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KI: Neue Grundhaltung und praktische Anwendung

Die KI startet in ungeahnter Geschwindigkeit durch. Wie sich Unternehmen auf diese bahnbrechenden Veränderungen einstellen können und ob KI letztlich K.O. bedeutet, hatte der „Business Future Day“ der IHK zum Thema.
Künstliche Intelligenz ist auch in der regionalen Wirtschaft ein großes Thema – doch die produktive Nutzung der Technologie fällt vielen Betrieben noch schwer. Der „Business Future Day“ der IHK Niederbayern hatte sich zum Ziel gesetzt, dafür neue Wege aufzuzeigen und die richtige Einstellung zu KI zu entwickeln. Bei der Veranstaltung in den Räumen der IHK in Passau stand unter anderem Andreas Moßandl als Vertreter der Karl Mossandl GmbH & Co. aus Dingolfing auf der Bühne. Das Familienunternehmen ist in Bereichen wie Baustoffe, Logistik und Nutzfahrzeuge aktiv – „nicht unbedingt die Branche, die man als Allererstes mit KI verbinden würde“, sagte Klaus Jaschke, stv. IHK-Hauptgeschäftsführer, in einer Podiumsdiskussion mit dem Unternehmer. Die IHK habe sich aber bewusst für die Firma Mossandl als Praxisbeispiel entschieden, denn das Unternehmen habe sich bei dem Thema mutig auf den Weg gemacht.
Wir waren überrascht, dass mehr möglich ist, als wir uns zu Anfang gedacht hatten
, berichtete Moßandl.
Etwa 20 der 150 Mitarbeiter im Unternehmen nutzen mittlerweile KI, beispielsweise zur Beantwortung von Kundenfragen, für Reparaturprotokolle in der Werkstatt oder zur Dokumentation auf der Baustelle. Das sei ein Gewinn, gerade in Zeiten des Personalmangels: „Wir müssen die Kapazitäten unserer Fachkräfte so effizient wie möglich nutzen“, verdeutlichte Moßandl. KI schaffe Freiräume, um andere, wichtigere Aufgaben schneller und besser zu erledigen. Gleichzeitig stellte Moßandl klar: Im Mittelpunkt stehe immer der Mensch und nicht die Maschine. „Das Ziel sind zufriedene Mitarbeiter, die Spaß an der Arbeit haben und damit die beste Leistung, das beste Produkt für den Kunden schaffen.“ Mit der Betonung des Menschlichen in der digitalisierten Arbeitswelt traf Moßandl den Nerv der Referentin Anitra Eggler. „KI ist kein Hype, es ist die Highspeed-Industrialisierung der Kommunikationsgesellschaft“, sagte die Digitalpionierin. Sie betonte die Chancen, sparte aber die Schattenseiten der Technologie nicht aus. „Wir müssen die Kontrolle zurückgewinnen“, bekräftigte Eggler und forderte „ein neues Miteinander von Mensch und Maschine“. KI könne – richtig angewandt – die Produktivität und Kreativität von Menschen enorm steigern. Das Digitale beiseitezulassen und ohne Ablenkung selbst „Kopfarbeit“ zu leisten, sei aber noch wichtiger.
„Hinsetzen, nachdenken, und dann richtig entscheiden“ – das empfahl auch Dr. Peter Kreuz den Teilnehmern des Business Future Day. Wer neue Wege gehen und neue Ideen entwickeln wolle, müsse sich vom Tagesgeschäft lösen und bewusst Zeit nehmen für den „Wettbewerb um die Zukunft“, sagte Kreuz. „Jeder will innovativ sein, aber die meisten sind nicht bereit, gewohnte Pfade zu verlassen“ war eine weitere Botschaft des Buchautors. Digitalisierung und KI könnten helfen – durch Entlastung, durch Vernetzung und nicht zuletzt auch durch die Verarbeitung von großen Datenmengen als Grundlage für gute Entscheidungen.
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