Aktuelles Gründungsgeschehen in Deutschland
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KfW-Gründungsmonitor 2023
Zahl der Existenzgründungen gesunken, mehr Gründungen aus Überzeugung, Digitales und Internet weiter wichtig.
Die Gründungstätigkeit in Deutschland ist im Jahr 2022 auf 550.000 Existenzgründungen zurückgegangen (-9 %). Ein im Vergleich zum Vorjahr verringerter konjunktureller Impuls sowie ein doppelt so hoher negativer Arbeitsmarkteffekt haben zum Rückgang der Gründungstätigkeit beigetragen. Der Fachkräftemangel ist also auch für die Gründungstätigkeit eine schlechte Nachricht. Das Minus ist bei Vollerwerbsgründungen nur etwa halb so stark (-6 %) wie bei Nebenerwerbsgründungen (-12 %). Bei jeder fünften Nebenerwerbsgründung besteht die Absicht die Selbstständigkeit zum Vollerwerb auszuweiten.
Erstmals seit mehreren Jahren ist der Anteil von Gründungen mangels besserer Erwerbsalternativen wieder deutlich auf 24 % gestiegen. Das ist allerdings zum Großteil auf Gründerinnen und Gründer zurückzuführen, die die Selbstständigkeit gegenüber einer Anstellung präferieren. Für sie war die Gründung somit weniger aus der Not als aus Überzeugung. Hier könnte sich ein post-pandemisch gestiegener Wunsch vieler Menschen zur beruflichen Neuorientierung widerspiegeln.
Nach dem deutlichen Anstieg digitaler und internetbasierter Geschäftsmodelle im Vorjahr bleiben ihre Anteile 2022 im langjährigen Vergleich hoch: Mit 29 % digitaler und 36 % internetbasierter Gründungen gibt es dennoch Steigerungspotenzial.
Eine leicht gestiegene Planungsquote lässt eine stabile Gründungstätigkeit im Jahr 2023 erwarten. Das Makroumfeld bleibt allerdings herausfordernd.