Ehrenamt
Die IHK lebt vom Ehrenamt
Ehrenamtliches Engagement in den Industrie- und Handelskammern hat eine lange Tradition. Die Grundidee lautet: die Angelegenheiten, die die Unternehmer betreffen, selbst in die Hand zu nehmen, und zwar anstelle des Staates.
Entstanden ist die wirtschaftliche Selbstverwaltung der Unternehmen in den Industrie- und Handelskammern aus dem Wunsch der Kaufleute zu Beginn des 19. Jahrhunderts, über ihre Angelegenheiten selbst entscheiden zu wollen, anstelle des Staates. So bestimmen die Unternehmen in den IHKs heute die Projekte und Ziele der IHK-Arbeit selbst, regeln ihre Angelegenheiten durch eigenes Satzungsrecht und befinden über die Verwendung der Kammereinnahmen aus Beiträgen, Gebühren und Entgelten.
Sachverstand aus der Praxis
Die Idee der Eigenverantwortung hat der Staat gerne aufgegriffen und den Kammern inzwischen ein breites Spektrum von über 50 öffentlichen Aufgaben übertragen. Das Pendant dazu ist die gesetzliche Mitgliedschaft, die eine solidarische Finanzierung der Aufgaben sichert. Eine solche Selbstverwaltung ist praxisnah, bürokratiearm und effizient, weil die Betroffenen zu Entscheidungsträgern gemacht werden. Davon profitieren alle. Der Staat, weil er sich den unternehmerischen Sachverstand zu Nutze macht und von vielen Aufgaben entlastet wird. Die Unternehmer, weil sie durch ihre gewählten Vertreter an der Entscheidungsfindung beteiligt werden. Somit ist klar: Die wirtschaftliche Selbstverwaltung der Wirtschaft in den Industrie- und Handelskammern kann nur mit ehrenamtlichem Engagement funktionieren.
Das Ehrenamt macht es möglich, dass die IHK ihre hoheitlichen Aufgaben, wie z. B. in der Berufsbildung und ihren Auftrag als Interessenvertreterin und Dienstleister der regionalen Wirtschaft erfüllen kann. Die Mitwirkung der Unternehmen ist vor allem für den Aufgabenbereich der Gesamtinteressenvertretung gegenüber Bund, Ländern, Kommunen und Verwaltung wesentlich. Außerdem schafft die Einbindung unternehmerischen Sachverstands die notwendige Glaubwürdigkeit der Positionen.
IHK-Gremien
Für die Legitimation der IHK-Arbeit sind die Mitwirkung der Unternehmen und die Einbindung unternehmerischen Sachverstands von entscheidender Bedeutung. Bei der Einbindung der Wirtschaft in Meinungsbildung und Entscheidungsfindung bedient sich die IHK vor allem ihrer Gremien wie Präsidium, Vollversammlung, Ausschüsse und Arbeitskreise, aber auch der Befragungen betroffener Mitglieder ihres Bezirks.
Das Fundament der beruflichen Aus- und Weiterbildung sind die Prüfungsausschüsse. Die ehrenamtlichen Prüferinnen und Prüfer aus der Wirtschaft leisten einen wichtigen Beitrag zur Qualität und Praxisnähe der Aus- und Fortbildung. Ohne ihre tatkräftige Unterstützung würde es das duale System der Berufsausbildung in seiner heutigen Form nicht geben.