als erste IHK in ganz Bayern.
Der Hintergrund dieser für die Wirtschaft wichtigen Positionierung: Während mit den Industriezentren große Stromverbraucher im Süden Deutschlands angesiedelt sind – auch der Wirtschaftsraum Niederbayern zählt dazu – wird Windstrom als wichtiger Bestandteil im Energiemix vor allem im Norden erzeugt. Gleichzeitig fehlen die notwendigen Übertragungskapazitäten, um diese Unwucht auszugleichen. Die EU prüft derzeit, ob mittels sogenannter „Gebotszonen“ mit unterschiedlichen Strompreisen innerhalb Deutschlands dazu ein Ausgleich geschaffen werden soll. Aus Sicht der Wirtschaft sei das eine absurde Idee, kritisiert Alexander Schreiner, Hauptgeschäftsführer der IHK Niederbayern. „Das einheitliche Strommarktgebiet für Deutschland aufzugeben, würde für die hiesigen Unternehmen bedeuten: noch höhere Strompreise, noch mehr Aufwand, noch weniger Planungs- und Investitionssicherheit“, bekräftigt Schreiner und ergänzt: „Soll das Ziel einer klimaneutralen Stromversorgung Deutschlands erreicht werden, muss ein Schwerpunkt auf den intelligenten und abgestimmten Ausbau von erneuerbaren Energien, Speichern und der dazugehörigen Netzinfrastruktur gelegt werden. Eine Aufteilung des Strommarkts läuft dem zuwider und verschärft die ohnehin schon verfahrene Situation in der Energiepolitik.“