Wirtschaftsstandort Niederbayern
In der modernen Arbeitswelt spielt bereichsübergreifendes Arbeiten eine große Rolle: Externe Experten werden in Projekte eingebunden; Firmen brechen interne Strukturen und Hierarchien auf und arbeiten mit autonomen Experten-Teams. Auch auf die räumliche Struktur wirkt sich dieses vernetzte Arbeiten aus.
Arbeitswelt 4.0 – Was ändert sich?
Smarte Workspaces
So kann es hilfreich sein, das Büro umzugestalten, um Begegnungen und Austausch zwischen Teammitgliedern und über Abteilungsgrenzen hinweg zu fördern. In einem sogenannten Smart Workspace sind die Büros daher offen angelegt. Gleichzeitig können sich Beschäftigte in ruhige Räumlichkeiten zurückziehen, wenn sie konzentriert an Projekten arbeiten wollen.
Mobiles Arbeiten
Digitalisierung macht mobil und flexibel und erlaubt nahezu unbegrenztes Arbeiten: am Arbeitsplatz, zuhause oder unterwegs auf dem Weg zum Arbeitsplatz und auf Dienstreisen. Mobiles Arbeiten führt automatisch zu einem Wandel der Arbeitsbeziehungen, da die Mitarbeiter nicht mehr unter der direkten Aufsicht des Vorgesetzten stehen. Der im Homeoffice tätige Mitarbeiter hat über ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Erfahrung zu verfügen.
Vorteile sind:
- Höhere Effizienz
- Individuelle Reaktion auch auf private Belange, z.B. wenn ein Kind erkrankt
- Zeitersparnis bei langen Arbeitswegen
Wer nicht physisch greifbar ist, weil er an einem anderen Standort oder im Home Office arbeitet, kann dennoch sein Feedback zu verschiedenen Projekten geben:
- Digitale Kollaborationsplattformen (Collaboration Tools) eröffnen Mitarbeitern die Möglichkeit, von jedem Ort auf der Welt Ideen beizusteuern.
- Auch externe Dienstleister wie Freelancer können in die Prozesse eingebunden werden.
- Sogar Verbraucher und Dienstleister können ihr Feedback und ihre Gedanken mit dem Unternehmen teilen.
Flexible Arbeitszeitmodelle
Mobile Endgeräte machen die Arbeit nicht nur unabhängig von einem Ort, sondern häufig auch unabhängig von einer bestimmten Zeit. Flexible Arbeitszeiten – wie Gleitzeit, Teilzeit, oder Homeoffice – nehmen in Zeiten der digitalen Transformation eine immer bedeutendere Rolle ein. Gerade in der IT-Branche erwarten umworbene Fachkräfte heute, dass ihr Arbeitgeber ihnen flexible Arbeitszeitmodelle anbietet.
Unternehmen, die flexible Arbeitszeiten einführen möchten, können wie folgt vorgehen:
- Bedarf und Möglichkeiten ermitteln: Mitarbeitergespräche, Workshops und Mitarbeiterbefragungen können aufzeigen, in welchen Bereichen Bedarf besteht und welche Flexibilisierungsmöglichkeiten es in den unterschiedlichen Abteilungen des Unternehmens gibt.
- Verantwortlichkeiten festlegen: Der Umsetzungsprozess muss strukturiert gesteuert und kommuniziert werden. Die Bildung einer Projektgruppe kann hierfür hilfreich sein. Wichtig ist, dass die Geschäftsführung den Prozess eng begleitet.
- Prozess kommunikativ begleiten: Unternehmen sollten Führungskräfte und Mitarbeiter stets auf dem Laufenden halten: Welche Arbeitszeitmodelle werden für welchen Bereich diskutiert? Wann ist mit einer Einführung zu rechnen? – Diese Fragen gilt es zu beantworten.
- Arbeitszeitmodelle festlegen und einführen: Vertrauensarbeitszeit, Arbeitszeitkonten, Homeoffice, Teilzeit, Gleitzeit – es gibt viele unterschiedliche Arbeitszeitmodelle. Wichtig ist, das passende Modell für das Gesamtunternehmen oder eine bestimmte Abteilung festzulegen. Häufig ist es sinnvoll, das Modell vor einer Gesamteinführung zunächst mit einer überschaubaren Mitarbeiterzahl zu testen. In dieser Testphase zeigt sich häufig, welche Vorteile die neuen Arbeitszeiten bringen und worauf geachtet werden muss.