König Kunde steht im Fokus
© Frank Drechsler
9. Wirtschaftsforum Harz thematisiert Kundenorientierung von Unternehmen
Am 14. November 2024 fand in der Ilsenburger Harzlandhalle die neunte Auflage des Harzer Wirtschaftsforums, welches dieses Mal die Kundenorientierung von Unternehmen in den Mittelpunkt stellte, statt. Wie Kunden erfolgreich gebunden werden können und welche Fehler vermieden werden sollten, zeigten ein Gastvortrag und eine Expertenrunde im Rahmen einer Podiumsdiskussion auf.
Die Sponsoren des Wirtschaftsforums Harz in der Harzlandhalle in Ilsenburg
© Frank Drechsler
Zuvor konnten sich Teilnehmende wie Gäste gleichermaßen beim Rundgang durch die alljährlich im Rahmen des Wirtschaftsforums stattfindende Ausstellung ein Bild über Leistungen, Angebote und Produkte verschiedener Unternehmen machen. Auch Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze nutzte diese Möglichkeit und ließ sich vom Präsidenten des Wirtschaftsclub Wernigerode, Christoph Dunkel, und Hauptorganisator Ralf Grimpe von der IHK führen. Schulze erfuhr dabei, dass es schon anfangs die Idee gewesen sei, diese Veranstaltung nicht nur für den Wernigeröder Raum, sondern für die Region als Motor und Ideengeber sowie als Netzwerkveranstaltung zu etablieren. Was hervorragend funktioniere. „Der Harz ist länder- und landkreisübergreifend ein Lebens- und Wirtschaftsraum“, erklärte Grimpe, der in Wernigerode die Harzer Geschäftsstelle der IHK leitet, dazu.
Vor der Podiumsdiskussion nahm Prof. Dr. Markus Lichters die 350 Unternehmer*innen mit auf eine Reise durch Markenorientierung, Kundenbindung und -treue. Der an der Technischen Universität „Otto von Guericke“ in Magdeburg lehrende Experte für Marktforschung und Konsumentenverhalten zeigte auf, was einige falsch, andere hingegen richtig machten. Was für den dauerhaften Erfolg aber ausschlaggebend sei. Gerade im Wettbewerb mit Produkten aus Fernost. „Kunden können oftmals den Qualitätsunterschied nicht einschätzen. Wir stehen aus Konsumentensicht aber vor einer unendlichen Auswahl von Produkten, die auf den gesättigten Märkten austauschbar sind“, so Lichters. So könnten über 50 Prozent der passionierten Pils-Biertrinker schon lange nicht mehr einzelne Biersorten unterscheiden, wenn sie diese ohne Information verkosten würden. Der Grundnutzen des Geschmackes des Biers sei austauschbar geworden, was nicht nur für Biere, sondern für viele andere Produkte ebenfalls gelte. Man könne sich zwar über den Preis definieren, was dauerhaft aber nicht das Ziel sein könne. „International können wir diese Preisspirale nur verlieren.“ Lichters riet, ein Geschäftsmodell nicht auf Abverkauf auszulegen, sondern auf zufriedene Kunden zu setzen. Ein besserer Weg sei beispielsweise der, den die Bäckerei Kelber in Ilsenburg beschreitet, wo man mit modernem Marketing versucht, sich weiter von der Konkurrenz zu differenzieren. Lichters: „Ein Traditionsunternehmen, das authentisch ist und es einfach perfekt macht.“
Vor der Podiumsdiskussion nahm Prof. Dr. Markus Lichters die 350 Unternehmer*innen mit auf eine Reise durch Markenorientierung, Kundenbindung und -treue. Der an der Technischen Universität „Otto von Guericke“ in Magdeburg lehrende Experte für Marktforschung und Konsumentenverhalten zeigte auf, was einige falsch, andere hingegen richtig machten. Was für den dauerhaften Erfolg aber ausschlaggebend sei. Gerade im Wettbewerb mit Produkten aus Fernost. „Kunden können oftmals den Qualitätsunterschied nicht einschätzen. Wir stehen aus Konsumentensicht aber vor einer unendlichen Auswahl von Produkten, die auf den gesättigten Märkten austauschbar sind“, so Lichters. So könnten über 50 Prozent der passionierten Pils-Biertrinker schon lange nicht mehr einzelne Biersorten unterscheiden, wenn sie diese ohne Information verkosten würden. Der Grundnutzen des Geschmackes des Biers sei austauschbar geworden, was nicht nur für Biere, sondern für viele andere Produkte ebenfalls gelte. Man könne sich zwar über den Preis definieren, was dauerhaft aber nicht das Ziel sein könne. „International können wir diese Preisspirale nur verlieren.“ Lichters riet, ein Geschäftsmodell nicht auf Abverkauf auszulegen, sondern auf zufriedene Kunden zu setzen. Ein besserer Weg sei beispielsweise der, den die Bäckerei Kelber in Ilsenburg beschreitet, wo man mit modernem Marketing versucht, sich weiter von der Konkurrenz zu differenzieren. Lichters: „Ein Traditionsunternehmen, das authentisch ist und es einfach perfekt macht.“
Firmenausstellung in der Harzlandhalle in Ilsenburg
© Frank Drechsler
„Auch kleinere Aufträge werden nicht abgelehnt!“
In der Podiumsdiskussion diskutierten dann Unternehmer*innen mit Minister Schulze: Thilo Bothe, der in Bad Harzburg einen Malerbetrieb und ein Photovoltaik-Unternehmen leitet, und Peter Thun, der in Eisleben einem Online-Versand für Fotos vorsteht. Katrin Bienek, Inhaberin eines florierenden Edeka-Marktes in Halberstadt, sowie Marketingexperte Lichters komplettierten die Runde. Peter Thun erklärte, dass für ihn der Umgang mit den Kunden schon beim Eintreffen von E-Mails anfange, die er sehr genau lese. „Wir lehnen auch kleinere Aufträge nicht ab. Selbst dann nicht, wenn diese wenig einbringen. Das spricht sich herum.“ Auch im Edeka-Markt von Katrin Bienek ist das Eingehen auf die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Kundschaft der Schlüssel zum Erfolg. „Ich bin mir für nichts zu schade, kümmere mich selbst um viele Dinge in meinem Markt und packe dort mit an, wo es nötig ist. Und ich spreche mit den Kunden, auch mal über Persönliches. Und es passiert schon mal, dass mein Mann Kunden dabei hilft, eine Freisprechanlage im Auto zum Laufen zu bringen.“
Diskutieren im Podium: v.l.n.r. Herr Prof. Lichters, Herr Minister Schulze, Herr Bothe, Frau Bienek, Herr Thun, Moderatorin Frau Brandt
Hintergrund: Das Wirtschaftsforum Harz ist eine gemeinsame Veranstaltung unter Federführung der IHK Magdeburg mit den Industrie- und Handelskammern Braunschweig und Halle-Dessau sowie Magdeburg, den Wirtschaftsjunioren Harzkreis sowie den Wirtschaftsclubs aus Wernigerode, Halberstadt, Goslar, Aschersleben und Quedlinburg. Die Veranstalter forcieren eine engere Vernetzung der Wirtschaft im Harz und verbinden mit dem Wirtschaftsforum das Ziel, die Wirtschaftsregion Harz überregional und gegenüber der Landespolitik zu repräsentieren. Das nächste Wirtschaftsforum Harz findet im nächsten Jahr in Aschersleben statt. Dann gastiert das Veranstaltungsformat in der Firma NOVO-TECH Circular GmbH & Co. KG.
von Frank Drechsler