IHK-Konjunkturbericht 2.Quartal 2025 - Aufhellung hält an
Die Konjunktur im Kammerbezirk der IHK Magdeburg hellt sich im zweiten Quartal 2025 weiter auf. Sowohl die Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen fallen besser aus. Die Talsohle dürfte nun allmählich durchlaufen sein, eine echte Aufbruchstimmung ist allerdings noch nicht erkennbar.
Den aktuellen detaillierten Konjunkturbericht finden Sie hier (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 269 KB) Die Ergebnisse wurden auch im Rahmen einer live übertragenen Konjunkturpressekonferenz vorgestellt.
Die aktuelle Befragung erfolgte zwischen dem 16. Juni 2025 und 07. Juli 2025. Wenn auch Sie Teil der quartalsweisen Konjunkturumfrage sein möchten, bitten wir um eine Kontaktaufnahme per E-Mail.
Konjunktur im Kammerbezirk insgesamt
Der Geschäftsklimaindex, der sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen der Unternehmen gleichermaßen berücksichtigt, steigt um 12 Zähler auf 92,9 Punkte an. Damit ist die Stimmung der Wirtschaft so optimistisch wie seit dem dritten Quartal 2021 nicht mehr. Ob dieser Anstieg jedoch den Beginn einer nachhaltigen Erholung markiert, bleibt abzuwarten.
Die Einschätzung zur Geschäftslage verbessert sich am aktuellen Rand deutlich. Der Saldo aus positiven und negativen Antworten steigt von -11 auf +3 Punkte und liegt damit erstmals seit einem Jahr wieder oberhalb der Nulllinie. Insgesamt kommen 24 Prozent der Unternehmen zu einer positiven Einschätzung und 21 Prozent zu einer negativen.
Die Geschäftserwartungen verbessern sich ebenfalls, verbleiben jedoch mit einem Saldo von -16 Punkten im negativen Bereich (Vorquartal: -26 Punkte). Wie bereits im Vorquartal stellen 11 Prozent eine Verbesserung der Geschäfte in Aussicht, während 27 nach zuvor 37 Prozent vom Gegenteil überzeugt sind.
Im Gegensatz zum Vorquartal wird der Anstieg des Geschäftsklimaindexes nun auch von einer verbesserten Geschäftslage getragen. Allerdings bleibt abzuwarten, ob dies bereits den Beginn einer konjunkturellen Erholung darstellt. Trotz des Amtsantritts der neuen Bundesregierung und des Sondervermögens in Höhe von 500 Milliarden Euro überwiegt in weiten Teilen der Wirtschaft weiterhin Skepsis hinsichtlich der künftigen Entwicklung. Die anhaltende Unsicherheit und die hohe Kostenbelastung verhindern eine breit angelegte Aufbruchstimmung. Belastende Faktoren sind unter anderem internationale Konflikte, Handelsstreitigkeiten, die Debatte um die Stromsteuer sowie die stetig steigenden Arbeitskosten. Erst wenn die Politik konkrete Lösungen präsentiert, kann mit einer nachhaltigen wirtschaftlichen Erholung gerechnet werden. Vor diesem Hintergrund bleiben die Investitionspläne der Unternehmen verhalten. Die am häufigsten genannten Risiken sind in diesem Quartal die hohen Arbeitskosten, die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und die hohen Energie- und Rohstoffpreise mit einer Häufigkeit von jeweils 66 Prozent.
Konjunktur in einzelnen Wirtschaftszweigen
Die Bewertung der aktuellen Lage und der konjunkturellen Aussichten unterscheidet sich üblicherweise je nachdem welche Branche betrachtet wird. Dies ist auch in dem derzeitigen wirtschaftlichen Umfeld vordergründig, da einige Branchen sichtlich mit den gegenwärtigen Bedingungen zu kämpfen haben.
- Industrie
Lage: Aufwärtstrend der Lagebewertung setzt sich weiter fort, da Auftrags- und Umsatzsituation besser ausfallen,Erwartungen: die Geschäftserwartungen steigen, der Pessimismus überwiegt jedoch leicht
- Baugewerbe
Lage: deutliche Verbesserung der Situation im Baugewerbe, sowohl der Tief- als auch der Hochbau melden gestiegene AuftragseingängeErwartungen: Aussichten ebenfalls wesentlich optimistischer
- Handel
Lage: Lage entwickelt sich wenig dynamisch und Branche bleibt weiterhin angeschlagenErwartungen: hohe Kosten belasten Unternehmen und begrenzen Wachstumsmöglichkeiten
- Gastgewerbe
Lage: hoher Kostendruck und schwache Nachfrage beeinträchtigen SituationErwartungen: strukturelle Belastungen lassen derzeit kaum Hoffnung auf eine kurzfristige Erholung zu
- Verkehrsgewerbe
Lage: angesichts schwacher Umsatzentwicklung bleibt Optimismus in der Branche weiterhin ausErwartungen: auch die Erwartungen bleiben durch ungünstige Rahmenbedingungen weiter pessimistisch
- Dienstleistungen
Lage: verbessert sich dank stabiler Auftrags- und UmsatzsituationErwartungen: rund drei Viertel der Unternehmen gehen davon aus, dass ihre wirtschaftliche Situation in den kommenden Monaten unverändert bleiben wirdKreditgewerbe (nicht Teil der Dienstleister in der Befragung): Finanz- und Versicherungssektor ist unverändert optimistisch gestimmt, neben dem stabilen Einlagengeschäft scheint sich zunehmend das Kreditgeschäft zu verbessern, nur geringfügige Änderungen der Situation erwartet
Die aktuelle konjunkturelle Lage wird derzeit von drei Wirtschaftszweigen überwiegend positiv wahrgenommen,...
...die Erwartungen über die zukünftige Entwicklung bleiben allerdings bis auf eine Branche eher negativ.
Konjunkturberichte vergangener Quartale finden Sie unter “Weitere Informationen”.