Recruiting Generation Y und Z
Recruiting der Gen Y und Z – Richtig starten mit den Kanälen
Haben Unternehmen sich einmal entschieden, auf welchen Kanälen sie aktiv sein wollen, müssen sie diese mit Leben füllen. Einige Beispiele zeigen, wie man dabei vorgehen kann.
Vorgehen auf den verschiedenen Kanälen
- Instagram
Profil anlegen und Formate
Um auf Instagram aktiv zu sein, gilt es zunächst, sich einen Account anzulegen. Als Namen empfiehlt es sich, keine kryptischen Abkürzungen, sondern den Unternehmensnamen zu nutzen. Zudem sollte ein Profilfoto hochgeladen werden, etwa das Unternehmenslogo. In der Biografie kann man eine kurze Beschreibung angeben, zur Auflockerung zum Beispiel versehen mit Emojis und Hashtags, und einen Link zur eigenen Webseite hinterlegen. Nutzer sollten ihr Netzwerk erweitern, indem sie anderen folgen.Gängige Formate sind neben Beiträgen mit hochwertigen Fotos und beschreibenden Texten sogenannte „Reels“ und „Storys“. Bei Reels handelt es sich um kurze, dynamische Videos, die sich in der App erstellen und mit Musik und Effekten unterlegen lassen. Sie bleiben dauerhaft im eigenen Profil sichtbar. Storys sind kurze Videos, die nach 24 Stunden wieder gelöscht werden. Eine Story kann man mit Videos, Fotos und Beiträgen anderer Nutzer bestücken. Nutzer können zum Beispiel Freunden, Kollegen, Unternehmen oder Influencern folgen und bekommen zu sehen, was diese veröffentlichen. Ausgewählte Stories können als “Highlights” prominent direkt unter der Beschreibung des Profils gespeichert werden. Dort lassen sich etwa alle Stories zusammenfassen, die sich mit bestimmten Themen wie Arbeitsalltag oder Mitarbeiter-Benefits beschäftigen.Erfolge auswerten
Es ist möglich, das eigene Profil kostenfrei zu einem Business-Konto zu machen. Dazu muss man im regulären Profil unter Einstellungen auf “Konto” klicken und dann “Zu professionellen Konto wechseln” auswählen. Danach lässt sich eine Kategorie und dann “Business” auswählen. Danach muss man nur noch das Profil vervollständigen.Vorteil eines Business-Kontos ist, dass Unternehmen genauere Informationen dazu bekommen, wie erfolgreich ihre Beiträge sind und wie sich ihre Follower verhalten. Zudem lässt sich leichter zur Kontaktaufnahme ermuntern und kostenpflichtige Werbung schalten.Darüber hinaus sollten Unternehmen auf wichtige Kennzahlen achten, um zu prüfen, ob ihre Inhalte gut ankommen und gegebenenfalls nachsteuern zu können. Wichtig sind bei Instagram unter anderem die Zahl der Follower, die sogenannten Likes (Gefällt-Mir-Angaben), Klicks und Shares (andere Nutzer teilen den Beitrag in ihrem eigenen Netzwerk). Werten Unternehmen diese Daten aus, können sie zum Beispiel herausfinden, welche Beiträge besonders große Reichweite erlangen und künftig häufiger ähnliche Inhalte verbreiten. Bei Stories können Unternehmen zudem herausfinden, wie oft auf verlinkte Webseiten geklickt wird, wie viele Nutzer eine Story überspringen oder so sehr das Interesse verlieren, dass sie das Anschauen der Stories abbrechen.Passende Inhalte finden
Unternehmen sollten aussagekräftige, authentische Fotos oder Videos auf Instagram posten und kurze Texte dazu verfassen. Sie können zum Beispiel Mitarbeiter oder bestimmte Berufe vorstellen, interessante Ereignisse aus dem Betriebsalltag einfangen sowie auf Engagement für die Umwelt oder erfolgreiche Projekte hinweisen. In Stories lassen sich auch Musik und Quiz-Fragen einbinden. In Live-Videos können Mitarbeiter des Unternehmens Fragen zu ihrem Beruf beantworten.Azubis und Co. sorgen für zielgruppengerechte Inhalte
