Empfang der Niederbayerischen Wirtschaft

Ein Plädoyer fürs Erwirtschaften

Niederbayerische Unternehmerinnen und Unternehmer aus Handwerk, Industrie, Handel, Dienstleistungen und Tourismus sind bei der IHK Niederbayern zusammengekommen. Der Anlass: Der Empfang der Niederbayerischen Wirtschaft, organisiert von der IHK Niederbayern und der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz. Die Gäste nutzen die Gelegenheit, um miteinander ins Gespräch zu kommen, Kontakte zu knüpfen und um mit Entscheidungsträgern aus der Politik zu sprechen, die ebenfalls zahlreich nach Passau gekommen sind. Unter ihnen der Ehrengast und Hauptredner der Veranstaltung, der bayerische Finanz- und Heimatminister Albert Füracker.
Bevor aber Füracker ans Rednerpult ging, richtete IHK-Präsident Thomas Leebmann noch einige Worte an ihn. Leebmann erinnerte an eine im vergangenen Jahr getroffene Vereinbarung zwischen BIHK und Finanzministerium mit dem Ziel, den Steuervollzug in Bayern moderner und effizienter zu gestalten. Das beweist laut Leebmann: "Ein gemeinsames Vorankommen von Wirtschaft und Politik, mit konkreten Ergebnissen – das ist möglich, wenn sich die Politik auf die Realität in den Betrieben einlässt und die unternehmerische Freiheit fördert, anstatt sie einzuengen."
Die Erfahrung zeigt aber laut Leebmann: Solche Vereinbarungen mit konkreten Zielsetzungen werden zu selten getroffen. Der IHK-Präsident versprach Füracker weitere Hartnäckigkeit von IHK und Handwerkskammer: "Wir bleiben dran, wir drängen auf die wichtigen und richtigen politischen Entscheidungen – zum Wohle der niederbayerischen Wirtschaft."
Handwerkskammer-Präsident Dr. Georg Haber wählte in seinem Grußwort einen ähnlichen Grundtenor. Er sagte: "Unsere Betriebe brauchen Planungssicherheit." Es brauche mehr als bloße Zusagen, sondern auch eine konkrete Umsetzung.
Der bayerische Finanzminister Albert Füracker hielt in seiner Rede ein Plädoyer für einen verantwortungsvollen Umgang mit Finanzen und für Investitionen. "Wir müssen uns wieder klar werden: Bevor wir etwas ausgeben, müssen wir es erst erwirtschaften. Wir sollten keine Wachstumsimpulse durch Schulden setzen, sondern unseren Unternehmen Investitionsanreize geben", so Füracker, der betonte für Steuererleichterungen für Unternehmen zu sein. "Wir haben europaweit die höchste Steuerbelastung für Unternehmen, wir müssen hier auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau kommen."
Auch auf weitere drängende Themen wie Bürokratie, Arbeitskräftemangel oder Energiewende ging Füracker ein, der vor scheinbar einfachen Antworten warnte. "Auf komplexe Fragen gibt es selten einfache Antworten. Aber das, was wir beeinflussen, müssen wir machen. Damit die Unternehmen investieren. Damit wir wieder mehr erwirtschaften."