Gründung
Häufige Irrtümer
5 der häufigsten Irrtümer in der Gründung
- Businessplan? Brauche ich nicht!
Die Meinung hält sich hartnäckig: Einen Businessplan brauche ich nur, wenn ich ein Darlehen oder Fördermittel beantragen will. Doch das ist so nicht richtig. In Vorbereitung einer Existenzgründung gibt es Vieles zu bedenken, zu planen und zu recherchieren. Kein Mensch schafft das, ohne etwas schriftlich festzuhalten. Wenn die Gründung auf soliden Füßen stehen soll, ist es unerlässlich, einen Überblick über erforderliche Investitionen und Rücklagen für die Startphase (Kapitalbedarfsplan) und eine Gegenüberstellung von geplanten Einnahmen und Ausgaben (Rentabilitätsplanung) zu haben. Nur so kann man sich vor Augen führen, ob das Vorhaben geeignet ist, das gewünschte Einkommen zu erzielen. Und das interessiert nicht nur die Bank oder den Fördermittelgeber, sondern ist für den Gründer oder die Gründerin selbst existenziell.Also keine Angst vor Tabellen und Zahlen. Spätestens nach einem Gespräch mit der Gründungsberatung in der IHK schafft es jeder.
- Kredit? Bekomme ich sowieso nicht!
Ein weit verbreitetes Vorurteil ist, dass Existenzgründer keine Chance auf ein Darlehen haben. Die Realität sieht anders aus. Mit einer überzeugenden Idee und einem plausiblen Businessplan kann man durchaus seinen Banker von einer – zumindest anteiligen – Finanzierung überzeugen. Selbst wenn das nicht oder nicht im gewünschten Umfang funktioniert, gibt es noch weitere Möglichkeiten, wie zum Beispiel bundesweit die Kreditanstalt für Wiederaufbau, bei uns im Land die Investitionsbank Sachsen-Anhalt oder auch die Bürgschaftsbank bzw. Mittelständische Beteiligungsgesellschaft. Je nach Höhe des Kapitalbedarfs kommt auch eine Kombination verschiedener Instrumente in Frage. Voraussetzung ist natürlich ein aussagefähiger Businessplan, der eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung erwarten lässt. Aber auch hier heißt es: Bange machen gilt nicht! Ein Businessplan ist kein Hexenwerk und welche Unterstützung hierbei möglich ist, erfährt man bei der IHK.
- Professionelle Beratung? Kann ich mir nicht leisten!
Das Unternehmenskonzept ist nicht so richtig rund, das Marketing läuft nicht befriedigend, der Gewinn wird nicht höher, obwohl der Umsatz steigt - diese und viele weitere Fragen treten im Gründungsprozess und beim Unternehmenswachstum immer wieder auf. Häufig findet man allein keine befriedigenden Antworten und es entsteht der Wunsch nach Hilfe durch Experten von außen. „Aber nein, das ist viel zu teuer! So eine Beratung kostet ja schnell einige Tausend Euro.“ Was viel zu häufig vergessen wird: Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, Beratungskosten bezuschusst zu bekommen, sowohl vor als auch nach der Gründung. Stichworte wie BAFA-Förderung oder ego.-START führen hier auf den richtigen Weg. Je nach Beratungsthema, Unternehmensphase und Unternehmensgröße gibt es fast immer ein passendes Unterstützungsangebot. Einen Überblick darüber gibt ein Beratungsgespräch in der IHK.
- Fördermittel? Kommen für mich sowieso nicht in Frage!
So vielfältig wie die unternehmerische Praxis sind auch die öffentlichen Zuschuss- und Darlehensprogramme für die verschiedensten Themenfelder. Das beginnt schon beim Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit oder dem Einstiegsgeld des Jobcenters – hier sind auch Zuschüsse und Darlehen möglich - bei Gründungen aus der Arbeitslosigkeit. Energieeinsparung, Personal- und Organisationsentwicklung, Aus- und Weiterbildung für Beschäftigte, Förderung der regionalen Wirtschaftsstruktur und so weiter – die Themen sind schier unerschöpflich. Es wäre eine unternehmerische Fehlentscheidung, diese Programme nicht in Anspruch zu nehmen und sich so wichtige finanzielle Spielräume entgehen zu lassen. Sicher ist die Antragstellung oftmals kompliziert und bürokratisch, aber man muss damit ja nicht allein dastehen. Wenn man nicht Irrtum Nr. 3 verfällt, holt man sich einfach Hilfe von Leuten, die sich damit auskennen.Dass Förderrichtlinien einfacher, verständlicher und in der Umsetzung für die Unternehmen weniger aufwändig werden, ist ein Ziel, für das die IHK von jeher eintritt.
- Unterstützung? Beim Start stehe ich doch eh ganz allein da!
Die eigene Idee umzusetzen, das Hobby zum Beruf zu machen und sein eigener Chef zu sein, sind die größten Anreize für eine Existenzgründung. Doch im unternehmerischen Alltag kommen oft die Momente, da man sich mit vielen Schwierigkeiten alleingelassen fühlt, was schon zum Problem werden kann. Doch man muss in der Selbständigkeit nicht als Einzelkämpfer unterwegs sein. Den Blick über den Tellerrand zu heben, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen und Kooperationen zu suchen, kann hier enorm weiterhelfen. Die vom Land Sachsen-Anhalt finanzierten Existenzgründerkurse (ego.-WISSEN) sind eine gute Gelegenheit, mit Anderen in Kontakt zu kommen, die in der gleichen Lebenssituation stecken. Neben all dem nützlichen unternehmerischen Wissen, das hier vermittelt wird, ist der unmittelbare Austausch mit anderen Existenzgründerinnen und -gründern meist hilfreich, oft bereichernd und manchmal auch tröstend. Und auch die IHK schafft mit verschiedenen Veranstaltungsformaten Gelegenheiten, andere Unternehmen kennenzulernen, sich zu informieren und gemeinsame Probleme auch gemeinsam anzupacken.