Als Trend haben sich Instagram Take-Over erwiesen. Bei einem Take-Over wird der Unternehmenskanal von einem oder mehreren Beschäftigten für einen begrenzten Zeitraum, etwa eine Woche, übernommen. Die Mitarbeitenden teilen Storys, Fotos und Reels auf dem Unternehmensprofil und geben so einen authentischen Einblick in ihren Arbeitstag. Die eigenen Mitarbeiter dienen so als Markenbotschafter, die dem Unternehmen ein Gesicht geben.Der Unternehmensaccount kann aber nicht nur von den eigenen Mitarbeitenden, sondern auch von Externen übernommen werden. Eine Möglichkeit ist, Influencer oder Personen aus der Region zu engagieren, die einen oder mehrere Tage den Betrieb kennenlernen. Das kostet, aber so lässt sich Reichweite aufbauen. Im Handwerk gibt es beispielsweise diverse Social Media-Persönlichkeiten.Bevor es zu dem Takeover kommt, sollte das auf dem Kanal angekündigt werden. Und: Dem Influencer oder übernehmenden Mitarbeiter sollten Guidelines an die Hand gegeben werden. Darin sollten Ziele, Erwartungen und Formalitäten festgehalten werden: Was darf gezeigt werden, was auf keinen Fall gezeigt werden? Welche Hashtags sollen genutzt werden? Gegebenenfalls können Unternehmen und Mitarbeiter vorher auch gemeinsam einen Inhalts-Plan erstellen. Sollte einem angekündigten Takeover schon nach zwei Tagen der Inhalt ausgehen, wirkt das unprofessionell. Vor Veröffentlichung kann ein Verantwortlicher des Unternehmens die Inhalte freigeben. Aber: Ein wenig Vertrauen gehört dazu. Mit zu vielen Vorgaben raubt man dem Takeover seine Authentizität.
- TikTok
Profil anlegen und Formate
Legen sich Unternehmen einen Account bei TikTok an, können sie als Namen den Unternehmensnamen angeben und ein Logo als Profilfoto hochladen sowie eine kurze Beschreibung hinzufügen. Das Konto können sie dann in ein Geschäftskonto umwandeln, indem sie auf “Einstellungen und Datenschutz” klicken, dann “Konto verwalten” und “Zum Business-Konto” wechseln. Dabei können sie eine Geschäftskategorie auswählen und ihre Kontaktinformationen ausfüllen.Auf der Startseite sehen Nutzer, welche Videos derzeit im Trend sind. Sie können Inhalte liken, teilen und anderen folgen. Nutzer können kurze Video-Clips aufnehmen. Sie wählen den Begleitsound aus, nehmen ein Video auf oder wählen ein zuvor erstelltes aus.Beliebt ist die sogenannte “Duett”-Funktion: Nutzer können einen populären Clip auswählen, teilen und diesen mitsingen oder gleichzeitig tanzen. Die eigene Kamera öffnet sich parallel zum ausgewählten Clip. Für Unternehmen kann sich diese Funktion auch anbieten, um ein neues Produkt zu zeigen und parallel zu erklären.Auch “Challenges” sind auf TikTok populär. Unter bestimmten Stichworten bzw. Hashtags wird zu einem Wettbewerb aufgerufen. Nutzer können sich mit eigenen Videos daran beteiligen. Auch Alltagstipps (sogenannte Lifehacks), Tanzvideos und persönliche Clips sind verbreitet. Bei einer Challenge ist allerdings etwas Kreativität gefragt. Unternehmen können die Aufgabe, sich eine unternehmensbezogene Challenge auszudenken, zum Beispiel an junge Mitarbeiter weitergeben. Gemeinsam können sie besprechen, was erwünschte und was unerwünschte Darstellungen sind. Was darf vom Unternehmen gezeigt werden – und was lieber nicht? Die Inhalte sollten zum Unternehmen passen.Passende Inhalte finden
Unternehmen können die Plattform nutzen, um in kurzen Videos Geschichten aus dem Arbeitsalltag zu erzählen, sowie Informationen über Berufe oder Produkte zu verbreiten. Das setzt natürlich voraus, dass es kameraaffine Mitarbeiter gibt und unterhaltsame Inhalte produziert werden können. Sie können sich auch an Challenges beteiligen.Azubis und Co. sorgen für zielgruppengerechte Inhalte
Wer TikTok nutzen möchte, sollte etwa darüber nachdenken, eigene Azubis als Unterstützer zu gewinnen. Denn diese kennen sich vermutlich schon gut mit dem Medium aus und können dabei helfen, die Zielgruppe dort zu überzeugen.
