IHK-Medieninformation
Starke Stimme für Niederbayerns Industrie
IHK-Fachausschuss Industrie mit neuem Vorsitz – Erfahrungen der Betriebe (12.07.2024)
Nach der IHK-Wahl ist der neue Fachausschuss Industrie der IHK Niederbayern erstmals zusammengetreten. „Mit einem Anteil von 42 Prozent an der Bruttowertschöpfung ist die Industrie eine Schlüsselbranche in Niederbayern, deswegen brauchen diese starken Unternehmen auch einen starken Ausschuss“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner bei der Eröffnung der Sitzung in Passau. Als Vorsitzenden haben die Unternehmen dabei Professor Andreas Buske (Zwiesel Kristallglas AG) bestätigt, sein Stellvertreter Knut Bartsch (Kermi GmbH, Plattling) wurde ebenfalls wiedergewählt. Die 40 Ausschussmitglieder kommen aus unterschiedlichen Industriebereichen, die Bandbreite reicht vom mittelständischen Familienbetrieb bis zur regionalen Niederlassung internationaler Konzerne.
Wofür der Industrieausschuss in der neuen Wahlperiode einstehen will, machte der Vorsitzende Buske deutlich: „Wir wollen als Netzwerk der Industrie die Region mitgestalten, voneinander lernen und uns austauschen. Mindestens genauso wichtig ist es aber, die Interessen unserer Industriebetriebe zu bündeln und diese dann mit lauter Stimme in die Politik zu tragen.“ Warum das notwendig ist, zeigten die Erfahrungen der Unternehmer im Ausschuss: Nach starken Jahren in der Industrie berichteten viele von spürbaren Rückgängen, von unsicheren Aussichten für die Zukunft und von steigenden Herausforderungen. Beim Thema Energie haben die Unternehmen etwa mit hohen Stromkosten zu kämpfen, mit Unterbrechungen in der Stromversorgung oder mit abgeschalteten Photovoltaikanlagen, die eigentlich dem Eigenverbrauch im Betrieb dienen sollten. Gleichzeitig berichteten sie von lähmender Bürokratie und praxisfernen Vorgaben. Einige Unternehmer sprachen sogar von einer „industriefeindlichen Politik“.
Was sich ebenfalls durch die Berichte im Ausschuss zog, war der Arbeitskräftemangel. Eine Möglichkeit, die die Betriebe ergreifen können und müssen, um diesem Mangel zu begegnen, ist Digitalisierung und Automatisierung. Dazu konnte Dr. Denise Vandeweijer (Verdas AI) im Ausschuss einen aktuellen Impuls zum Thema Künstliche Intelligenz geben. Über die Bedeutung dieser Technologie ließ die Expertin keinen Zweifel: „Wir stehen vor einer zweiten industriellen Revolution.“ Nicht zuletzt wegen der gerade entstehenden Regulatorik, insbesondere in der EU, sei die Phase des Ausprobierens bereits vorbei: „Wir empfehlen jedem Unternehmen ein strategisches Vorgehen beim Thema KI.“ Für die Industrie bedeute das: Die Technologie müsse sich einfügen in bestehende Standards – eine weitere Herausforderung für die Betriebe.