Ausbildung

Fachkraft für Abwassertechnik

Arbeitsgebiet

Fachkräfte für Abwassertechnik überwachen technische Anlagen für die mechanische, biologische und chemische Abwasserreinigung. Sie stellen sicher, dass nur einwandfrei gereinigtes Abwasser aus der Anlage in die Natur entlassen wird.
Für die Steuerung der Anlagen und Maschinen sowie für die Prozess- und Qualitätskontrolle brauchen sie verfahrens- und elektrotechnische Kenntnisse. Bei Störungen müssen sie schnell und sicher reagieren. Pumpen, Becken und Rohrleitungen sind zu warten und zu reparieren. Sie analysieren und prüfen regelmäßig den Schadstoffgehalt des Abwassers. Ihre Arbeitsergebnisse dokumentieren sie. Entsprechend den gesetzlichen Vorschriften stellen sie Nachweise aus.

Branchen/Betriebe

Fachkräfte für Abwassertechnik arbeiten im Bereich von Entwässerungsnetzen sowie der Abwasser- und Klärschlammbehandlung in kommunalen und industriellen Kläranlagen. Sie sind in Betriebsanlagen häufig an Leit- und Steuerständen sowie im Freigelände, zum Beispiel an Klärbecken, und im Labor tätig.

Berufliche Fähigkeiten

Fachkräfte für Abwassertechnik verfügen über Fertigkeiten und Kenntnisse auf dem Gebiet der Verfahrens-, Prozessleit-, Maschinen- und Anlagentechnik sowie der Analytik, die sie zur Überwachung, Steuerung und Instandhaltung von Einrichtungen befähigen. Sie sind elektrotechnisch befähigte Personen.
Fachkräfte für Abwassertechnik
  • planen, überwachen, steuern und dokumentieren die Prozessabläufe;
  • erkennen Störungen im Prozessablauf und leiten Maßnahmen zur Störungsbeseitigung ein;
  • erkennen Gefährdungen im Arbeitsablauf und führen Schutzmaßnahmen durch;
  • führen Messungen und analytische Bestimmungen zur Prozess- und Qualitätskontrolle durch;
  • bedienen Anlagen und Geräte;
  • inspizieren und warten Maschinen, Geräte, Rohrleitungssysteme und bauliche Anlagen und halten diese instand;
  • kennen die Gefahren im Umgang mit elektrischen Strom, beurteilen Störungen und führen elektrotechnische Arbeiten aus;
  • erfassen Daten, werten sie aus und nuten sie zur Prozessoptimierung;
  • überwachen und dokumentieren die Einhaltung rechtlicher Anforderungen.

Ausbildungsschwerpunkte

  1. Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht
  2. Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes
  3. Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
  4. Umweltschutz
  5. betriebswirtschaftliche Prozesse, Arbeitsorganisationen
  6. Information und Dokumentation, qualitätssichernde Maßnahmen
  7. Umweltschutztechnik, ökologische Kreisläufe und Hygiene
  8. Grundlagen der Maschinen- und Verfahrenstechnik
  9. Umgang mit elektrischen Gefahren
  10. Anwenden naturwissenschaftlicher Grundlagen
  11. Messen physikalischer Größen und Bestimmen von Stoffeigenschaften
  12. Probenahme, Probenvorbereitung
  13. analytische Verfahren
  14. Mikrobiologie
  15. Grundlagen der Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik
  16. Grundlagen der Werkstoffbearbeitung
  17. Werk-, Hilfs- und Gefahrstoffe, gefährliche Arbeitsstoffe
  18. Lagerhaltung; Arbeitsgeräte
  19. Rechtsvorschriften und Technische Regelwerke
  20. Arbeits- und Gesundheitsschutz
  21. Indirekteinleiterüberwachung
  22. Elektrische Anlagen in der Abwassertechnik
  23. Betrieb und Unterhalt von Entwässerungssystemen
  24. Betrieb und Unterhalt von Abwasserbehandlungsanlagen
  25. Klärschlammbehandlung und Verwertung von Abfällen aus Abwasseranlagen
  26. Probenahme und Untersuchung von Abwasser und Schlamm
  27. Dokumentation, Qualitätsmanagement
  28. Vertiefungsphase
Kernqualifikationen:
In allen vier neu geschaffenen umwelttechnischen Berufen (Fachkraft für Abwassertechnik, Fachkraft für Wasserversorgungstechnik, Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft, Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice) werden über einen Zeitraum von 15 Monaten den Auszubildenden gemeinsame Kernqualifikationen vermittelt.

Ausbildungsdauer

Die Ausbildungszeit beträgt 3 Jahre.