Studie zu wirksamen Marktmechanismen zur Versorgungssicherheit

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat mit Partnern die Studie „Die Ordnung der Transformation – Versorgungssicherheit im Strommarkt“ veröffentlicht. Kernergebnis: Der Markt lässt sich durch die Einführung einer Absicherungspflicht und weiterer Maßnahmen fit für die Transformation des Stromsystems machen. Die Einführung eines Kapazitätsmarktes ist hingegen nicht zielführend, um die zukünftigen Herausforderungen im Strommarkt versorgungssicher und bezahlbar zu gewährleisten.
Laut Studie drehe sich die Diskussion derzeit vor allem darum, wie sich der Bau neuer Kraftwerke am besten fördern lässt. Dahinter steht die Idee, dass Versorgungssicherheit sich nur über eine solche direkte Förderung von Kraftwerken erreichen lässt. Die Studie hingegen kommt zu dem Ergebnis: Eine Absicherungspflicht ist für den deutschen Strommarkt besser geeignet als ein Kapazitätsmarkt. Dabei müssen Versorger ihre Lieferverpflichtungen am Terminmarkt absichern. Sie ist die kostengünstigere und robustere Maßnahme für eine sichere Stromversorgung – und hat zugleich den geringsten Umsetzungsaufwand. Die Absicherungspflicht ist Bestandteil der europäischen Vorgaben aus der Strombinnenmarkt-Richtlinie und muss sowieso umgesetzt werden. Kapazitätsmärkte ziehen hingegen Fehlanreize, Externalitäten und permanente politische Nachsteuerung durch regulatorisches Mikromanagement nach sich. Neben der Einführung der Absicherungspflicht sollte das Preissignal durch weitere Maßnahmen, wie einen Krisenmechanismus, die Steigerung der Nachfrageelastizität oder dynamische Anreize zur Netznutzung gestärkt werden.
Hintergrund: Das Bundeswirtschaftsministerium hat Eckpunkte für eine

BMWK veröffentlicht Eckpunkte zur Kraftwerksstrategie

Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) hat mit der Einigung zum Bundeshaushalt auch die Eckpunkte zur Kraftwerksstrategie veröffentlicht. Insgesamt sieht das BMWK vor, 13 GW an zusätzlichen Kapazitäten in den kommenden Jahren auszuschreiben. IHK NRW kritisiert, dass die geplanten Kapazitäten gesicherter Leistung den Bedarf nicht decken würden.

(Quelle BMWK)
und ein Papier “Strommarktdesign der Zukunft – Optionen für ein sicheres, bezahlbares und nachhaltiges Stromsystem” mit den verschiedenen Varianten des Kapazitätsmechanismus veröffentlicht. Mit der Kraftwerksstrategie sollen kurzfristig (wasserstofffähige) Gaskraftwerke ausgeschrieben werden. Zudem ist die Entwicklung eines marktwirtschaftlichen und technologieoffenen Kapazitätsmechanismus angekündigt, der im Jahr 2028 operativ sein soll. Ziel ist es, einen Mechanismus zu finden, der die Stromversorgung auch in Stunden sogenannter „Dunkelflauten“ sicherstellt und die Systemstabilität gewährleistet.
Beauftragt wurde die Studie vom Bundesverband Neue Energiewirtschaft e. V. (bne), der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und der European Energy Exchange (EEX).
(Quelle DIHK)