Digitaler Kompass
Klare und konkrete Zielsetzung: Digitales Europa bis 2030
Am 09. März 2021 hat die Europäische Kommission die Strategie “Digitaler Kompass 2030 – der europäische Weg für die digitale Dekade” für den erfolgreichen digitalen Wandel Europas vorgestellt. Um den Übergang in eine klimaneutrale, kreislauforientierte und resiliente Wirtschaft zu erreichen und aktiv zu gestalten, muss sich Europa bis 2030 digital aufstellen. Die nächsten Jahre werden Europas “digitale Dekade” mit konkreten Zielvorgaben und regelmäßigem Monitoring für vier Kernbereiche.
1. Digital befähigte Bürgerinnen und Bürger und hochqualifizierte digitale Fachkräfte
Ziel bis 2030:
- mindestens 80 % der Erwachsenen verfügen über grundlegende digitale Kompetenzen
- 20 Millionen IKT-Fachkräfte sind in der EU beschäftigt, wobei verstärkt Frauen in diesem Bereich arbeiten
2. Sichere, leistungsstarke und tragfähige Infrastrukturen
Ziel bis 2030:
- alle Haushalte verfügen über eine Gibabit-Anbindung
- andere Gebiete werden mit 5G-Netzen versorgt
- 20 % der weltweiten Produktion hochmoderner und nachhaltiger Halbleiter kommen aus der EU
- 10.000 hochsichere klimaneutrale Rechenzentren befinden sich innerhalb der EU und gewähren den Unternehmen Zugang zu Datendiensten
- bis 2025 hat die EU den ersten Quantencomputer und steht bis 2030 an der Spitze der Quantenfähigkeit
3. Digitaler Umbau der Unternehmen
Ziel bis 2030:
- 75 % der Unternehmen nutzen Cloud-Computing-Dienste, Big-Data und Künstliche Intelligenz
- 90 % der Unternehmen haben einen grundlegenden Grad an digitaler Intensität
- Verdopplung der Start-up-Unternehmen mit einer Marktbewertung von über einer Milliarde EUR vor einem Börsengang oder einem Exit
4. Digitalisierung öffentlicher Dienste
Ziel bis 2030:
- 100 % der wichtigen öffentlichen Dienste stehen online zur Verfügung
- 100 % der Bürgerinnen und Bürger haben Zugang zu ihren elektronischen Patientenakten
- 80 % der Bürgerinnen und Bürger nutzen eine eID-Lösung
Gemeinsame Vereinbarungen für die Gestaltung und Erreichung der Ziele
Die Ziele und Zielpfade werden in einem gemeinsamen Governance-Rahmen verankert und regelmäßig überwacht, um Fortschritte zu erkennen und Schwachstellen zu beheben.
Für die Erreichung der Ziele verpflichten sich die EU-Mitgliedsländer, mindestens 20 % der Ausgaben in ihren Aufbau- und Resilienzplänen für die digitale Priorität vorzusehen.
Die Umsetzung will die EU-Kommission mit einer raschen Einleitung von Mehrländerprojekten erleichtern. Mögliche Mehrländerprojekte können europaweit vernetzte Dateninfrastrukuren, öffentliche Verwaltungen oder ein gemeinsames KI-gestütztes Netz zur Abwehr von Cyberangriffen sein.
Gleichzeitig sieht die EU-Kommission vor, digitale Rechte und Werte in den Mittelpunkt des europäischen Weges der Digitalisierung zu stellen und gemeinsame Standards für digitale Grundrechte zu schaffen.