- Anzeigen in sozialen Netzwerken
Für Betriebe gibt es zudem die Möglichkeit, auf Social Media-Plattformen gezielte Werbeanzeigen zu schalten. Das kann unter anderem dann attraktiv sein, wenn Unternehmen auf der Plattform Nutzer der jungen Generationen erreichen möchten, selbst aber nur wenig Kapazitäten oder Ideen für eigenen Content haben und deshalb ausgewählte Inhalte besonders schnell und gezielt verbreiten wollen. KMU können beispielsweise einstellen, wie alt die User sein sollen, die ihre Anzeige zu Gesicht bekommen. Wie das funktioniert, lässt sich an den Beispielen Instagram und TikTok erklären:Um Werbung auf Instagram zu schalten, benötigen Betriebe einen Instagram-Account sowie ein Werbekonto bei Facebook, da beide sozialen Netzwerke zum selben Konzern gehören. Im Abschnitt „Zielgruppe“ können sie mithilfe bestimmter Merkmale bestimmen, wer die Anzeige sehen soll. Neben Alter und Geschlecht können auch Interessen oder der Standort gewählt werden. Danach wird die Art der Anzeige gewählt. Zur Auswahl stehen: Foto Ads, Video Ads mit Videos von bis zu 60 Sekunden Länge oder Karussell Ads, die mehrere Bilder miteinander verbinden. Anschließend bestimmen KMU noch das Budget, das sie für ihre Kampagne ausgeben wollen - entweder ein Tagesbudget oder eine bestimmte Laufzeit.Tiktok hat einen Kampagnen-Manager zur Planung einer Werbe-Kampagne. Nach einem Klick auf den Start-Button kann man das Werbeziel festlegen, Tiktok bietet hier eine Auswahl. Danach kann man auch hier die Zielgruppe bestimmen. Es gibt verschiedene Optionen: Über „Narrow Targeting“ legt man etwa fest, welchen Usern die Anzeige ausgespielt werden soll. Es gibt aber auch automatisierte Verfahren, in denen Tiktok seinen Algorithmus nutzt. Bei der Videoplattform hat man im nächsten Schritt die Wahl zwischen einem täglichen und einem festgelegten Laufzeitbudget. Danach wird über „Gebote und Optimierung“ das Abrechnungsmodell festgelegt sowie die Auslieferung. Beispielsweise können am Anfang einer Kampagne die Anzeigen in höherer Frequenz ausgespielt werden. Der nächste Schritt ist die Festlegung des Anzeigenformats: Soll es sich um ein Video oder ein Bild handeln? Bei Ersterem kann man ein bereits fertiges Video bei Tiktok hochladen – oder die Anzeige im „Creative Toolkit“ erstellen. Hier kann man zum Beispiel Filme im „Diashow-Format“ kreieren.Wichtig ist, sich bei beiden Netzwerken ausreichend Zeit für die Erstellung der Anzeige zu nehmen - sie muss “sitzen”. Ist die Anzeige einmal im Umlauf, ist es schwer, die Verbreitung wieder zurückzudrehen. Unkreative oder lieblose Anzeigen können dafür sorgen, dass die Zielgruppe das Interesse verliert oder sogar ein schlechtes Bild vom Unternehmen bekommt.
