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Für immer im Wald
Absolute Stille und eine tiefe Ehrfurcht erfasst Besucher von Trauerwäldern. Baum-bestattungen werden auch in Niederbayern immer beliebter.
Anton Aschenbrenner, Geschäftsführer der Trauerwald Bayern GmbH, hat nach Bayerisch Eisenstein, Spiegelau und Pentling gerade den vierten Trauerwald in Schwarzach eröffnet. Vor 19 Jahren machte der ehemalige Pfarrer und Waldführer die Idee von Naturfriedhöfen im Wald erstmals wahr. „Die Menschen mögen die Ruhe und die Schönheit der Natur“, sagt der Unternehmer. Der Wald in der behutsamen Langsamkeit seines steten Wandels sei ein wunderschönes Bild für den Trauerweg.
Die Bäume im Trauerwald haben Nummern und man erwirbt ein Grabnutzungsrecht für 10 Jahre, wenn man dort beerdigt werden möchte. Der Baum bleibt im Besitz des Anbieters. Die Asche der Verstorbenen wird in biologisch abbaubaren Urnen aus gepresster Maisstärke oder Naturfasern beigesetzt und die Stelle des „Grabes“ darf mit Naturmaterialien geschmückt werden. Kerzen, Plastik oder Tongegenstände sind verboten. „Ich weiß als langjähriger Seelsorger und Trauerredner, wie wohltuend ein Abschied im Wald für die Angehörigen ist. Sicher schätzen diese auch, dass dort keine Grabpflege anfällt. Viele betten einen Besuch im Trauerwald ein in einen Ausflug mit Wanderung. Sie fühlen sich nicht von Außenstehenden beobachtet und können ihre Trauer individuell ausleben“, sagt Aschenbrenner.
Anton Aschenbrenner
Den Baum dürfen die Menschen selbst aussuchen, es gibt auch Familienbäume mit bis zu vier Möglichkeiten zur Beerdigung oder Gemeinschaftsbäume. Sollte ein Baum umfallen oder absterben, wird ein neuer an gleicher Stelle angepflanzt, die Ruhe der Toten wird nicht gestört. Drei Jahre hat die Verwirklichung des Trauerwaldes in Schwarzach gedauert. „Es braucht neben dem Platz und den Bäumen eben auch eine Gemeinde, die das Konzept mitträgt“, sagt
Anton Aschenbrenner. Ob eine klassische katholische Beerdigung im Trauerwald mit geistlicher Begleitung beispielsweise stattfinden kann, entscheiden die Diözesen. Dann sollen jedoch alle Daten sichtbar am Baum angebracht sein und es muss die Möglichkeit geben, ein christliches Symbol wie ein Kreuz anzubringen. Umfragen bestätigen, dass über 50 Prozent am liebsten im Wald beerdigt sein möchten. Die Vorstellung von einer letzten Ruhestätte im Wald hat jedenfalls für die meisten Menschen etwas unglaublich Tröstliches.
Anton Aschenbrenner. Ob eine klassische katholische Beerdigung im Trauerwald mit geistlicher Begleitung beispielsweise stattfinden kann, entscheiden die Diözesen. Dann sollen jedoch alle Daten sichtbar am Baum angebracht sein und es muss die Möglichkeit geben, ein christliches Symbol wie ein Kreuz anzubringen. Umfragen bestätigen, dass über 50 Prozent am liebsten im Wald beerdigt sein möchten. Die Vorstellung von einer letzten Ruhestätte im Wald hat jedenfalls für die meisten Menschen etwas unglaublich Tröstliches.
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94032 Passau
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