Digitalisierung muss Fahrt aufnehmen
Stand der Digitalisierung
Vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) wird jährlich der Digitalisierungsindex ermittelt. Die Digitalisierung der Wirtschaft in Deutschland stagniert im Jahr 2023 weiterhin. Der Digitalisierungsindex steigt innerhalb eines Jahres nur geringfügig von 108,9 auf 110,5 Punkte.
Aufbau des Digitalisierungsindex
Der Stand der Digitalisierung ist nicht überall gleich. Deshalb differenziert der Digitalisierungsindex den Grad der Digitalisierung nach Bundeslandgruppen, Regionstypen, Branchen und Unternehmensgrößen. Zusätzlich werden unterschiedliche Kategorien berücksichtigt, wie Infrastrukturen, Geschäftsmodelle, Prozesse und Produkte oder Forschungs- und Innovationstätigkeiten. Somit lässt sich analysieren und vergleichen, welche Branchen bereits stark digitalisiert oder welche Bundeslandgruppen besonders fortgeschritten sind.
Im ersten Betrachtungsjahr 2020 ist der Digitalisierungsindex auf den Wert 100,0 festgelegt worden, dieser wird jetzt jährlich aktualisiert. Anhand der Entwicklungen oder beobachtbaren Defizite lassen sich Handlungsempfehlungen ableiten.
Über eine Experimentierfunktion lässt sich ausprobieren, welchen Einfluss mögliche Veränderungen der Indikatoren auf den Digitalisierungsindex haben.
Ableitungen aus dem aktuellen Digitalisierungsindex
- Große Unternehmen, die IKT-Branche und die Bundeslandgruppe Süd und der Regionstyp Stadt sind Digitalisierungsvorreiter.
- Kleine Unternehmen sowie die Branchengruppe Baugewerbe, Ver- und Entsorgung haben auch im Jahr 2023 analog zum Jahr 2022 den größten Aufholbedarf.
- Digitalisierungsunterschiede in den Branchen verringern sich und die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft gewinnt an Homogenität.
- Eine stärkere Digitalisierung stellt in der derzeitigen Krisensituation allerdings für viele Unternehmen kein unmittelbares Instrument dar, um die Krise zu bewältigen oder um kurzfristig die negativen Auswirkungen abzufedern.
Ergebnisse der Bundeslandgruppe Ost/Sachsen-Anhalt
Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen werden in der Bundeslandgruppe Ost zusammengefasst.
- Die Bundeslandgruppe Ost ist im Jahr 2023 die am schwächsten digitalisierte Bundeslandgruppe.
- Indexwert sinkt spürbar auf 98,6 Punkte (Vorjahr 109,3).
- Bundeslandgruppe Ost steigert als als einziges Bundesland die Punkte in Bereich Digitale Geschäftsmodelle, während in anderen Bundeslandgruppen die Punktzahl sinkt.
- Bundeslandgruppe Ost ist im Bereich Digitale Qualifikationen das Schlusslicht, was mit einer geringen Beschäftigung in Digitalisierungsberufen zu erklären ist.
- Bundeslandgruppe Ost bildet Schlusslicht in der Kategorie Forschungs- und Innovationsaktivitäten.