- Vorgehen auf Jobmessen
Wer als Unternehmen an einer Jobmesse teilnehmen möchte, muss eine relativ aufwendige Vorbereitung betreiben, idealerweise mit einigen Monaten Vorlauf. Es lohnt sich, am Anfang die Ziele der Teilnahme zu bestimmen, einen Zeitplan mit den wichtigsten To Do’s zu erstellen und das Team für die Messe festzulegen. Beim Messeveranstalter lassen sich Informationen dazu anfordern, wie der Messestand aussehen darf. Wichtig ist, Informationen zu Berufen und offenen Stellen möglichst sichtbar und gebündelt darzustellen. Die Teilnahme sollten Unternehmen im Vorhinein bekannt geben, zum Beispiel auf ihrer Webseite, im Newsletter, auf Social Media oder in Anzeigen.Beim Material, das Unternehmen zu einer Messe mitnehmen, sollten sie kreativ sein: Jobinteressenten sammeln beim Messerundgang unzählige Flyer, Kugelschreiber oder Flyer ein. An einem Quiz teilzunehmen oder - wenn es sich aus dem Portfolio heraus anbietet - ein besonderes Goodie mit nach Hause zu nehmen, ist attraktiver als auf Standard-Druckprodukte zu setzen.Beim Personal, das den Stand auf der Messe betreut, sollte es sich idealerweise um motivierte und extrovertierte Mitarbeiter halten, die aktiv auf Besucher zugehen. Lohnen kann sich dabei, dass nicht nur Personaler vor Ort sind, sondern auch Beschäftigte aus den Abteilungen, für die Nachwuchs gesucht wird. Diese sollten sich vorab Antworten auf die wichtigsten Fragen der Besucher überlegen und den Ablauf des Bewerbungsprozesses kennen.
- Eigene Webseite
Auf der Webseite eines Unternehmens sollten Informationen für Jobinteressenten so ansprechend und einfach wie möglich aufbereitet sein. KMU sollten dabei stets die User Experience (UX) im Blick haben und sich dafür gegebenenfalls professionelle Unterstützung holen. Der Begriff bezeichnet das Erlebnis, das eine Person hat, die eine Webseite besucht. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass eine Webseite funktional, schnell und intuitiv sein sollte, damit sich der Nutzer gut zurechtfinden kann. Dazu gehört zum Beispiel:· Wichtige Rubriken wie “Karriere” sollten im Top-Menü der Webseite gut sichtbar sein. Man sollte mit zwei Klicks zu den relevanten Inhalten gelangen.· Unternehmen sollten zudem nicht zu viele Unterrubriken erstellen. Weniger häufig genutzte Anlaufpunkte, wie beispielsweise die AGB, können am Ende der Webseite in einem Untermenü untergebracht werden.· Ferner sollten alle Informationen direkt auf der Seite lesbar sein. PDF-Downloads stören die Nutzererfahrung.· Zudem sollten Unternehmen dafür sorgen, dass die Homepage auch auf einem Smartphone-Bildschirm gut dargestellt wird. Mit einem responsiven Design passt sich eine Homepage jeder Bildschirmgröße automatisch an.
5 Schritte zur erfolgreichen Direktansprache
- Schritt 1: Werden Sie aktiv im Employer Branding
Nur jedes dritte Unternehmen in Deutschland hat eine Vorstellung davon, wie es als Arbeitgeber wahrgenommen werden will. Mithilfe einer Employer Branding-Strategie verschaffen Sie sich Klarheit darüber, wer Sie als Arbeitgeber sind und wer Sie in Zukunft sein wollen. Dies hilft Ihnen dabei, Ihre Attraktivität zu steigern. Auf Basis folgender Fragen können Sie den Kern Ihrer Employer Branding-Strategie entwickeln: die Arbeitgebermarke.
- Was sind Ihre Stärken und Ihre Schwächen als Arbeitgeber?
- Wer genau gehört innerhalb der Gen Y und Z zu Ihrer Bewerberzielgruppe – Schüler, Studenten, Berufsanfänger, erfahrenere Absolventen?
- Welche Erwartungen und Werte hat diese Zielgruppe?
- Wie decken sich Ihre Stärken, aber auch Ihre Schwächen, mit dieser Zielgruppe?
- Was macht Sie für diese Zielgruppe als Arbeitgeber attraktiv?
- Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu Wettbewerbern?
