28. April 2021
Die Pendlerzahlen der Agentur für Arbeit zeigen, dass der Kreis Limburg-Weilburg nach wie vor eine klassische Auspendlerregion ist, d. h. es pendeln über die Kreisgrenze mehr Fachkräfte aus als ein. Von den insgesamt 30.452 Auspendlern aus Limburg-Weilburg pendeln allein 17.146 in den Regierungsbezirk Darmstadt. Gründe für das Pendeln sind unter anderem ein sich gut entwickelndes Wohnangebot in Limburg-Weilburg in Kombination mit gutem Arbeitsplatzangebot rund um die Wohnortgemeinden, in Nachbarlandkreisen und im verkehrlich gut angebundenen Rhein-Main-Gebiet.
Mehr Pendler finden Job in der Region
Für die heimischen Auspendler ist das Rhein-Main-Gebiet noch immer das wichtigste Ziel, jedoch hat die Region Limburg-Weilburg selbst weiter an Bedeutung gewonnen. Ein Vergleich der Pendlerdaten der Agentur für Arbeit von 2013 und 2020 für den regionalen Wirtschaftsraum durch die IHK Limburg zeigt: die Zunahme der Arbeitsplätze übertrifft das Wachstum der Auspendlerzahlen. Zahlreiche neue Beschäftigungsmöglichkeiten vor Ort ermöglichen es vielen Pendlern, auf näher gelegene Jobs zu wechseln.
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„Dass die Auspendlerzahlen gewachsen sind, ist an sich keine negative Entwicklung. Es ist nur von Vorteil, wenn der Landkreis Limburg-Weilburg ein prosperierendes Umfeld hat mit Rhein-Main und anderen Zentren in der Nachbarschaft, wo auch die meisten Geschäftspartner unserer Unternehmen sitzen. Die heimische Region ist keine Insel und profitiert, wenn auch im Umkreis Unternehmen gedeihen und dabei Arbeitsplätze entstehen“, sagt Monika Sommer, Hauptgeschäftsführerin der IHK Limburg.„Das Verhältnis von Limburg-Weilburg zu Rhein-Main kann man so beschreiben: Die heimische Region unterstützt die gute Entwicklung des Rhein-Main-Gebietes durch ihre Fachkräfte. Oder: Viele Fachkräfte, die in Rhein-Main arbeiten, wohnen und leben lieber in der Region Limburg-Weilburg“, so Sommer.
Region gewinnt als Standort für Fachkräfte
Der Vergleich der Pendlerdaten von 2013 und 2020 verdeutlicht aber vor allem auch, dass der heimische Wirtschaftsraum in den letzten Jahren weiter an Bedeutung gewonnen hat. So zeigt die Statistik der Agentur für Arbeit, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Wohnort im Landkreis in den vergangenen sieben Jahren um 6.860 auf 65.768 Beschäftigte gewachsen ist. Das ist ein Plus von 11,6 Prozent und spricht dafür, dass Beschäftigte den Landkreis als Wohnort schätzen.
Besonders erfreulich an der Entwicklung der Pendlerzahlen ist jedoch, dass die Zahl der Beschäftigten mit Arbeitsort im Landkreis deutlich gewachsen ist. So ist zwar die Zahl der Auspendler aus dem Landkreis heraus zwischen den Jahren 2013 und 2020 (Stichtag jeweils 30. Juni) um 2.931 Beschäftigte gewachsen. Noch stärker zugenommen hat jedoch die Zahl der Beschäftigten mit Arbeitsort im Landkreis und zwar um 7.571, das ist eine Zunahme von 15,9 Prozent auf 55.267 Beschäftigte in der Region. Der Auspendlerüberschuss hat sich somit verringert, d. h. die Region Limburg-Weilburg hat als Standort für Fachkräfte gewonnen.
„Mit Blick auf die Zahlen ist für die regionale Wirtschaft erfreulich, dass sich der Landkreis Limburg-Weilburg als Unternehmensstandort mit seinem Arbeitsplatzangebot für Fachkräfte positiv und eigenständig entwickelt hat. Die Chancen, in der heimischen Region nicht nur einen guten Wohnort, sondern einen Arbeitsplatz zu finden, haben durch das gewachsene Arbeitsplatzangebot der heimischen Betriebe zugenommen. Voraussetzung dafür sind und bleiben aus Sicht der IHK Limburg gute Standortbedingungen der Kommunen und ausreichende, geeignete Gewerbeflächen. Insgesamt sind sowohl die steigenden Einpendler- wie auch Auspendlerzahlen ein gutes Zeichen für die Wirtschaft in unserer Region“, fasst die IHK-Hauptgeschäftsführerin zusammen.
Arbeitsplatz in der Region statt pendeln
Die Auspendler sind zugleich potenzielle Arbeitnehmer für die heimischen wohnortnahen Unternehmen. Der regionale Wirtschaftsraum bietet viele tolle Arbeitsplätze und hat zahlreiche sehr gute Argumente für die hier lebenden Arbeitnehmer und Pendler, sich für einen Arbeitsplatz in der Region und gegen das Pendeln zu entscheiden. „Man muss nicht jeden Tag viel Zeit im Zug, auf der Autobahn oder im Stau verbringen. Vielfach sind diese guten Beschäftigungsmöglichkeiten in der Region bei den Pendlern aber gar nicht bekannt“, so Sommer.
Die IHK Limburg unterstützt die heimischen Unternehmen, auch für Pendler als attraktive Arbeitgeber noch sichtbarer zu sein und Fachkräfte noch besser anzusprechen. Gemeinsam mit ihren Partnern und verschiedenen Maßnahmen und Projekten will sie den Wirtschaftsraum Limburg-Weilburg als starke Arbeitgeberregion weiter voranbringen. Dazu und zum Erschließen von Fachkräftepotenzialen in der Region gehört auch, die Aus- und Weiterbildung in den heimischen Unternehmen weiter zu fördern.