19. August 2021
Tourismus leidet unter Corona
Die Unternehmen des regionalen Gastgewerbes bekommen die Auswirkungen der Corona-Krise weiterhin deutlich zu spüren. Das zeigte bereits die letzte IHK-Konjunkturumfrage im Mai 2021. Eine aktuelle Auswertung der Beherbergungsstatistik des Hessischen Statistischen Landesamts ergibt nun, dass im gesamten ersten Halbjahr 2021 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitrum nochmals deutlich weniger Gästen zum Übernachten in den Landkreis Limburg-Weilburg kamen.
Von Januar bis Juni 2021 wurden nach offizieller Statistik insgesamt 27.988 Gästeankünfte im Landkreis registriert, dies ist gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 41,7 Prozent. Schon im Vorjahr ergab sich ein Minus gegenüber 2019 von 50,4 Prozent. Dabei ging die Zahl der Auslandsgäste noch etwas stärker zurück als die Zahl der Gäste aus dem Inland. Die Zahl der insgesamt gebuchten 121.048 Übernachtungen ist gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 etwas weniger zurückgegangen (minus 24,4 Prozent). Die Verweildauer liegt bei im Durchschnitt 2,6 Tagen.
Die Übernachtungshochburgen im Landkreis waren von der Krise besonders betroffen. Im ersten Halbjahr 2021 kamen 12.294 Gäste nach Limburg. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 ist das ein Minus von 40,8 Prozent. Nach Weilburg kamen 4.128 Gäste (minus 52,6 Prozent), nach Runkel 1.929 (minus 37,2 Prozent), nach Hadamar 1.525 Gäste (minus 49,1 Prozent).
Die Beherbergungsstatistik des Statistischen Landesamtes erfasst alle Beherbergungsbetriebe mit zehn oder mehr Gästebetten und Campingplätze mit zehn oder mehr Stellplätzen (ohne Dauercampingplätze). Im Landkreis Limburg-Weilburg hatten Mitte 2021 noch 67 entsprechende Betriebe geöffnet mit insgesamt 5.378 angebotenen Gästebetten (2020 waren es 70 Betriebe).
Die durchschnittliche Bettenauslastung lag im 1. Halbjahr 2021 mit 18,5 Prozent noch unter dem schwachen Durchschnitt des 1. Halbjahres 2020. Der Hessendurchschnitt liegt bei 21,9 Prozent.
Bereits seit März 2020 belastet die Corona-Pandemie nun die Unternehmen der Branche, wie es sich auch in den IHK-Konjunkturumfrage wiederspiegelt. Nach dem Einbruch im Frühjahr 2020 hatte sich im Zuge der ersten Lockerungen im Sommer der Klimaindex im Gastgewerbe auf schwache 64 Punkte verbessert, bevor es dann wieder bergab ging – keine Gäste, keine Auslastung, keine Umsätze. In der Folge war der Index auf 30 Punkte zum Jahresbeginn 2021 erneut abgestürzt. Zum Frühsommer 2021 verbesserte sich der Index dann wieder leicht auf 46 Punkte. 77 Prozent der Unternehmen bezeichneten im Mai 2021 ihre Geschäftslage aufgrund der nicht vorhandenen Auslastung als schlecht, 24 Prozent als zufriedenstellend. Bei den Zukunftsaussichten war man noch eher pessimistisch.
Die wachsende Impfquote machen inzwischen zusammen mit den Lockerungen bei den Schutzmaßnahmen mehr und mehr Hoffnung, auch wenn die Umsetzung der weiterhin erforderlichen Abstands- und Schutzbestimmungen eine Belastung für das Gastgewerbe sind. Die Übernachtungszahlen des 2. Quartals liegen hessenweit schon über denen des Vorjahres.