Wenn Sie diese Fragen für sich beantwortet haben, können Sie Botschaften Ihrer Arbeitgebermarke formulieren. Es handelt sich praktisch um Claims, die Ihre Werte und Kultur als Unternehmen vermitteln. Welches Versprechen geben Sie Ihren zukünftigen Mitarbeitenden – und welche Erwartungen stellen Sie an diese? Treten Sie mit diesen Botschaften nach außen hin als Arbeitgeber auf, nutzen Sie sie für Ihre Kommunikation. - Schritt 2: Seien Sie auf Plattformen und Veranstaltungen aktiv
- Überlegen Sie sich, auf welchen Plattformen Sie künftig aktiv sein wollen – von Social Media bis Berufsnetzwerke. Jede hat unterschiedliche Vor- und Nachteile. Für Social Media kann dieser Test bei der Entscheidung helfen.
- Legen Sie sich auf der jeweiligen Plattform ein professionelles Profil an, pflegen Sie Ihr Netzwerk und treten Sie in Interaktion mit Ihrer Zielgruppe. Beobachten Sie auch, was die Konkurrenz auf der Plattform macht.
- Posten Sie Stellenausschreibungen auf digitalen Anzeigenportalen wie Stepstone, indeed oder Kimeta.
- Beginnen Sie Ihre Stellenanzeige mit einem klaren Titel. Nutzen Sie hierfür die konkrete Jobbezeichnung. Umschreibungen wie „Marketing-Genies oder Sales-Gurus gesucht“ hingegen wirken schnell abschreckend.
- Beginnen Sie Ihre Stellenausschreibungen mit Sätzen, die aktuellen Wünschen potenzieller Kandidaten entsprechen könnten. Erwägen Sie auch, zu duzen statt zu siezen. Zum Beispiel: „Du willst endlich…“ oder „Komm in unser Team“. Letzteres sollten Sie mit einem Foto Ihres Teams kombinieren.
- Formulieren Sie klar, was Ihr Kandidat mitbringen muss (Must Haves) und gerne mitbringen kann (Nice to have). Erläutern Sie, was die Position in Ihrem Unternehmen bedeutet, zum Beispiel: „Das macht ein Frontend Entwickler bei uns“. Zählen Sie zum Schluss auf, was Sie Mitarbeitenden alles bieten.
- Ist das Interesse geweckt oder suchen Menschen aktiv nach Ihrem Unternehmen als Arbeitgeber, landen sie schnell auf Ihrer Webseite. Sie muss ein echtes Aushängeschild ihres Unternehmens sein. Prüfen Sie deshalb regelmäßig, ob alles funktioniert und einwandfrei dargestellt wird.“ Wie benutzerfreundlich ist Ihre Karrierewebseite auf mobilen Endgeräten? Lädt die Webseite zügig und technisch einwandfrei? Wenn Sie Mängel feststellen, sollten Sie diese beheben.
- Seien Sie auch in der analogen Welt aktiv. Nutzen Sie Job- und Karrieremessen, bieten Sie Praktika und Werkstudententätigkeiten an. Holen Sie Absolventen für ihre Abschlussarbeiten ins Unternehmen.
- Schritt 3: Sprechen Sie Kandidaten richtig an
- Achten Sie auf eine authentische Sprache. Dies bedeutet nicht, dass Sie künstlich versuchen sollten, Jugendsprache zu verwenden. Vielmehr geht es darum, keine gestelzte Schriftsprache zu verwenden. Und je nach Situation das „Du“ zu verwenden.
- Vermeiden Sie Bandwurm-Sätze.
- Zeigen Sie aufrichtiges Interesse für Anfragen von Bewerbern. Reagieren Sie zügig.
- Nutzen Sie kein Stockmaterial oder gestellte Bilder. Um authentisch zu bleiben, sollten Unternehmen Fotos und Videos aus ihrem eigenen Betriebsalltag verwenden.
- Binden Sie Ihre Mitarbeitenden aktiv ein. Lassen Sie diese beispielsweise Ihren Arbeitsalltag, bestimmte Geräte oder Projekte erläutern.
- Stellen Bewerber Ähnlichkeiten mit Ihren Mitarbeitenden fest, erhöht dies die Attraktivität Ihres Unternehmens. So vermitteln Sie glaubwürdig weiche Faktoren, auf die es in Ihrem Unternehmen ankommt.
