Flüchtlinge
Was macht die IHK Limburg zum Thema Flüchtlinge?
Hintergrund
Die IHK Limburg begleitet das wichtige Thema Flüchtlinge vor dem Hintergrund des Aspekts der Fachkräftesicherung. Dabei ist klar, dass die Integration große Anstrengungen aller Beteiligter fordert. Denn Flüchtlinge kommen meist nicht als Fachkräfte zu uns. Fehlende Deutschkenntnisse und zumeist geringe Qualifikationen machen die Integration zu einer langjährigen Aufgabe. Gleichwohl muss es das Ziel sein, einen Großteil der Flüchtlinge schnellstmöglich in Schulbildung, Ausbildung und Beschäftigung zu integrieren.
Die große Bereitschaft der Mitgliedsunternehmen, Flüchtlinge auszubilden, zu qualifizieren und zu beschäftigen, muss dabei mit den notwendigen Rahmenbedingungen flankiert werden:
Die große Bereitschaft der Mitgliedsunternehmen, Flüchtlinge auszubilden, zu qualifizieren und zu beschäftigen, muss dabei mit den notwendigen Rahmenbedingungen flankiert werden:
- Die Kenntnis der deutschen Sprache ist zwingende Voraussetzung, damit Ausbildung, Beschäftigung und Integration gelingen können.
- Die Kompetenzen der Flüchtlinge müssen feststehen, damit Unternehmen den Ausbildungs- und Qualifizie-rungsbedarf erkennen können.
- Die Unternehmen brauchen Sicherheit hinsichtlich der Bleibeperspektive der Flüchtlinge, damit die Investitionen in Aus- und Weiterbildung auch Früchte tragen (3+2 Regelung).
Aktionsfelder
Eingebettet in den Aktionsplan des DIHK und abgestimmt mit den hessischen IHKn bietet die IHK Limburg Unterstützung in folgenden Feldern:
Betriebe informieren und beraten
Die Integration von Flüchtlingen in den Unternehmensalltag bedeutet enorme Herausforderungen für die Betriebe. Die Unternehmen benötigen Informationen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen, den richtigen Ansprechpartnern, dem kulturellen oder religiösen Hintergrund der Flüchtlinge und unterstützenden Instrumenten und Maßnahmen.
Die IHK Limburg unterstützt durch Leitfäden und Informationen, Seminare und Informationsveranstaltungen und berät die Unternehmen hinsichtlich der rechtlichen Rahmenbedingungen, Praktika, Einstiegsqualifizierung und Ausbildung.
Jungen Flüchtlingen berufliche Orientierung geben
Flüchtlinge kommen häufig aus Ländern, deren Bildungssysteme schulisch und akademisch geprägt sind und in denen duale Ausbildung unbekannt ist. Die Chancen einer beruflichen Bildung müssen daher jungen Flüchtlingen und deren Eltern so früh wie möglich nahegebracht werden.
Die IHK Limburg unterstützt Flüchtlinge und Betriebe durch das Vermitteln von Betriebsbesuchen und berufsorientierenden Praktika oder Veranstaltungen für junge Flüchtlinge und deren Eltern zu den Chancen einer dualen Ausbildung.
Jungen Flüchtlingen bei der Vermittlung in Ausbildung helfen
Rund ein Viertel der Asylbewerber und Flüchtlinge sind in einem ausbildungstypischen Alter zwischen 16 und 25 Jahren. Häufig müssen zunächst Grundlagen gelegt werden, bevor anschließend eine Ausbildung begonnen werden kann. Nach der unerlässlichen sprachlichen Qualifikation sind Einstiegsqualifizierungen - ggf. mit sozialpädagogischer Begleitung - besonders gut geeignet, junge Flüchtlinge an eine Ausbildung heranzuführen.
Die IHK Limburg unterstützt bei der Vermittlung in Einstiegsqualifizierungen und Ausbildung.
Betriebe bei der Qualifizierung und Ausbildung von Flüchtlingen begleiten
Eine erfolgreiche Qualifizierung und Ausbildung von Flüchtlingen in Betrieben muss durch eine intensive Begleitung gesichert werden. Hier hilft die IHK Limburg durch Beratung und Vermittlung von Unterstützungsangeboten.
Um junge Flüchtlinge an Ausbildung heranzuführen, nutzen wir als IHK Limburg verstärkt das Instrument der Einstiegsqualifizierung.
Flüchtlinge über 25 Jahre in Qualifizierungsangebote vermitteln
Viele erwachsene Flüchtlinge sind wenig oder gar nicht für den deutschen Arbeitsmarkt qualifiziert. Es bedeutet eine große Herausforderung, diese Zielgruppe rasch in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Um die Kompetenzen von Flüchtlingen während ihrer betrieblichen Praktika mithilfe von Qualifizierungsbausteinen zu erfassen und zu zertifizieren, kooperiert die IHK Limburg mit der GAB Limburg und der ZAUG gGmbH Gießen. Diese Zertifikate sollen ihnen das spätere Nachholen von deutschen Berufsabschlüssen ermöglichen.
Flüchtlingen bei Existenzgründungen helfen
Menschen mit ausländischen Wurzeln besitzen häufig einen ausgeprägten Unternehmergeist. Der Anteil der Gründer mit Migrationshintergrund steigt seit Jahren kontinuierlich an. Für Mitgliedsunternehmen, deren Inhaber im Ausland geboren sind, sind die IHKs bereits Dienstleister und Interessenvertreter. Daher sollten auch die Potenziale von Flüchtlingen für Existenzgründungen genutzt werden.
Die IHK Limburg unterstützt Flüchtlinge, die sich für eine Selbstständigkeit interessieren, durch Beratungen und Veranstaltungen.
Netzwerke vor Ort stärken
Gute Rahmenbedingungen und Netzwerke vor Ort sind für den Erfolg des Engagements entscheidend.
Die IHK Limburg arbeitet mit ihren Partnern vor Ort eng zusammen (u. a. Agentur für Arbeit, Jobcenter, Caritas, GAB, Kreishandwerkerschaft, berufsbildende Schulen).