Auf den Märkten der Zukunft präsentieren

„Die Beteiligung an Messen im Ausland birgt großes Potenzial. Das gilt insbesondere für Unternehmen, die vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen erkannt haben, dass sie nicht vollständig von einzelnen Absatz- oder Beschaffungsmärkten abhängig sein möchten. Messen sind ein hervorragendes Tool, um den Fuß in neue Märkte zu setzen. Allerdings schöpfen viele KMU die Möglichkeiten noch nicht für sich aus, weil sie unsicher sind, welche Messen sich eignen oder Respekt vor großem Aufwand und hohen Kosten haben“, stellt Pavel Pulec, Außenwirtschaftsberater bei der IHK Niederbayern, fest. Vielen KMU sei nicht bewusst, dass es vielfältige Unterstützungsangebote gibt. „Die IHK Niederbayern berät bei jeglichen Fragen zu Messen im In- und Ausland. Sie gibt Auskunft über Messetermine in aller Welt und über die Förderung von Beteiligungen an internationalen Messen“, versichert Pulec. Er verweist in diesem Zusammenhang auf das Bayerische Messebeteiligungsprogramm von Bayern International, einem Unternehmen des Bayerischen Wirtschaftsministeriums.

Im Rahmen dieses Programms haben Unternehmen die Chance, unter dem Dach des Bayerischen Gemeinschaftsstandes an Auslandsmessen teilzunehmen und sich zu präsentieren. Bayern International, die IHKs und weitere Partner unterstützen in der Organisation, der konkreten Planung und der Durchführung, sodass der organisatorische Aufwand für Unternehmen möglichst gering gehalten wird. Das gilt auch für den finanziellen Aufwand. Das Bayerische Wirtschaftsministerium fördert die Teilnahme an Auslandsmessen. „Im Prinzip handelt es sich bezogen auf alle Leistungen, die direkt mit der Messe zu tun haben, um einen Rumdum-Service. Für die Unternehmen wird alles gerichtet. Sie sind lediglich für die Entsendung des Standpersonals sowie für Kost und Logie zuständig“, folgert Pavel Pulec. Um einen zusätzlichen Mehrwert für die Unternehmen zu schaffen, kümmert sich das Organisationsteam der Gemeinschaftsstände in der Regel um ein attraktives Rahmenprogramm. So werden die Messeteilnehmer beispielsweise mit Ansprechpartnern der AHKs im jeweiligen Land vernetzt.

Von den Vorteilen, die das Bayerische Messebeteiligungsprogramm bietet, ist auch Karl-August Thiele, Geschäftsführer der S&K Solutions GmbH & Co. KG mit Sitz in Passau, überzeugt. Mit der 2017 neu geschaffenen Marke „e-shelf-labels“, die auf Komplettlösungen für digitale Kennzeichnungs- und Auszeichnungsprozesse spezialisiert ist, sollen die Märkte Ungarn, Tschechien, Slowenien und Polen erschlossen werden. Websites in den Landessprachen und Mitarbeiter, die vor Ort den Vertrieb übernehmen, gibt es bereits. Daneben schätzt Thiele die Beteiligung an Auslandsmessen als beste Option ein, die jeweiligen Märkte kennenzulernen und sich auf ihnen zu etablieren. Anfang Oktober nutzte das Unternehmen die Chance, sich am bayerischen Gemeinschaftsstand auf der Internationalen Maschinenbaumesse MSV, die als wichtigste Industriemesse in Mitteleuropa gilt und im tschechischen Brünn stattfand, zu präsentieren. Die Beteiligung am Gemeinschaftsstand sei ein kostengünstiger Einstieg gewesen, um auszutesten, ob die Messe die geeignete Plattform ist. „Wir waren positiv überrascht. Die Messe war gut besucht, der Messestand professionell. Beim nächsten Mal werden wir voraussichtlich erneut an der Messe teilnehmen“, berichtet Thiele. Das Bayerische Messebeteiligungsprogramm wird jährlich auf über 50 Messen in mehr als 30 Ländern und quer durch alle wichtigen Branchen umgesetzt. Eine ausführliche Übersicht über die geförderten Messen im Jahr 2023 ist auf der Homepage von Bayern International zu finden unter www.bayern-international.de/termine-veranstaltungen