- Wenn Sie mehrere Kanäle nutzen, sollten Sie Ihre Inhalte für die jeweiligen Ausspielwege anpassen. Ein Posting, das auf Instagram funktioniert, funktioniert nicht zwangsläufig auf TikTok. Eine Kampagne für alle ist zwar zeitsparend, aber nicht unbedingt zielführend. Setzen Sie sich daher mit den Eigenheiten der Plattformen auseinander. Die gängigen sozialen Netzwerke unterscheiden sich teils stark voneinander und sollten daher auch immer differenziert behandelt werden.
- Schritt 4: Überprüfen Sie Ihre Aktivitäten und Erfolge
Ermitteln Sie beispielsweise über Austrittsgespräche, warum Mitarbeitende Sie verlassen. Schauen Sie ebenfalls auf folgende Aspekte:
- Wie lange dauert es, bis Sie freie Stellen neu besetzen können?
- Wie genau passen neu eingestellte Mitarbeitende zu Ihnen? Entspricht die Ausbildung dem Anforderungsprofil? Unterstützen die Kandidaten die Unternehmenswerte?
- Wie lange bleiben neu eingestellte Mitarbeitende bei Ihnen?
- Wie haben sich die Kosten für Personalbeschaffung entwickelt?
Ermitteln Sie auch, welchen Ruf Sie online als Arbeitgeber haben:- Prüfen Sie, wie Ihr Unternehmen auf Arbeitgeberbewertungsportalen wie Kununu oder Glassdoor bewertet wird. Erwägen Sie, sich dort ein eigenes Profil anzulegen und auf Bewertungen zu reagieren.
- Managen Sie Interaktionen in den Sozialen Medien aktiv.
Reagieren Sie gegebenenfalls auf negative Beiträge. Nehmen Sie sich aber ausreichend Zeit, darüber nachzudenken, wie Sie antworten wollen. Und: Analysieren Sie den Fall. Hat der Nutzer mit seiner Beschwerde objektiv recht?Löschen Sie keine Beiträge oder Kommentare. Das wird schnell als Zensur ausgelegt. Allerdings gibt es Ausnahmen: Kommentare, die Beleidigungen enthalten oder gar strafrechtlich verfolgt werden können. Löschen Sie diese und weisen Sie danach darauf hin, dass diese aufgrund massiver Verstöße gegen die „Netiquette“ gelöscht wurden. Ihre Netiquette sollte in Ihrem Profil hinterlegt sein. Orientieren Sie sich für Ihre Kommentar-Richtlinien im Zweifel an den Netiquetten von anderen Unternehmen. - Schritt 5: Bleiben Sie in Kontakt
Wenn junge Mitarbeitende Sie verlassen, muss das kein Abschied für immer sein. Womöglich möchten sie nur etwas Neues ausprobieren und sind bereit, zu einem späteren Zeitpunkt zu Ihnen zurückzukehren. Gestalten Sie den Abschied also wertschätzend.
- Erkennen Sie an, was der Mitarbeitende in seiner Zeit bei Ihnen geleistet hat.
- Zeigen Sie Verständnis für den Wechsel. Erläutern Sie, dass Sie nachvollziehen können, dass der Mitarbeitende etwas Neues ausprobieren will – und betonen Sie, dass es eine Rückkehr-Chance gibt.
- Fragen Sie, ob es in Ordnung ist, miteinander in Kontakt zu bleiben – und den ehemaligen Mitarbeitenden via Mail oder in sozialen Netzwerken anzuschreiben.
- Schreiben Sie Mails zum Geburtstag oder zu Weihnachten oder gratulieren Sie über Netzwerke wie LinkedIn.
- Setzen Sie ein Alumni-Netzwerk auf. Dieses kann beispielsweise einmal jährlich ein Ehemaligen-Treffen organisieren.
- Versenden Sie einen Job-Newsletter mit aktuellen Stellenausschreibungen. Informieren Sie darin kurz und kompakt über aktuelle Ereignisse und Neuerungen im Unternehmen.
- Laden Sie zu Feiern ein.