IHK-Medieninformation

Aus Bayern heraus Verbesserungen für die Wirtschaft erreichen

IHK-Medieninformation: Landtagsabgeordneter Martin Behringer tauscht sich mit IHK aus (27.03.2024)
Vieles von dem, was die Unternehmen gerade bewegt und bei ihnen für Unzufriedenheit sorgt, kommt vom Bund oder aus der EU. Was aber ganz konkret in der Landespolitik möglich ist, um die Rahmenbedingungen zu verbessern und der Wirtschaft wieder mehr Luft zum Atmen zu verschaffen, das hat die Geschäftsführung der IHK Niederbayern bei einem Treffen in Passau mit dem Landtagsabgeordneten Martin Behringer besprochen. Behringer ist im Landtagsausschuss für Bauen und Verkehr sowie im Bildungsausschuss vertreten – und anhand dieser Schwerpunkte kamen die Gesprächspartner schnell auf entscheidende Themen. Zum Beispiel die Bürokratiebelastung: „Ich komme aus der Kommunalpolitik. Deswegen weiß ich, dass Baugenehmigungen sehr lange dauern und mit vielen Auflagen verbunden sind“, berichtete Behringer. Die Verfahren könnten schneller, einfacher und digitaler gestaltet werden. Allzu strenge Standards und Vorgaben, etwa durch einen überzogenen Brandschutz, müssen gesenkt werden – da waren sich der Politiker und die IHK-Vertreter einig. „Wir können hier auch in Bayern etwas bewegen“, sagte Behringer. Wichtig sei dafür allerdings der Mut in der Politik, solche Entscheidungen zu treffen und gegebenenfalls gegen Widerstände durchzusetzen, merkte IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner an.
Beim Thema Bildung rückte besonders die berufliche Bildung in den Mittelpunkt des Gesprächs. Zwar zeichne sich ein erstes Umdenken ab, aber die berufliche Bildung leide weiterhin an einem Imageproblem – zu Unrecht. „Bei den Karrierechancen wie beim Verdienst ist die berufliche Aus- und Fortbildung im Vergleich zur akademischen Bildung mindestens gleichwertig“, bekräftigte IHK-Hauptgeschäftsführer Schreiner. Doch unter anderem weil die Eltern ihre Kinder noch viel zu oft Richtung Gymnasium und dann Hochschule drängten, fehlen diese Jugendlichen auf dem Ausbildungsmarkt. „Dabei sind die niederbayerischen Betriebe gerade auf den Fachkräftenachwuchs aus der beruflichen Bildung besonders angewiesen. Der Bedarf an Akademikern ist hingegen viel geringer“, betonte Schreiner. Die IHK steuere hier gegen, zum Beispiel mit den AusbildungsScouts, die direkt in den Schulklassen praktische Eindrücke aus der Berufsausbildung vermitteln, oder einer Initiative, um Studienzweifler für die Schiene der beruflichen Bildung zu gewinnen. Es brauche aber mehr Unterstützung aus der Landespolitik, um etwa die Berufsorientierung an den Gymnasien besser zu verankern.
Weiter drehte sich das Gespräch um Punkte wie Erleichterungen bei der Fachkräftezuwanderung oder die hohen Energiekosten in Deutschland, die in vielen Branchen für massive Probleme sorgen und die Abwanderungspläne der Unternehmen konkret werden lassen. Zu solchen und weiteren Punkten nahm sich der Abgeordnete Material und Zahlen der IHK, aber auch die Forderungen und Positionen der Wirtschaft mit. Die Gesprächspartner verabredeten sich zu einem weiteren Austausch – Nachhaken zu den Ergebnissen inklusive.