A14: Baustart für weitere Abschnitte von Lüderitz bis Osterburg
Wenn sich Politiker früh um halb neun auf einem Acker mitten in der Altmark treffen, muss es dafür einen (ge-)wichtigen Anlass geben. Der Weiterbau der A14-Nordverlängerung ist ein solcher. Für die mehr als 30 Kilometer lange Strecke zwischen Lüderitz und Osterburg wurde der offizielle Baubeginn gefeiert. Statt des üblichen symbolischen ersten Spatenstiches wurden Bäume gepflanzt.
© ct-pressVertreter von Wirtschaft und Politik bekundeten ihr Bekenntnis zum A14-Lückenschluss und zur B190n.
Die Ortsumfahrung Stendals umfasst zwei Planungsabschnitte. Die Strecke von Lüderitz bis Stendal-Mitte (bei Uenglingen) ist 13 Kilometer lang, das anschließende Stück bis Osterburg misst knapp 18 Kilometer. Als größte technische Herausforderungen stehen drei Bahnquerungen sowie Brücken über die B188 und den Fluss Uchte an. Bis 2025 sollen zunächst die sechs Kilometer bis zur Anschlussstelle Stendal (B188) fertig sein, zwei Jahre später der Verkehr bis Osterburg rollen. Für die insgesamt 31 Autobahn-Kilometer sind Baukosten in Höhe von 300 Millionen Euro veranschlagt.
Bundesverkehrsminister gibt Startschuss
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer war extra angereist, um bei Rochau den offiziellen Startschuss zu gegeben. Begrüßt wurde er von zahlreichen Politiker-Kollegen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene, von Bauleuten und Wirtschaftsvertretern. Auch einige Autobahngegner waren gekommen, um vor dem Festgelände ihre Meinung kundzutun. Einer hatte sich sogar auf dem Dach der Tribüne eingerichtet, sodass die unvermeidlichen Reden im Zelt gehalten wurden.Sein Zug bis Stendal sei pünktlich gewesen. Der Weg über die Bundesstraße habe dann aber wegen der LKW-Kolonnen länger gedauert, begründete der Minister seine Verspätung und wies gleichzeitig auf die Bedeutung der Autobahn für die Region hin. »Dieses Projekt zeigt, dass Straßenbau und Naturschutz keine Gegensätze sind«, so Scheuer, der in seiner Rede auch auf die Protestierer einging. Es gebe bei solchen Vorhaben immer Leute, die dagegen sind, sagte er. Die überwiegende Mehrheit der Menschen wolle aber diese Autobahn.
Neue Gewerbegebiete
Osterburgs Bürgermeister Nico Schulz sprach von einem Tag der Freude. Er verwies auf den langen Kampf der Bürgerinitiative BASTA14, der er seit Anfang an angehöre. »Es ist an der Zeit, dass endlich mit diesem Jahrhundertprojekt begonnen wird«, pflichtet ihm Stendals Oberbürgermeister Klaus Schmotz bei. Die A14 sei für die Hansestadt und die gesamte Altmark von großer Bedeutung. »Wir werden diese Chance nutzen«, verwies er auf das neue Gewerbegebiet, dass am Flugplatz Borstel entsteht. »Wir haben sogar schon einen Investor für unser neues Gewerbegebiet«, warf Osterburgs Stadtoberhaupt ein. Anfang des Jahres war die Verantwortung für Planung und Bau der A14-Nordverlängerung vom Land auf die bundeseigene Autobahn GmbH übergegangen. Scheuer versicherte, dass der Bau der A14-Nordverlängerung zügig weitergehen werde. »Wir verlieren keine Zeit«, betonte der Bundesverkehrsminister nachdrücklich. Auch die B190n als Querverbindung zwischen A14 und künftiger A39 sei weiterhin im Blick. Die Planungen dafür liefen weiter.
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Klaus Kummer und Anne Rethmann von der Autobahn GmbH, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und Thomas Webel (r.) in seiner zu diesem Zeitpunkt Funktion als Landesverkehrsminister.
Autor: Christian Wohlt