IHK-Außenwirtschaftsreport NRW 2024

EU-Binnenmarkt wichtigster Markt – Bürokratie bremst Auslandsgeschäft aus IHK-Außenwirtschaftsreport NRW 2024
Im vergangenen Jahr führten Unternehmen aus NRW besonders intensiv Handel mit Ländern der EU, China und den USA. Im weltweiten Geschäft leiden die Firmen jedoch weiterhin unter Protektionismus und Überregulierungen, was zu einer gedämpften Geschäftsperspektive auf fast allen Märkten führt. Das geht aus dem aktuellen IHK-Außenwirtschaftsreport der nord-rhein-westfälischen Industrie- und Handelskammern hervor. Die IHKs erweisen sich beson-ders in diesen schwierigen Zeiten als starke Partner, die den Unternehmen beratend zur Seite stehen und sich für den Abbau der Handelshürden einsetzen.
Die Zahlen des Landesstatistikamtes IT.NRW spiegeln die durchwachsene Lage der Unternehmen mit Auslandsgeschäft wider. So sind die Importe um 8,3 Prozent und die Exporte um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken.

IHK NRW Präsident Ralf Stoffels sieht weiterhin zu viele Belastungen für Unternehmen

Die Handelshemmnisse bewegen sich der aktuellen IHK-Umfrage Going International zufolge auf einem Hochniveau. Dies sowie die schwelenden geopolitischen Konflikte, die steigende Kostenbe-lastung und zahlreiche weitere Faktoren wirken sich negativ auf die Handelsströme und die Ge-schäftsperspektive der Unternehmen aus.
„Unternehmen haben große Probleme bei der Abwicklung des Auslandsgeschäfts. Dabei geht es nicht nur um immer komplexer werdende Anforderungen bei der Einfuhr von Rohstoffen und Mate-rialien, sondern auch um protektionistische Maßnahmen anderer Länder sowohl beim Import wie beim Export von Waren. Auch Überregulierung und oft nicht nachvollziehbare Entscheidungsregeln, insbesondere in der EU, führen zur unnötigen Belastung der Unternehmen und Verzögerungen im Geschäftsablauf“, mahnt Stoffels, Präsident von IHK NRW.
Der Außenwirtschaftsreport zeigt: 8 von 10 Unternehmen fühlen sich durch weitere Regulierungen, über die klassischen Handelshemmnisse hinausgehend, belastet. Davon sehen sich 60 Prozent Un-sicherheiten bei der Umsetzung von Maßnahmen ausgesetzt, wie dem CO2-Grenzausgleichsystem CBAM (Carbon Border Adjustment Mechanism) oder dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Ebenso viele Unternehmen beklagen Hürden bei der Abwicklung durch komplexe Verfahren bei der Zollabwicklung oder lange Genehmigungszeiten bei Ausfuhrbehörden.