17.05.2024

IHK Lippe vergleicht Netzentgelte für Gas: Gasnetzentgelte leicht gestiegen

IHK Lippe vergleicht Netzentgelte für Gas

Gasnetzentgelte leicht gestiegen

Unternehmen und Bürger:innen in Lippe müssen im Jahr 2024 für die Nutzung des Gasnetzes geringfügig mehr zahlen als im Vorjahr. Für Sondervertragskunden sind die Netzentgelte im Schnitt aller lippischen Gasnetzbetreiber um 1,3 Prozent und für kleine Gewerbebetriebe um 1,7 Prozent gestiegen. Das zeigt der aktuelle Gasnetzentgeltvergleich der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) für Lippe und Umgebung, berechnet am Beispiel von sechs verschiedenen Abnahmefällen aus Unternehmen. „Die Preisentwicklung fällt dabei sehr unterschiedlich aus, betont Matthias Carl“, Abteilungsleiter der IHK Lippe. „Bei einem Netzbetreiber sind die Gasnetzentgelte um bis zu 15,7 Prozent gestiegen, bei einem anderen um bis zu 8,8 Prozent gefallen“, erläutert Carl. Die Entgelte sind auf den Internetseiten der Netzbetreiber veröffentlicht. Mess- und Abrechnungskosten wurden dabei nicht berücksichtigt.
Die meisten kleineren Unternehmen zählen zu den „nicht leistungsgemessenen Kunden“, für die die IHK Lippe drei Fallkonstellationen durchgerechnet hat. In Lippe am günstigsten sind die Stadtwerke Oerlinghausen. 1,53 Cent kostet hier der Transport pro Kilowattstunde (kWh) Gas (plus 5,4 Prozent gegenüber 2023). 0,38 Cent/kWh bzw. 25 Prozent mehr zahlen Kunden beim teuersten lippischen Netzbetreiber, der seine Gasnetzentgelte um 8,1 Prozent gegenüber 2023 erhöht hat. In der direkten Umgebung ist Gütersloh mit nur 0,38 Cent/kWh (plus 19,5 Prozent gegenüber 2023) mit Abstand der preiswerteste Netzbetreiber.
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den größeren „leistungsgemessenen“ Unternehmen: Wieder ist Oerlinghausen in Lippe Spitze (0,85 Cent/kWh; plus 9,8 Prozent gegenüber 2023). Der teuerste lippische Netzbetreiber ist knapp 62 Prozent teurer (1,37 Cent/kWh; plus 8,0 Prozent gegenüber 2023). In der Umgebung sticht wiederum Gütersloh (0,42 Cent/kWh; minus 19 Prozent gegenüber 2023) positiv heraus.
„Auch bei Privathaushalten schlagen die Netzentgelte zu Buche“, betont Carl. „Ein Detmolder Durchschnittshaushalt muss bei einem Verbrauch von 12.000 kWh pro Jahr gut 225 Euro und damit im lippischen Vergleich am wenigsten zahlen. Die gleiche Leistung kostet im teuersten Netzgebiet gut 52 Euro mehr“, erläutert Carl. „Für die Messung kommen dann je nach Netzbetreiber noch einmal zwischen 14 und 27 Euro hinzu.“
Die Netznutzungsentgelte werden von den Netzbetreibern nicht frei festgelegt, sondern müssen von der Bundesnetzagentur genehmigt werden. Sie enthalten auch die Kosten des vorgelagerten Netzes. Bei leistungsgemessenen Kunden wird kontinuierlich die Leistungsaufnahme gemessen und jeweils über eine Stunde gemittelt. Die maximale Leistungsaufnahme ist dann neben dem Verbrauch ein wichtiger Bestandteil der Preisbildung. Bei nicht leistungsgemessenen Kunden wird ein Standardlastprofil zu Grunde gelegt.