7. Januar 2022
Luftwerte liefern keinen Grund für Fahrverbote
Die IHK Limburg kritisiert angesichts der sich kontinuierlich verbessernden Stickoxidwerte an der Schiede erneut die geplanten Fahrverbote für Limburg als unverhältnismäßig und für die regionale Wirtschaft schädlich.
Nach den vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie veröffentlichten Messwerten der Luftmessstation an der Schiede ergibt sich für den kritischen Straßenabschnitt zwischen Kreuzung und Tunnel für das Jahr 2021 ein Jahresdurchschnittswert von nur noch ca. 32,6 Mikrogramm Stickoxid pro Kubikmeter Luft (µg/m³ NO2). Dies hat die IHK aus den jetzt vollständig vorliegenden zwölf Monatswerten des vergangenen Jahres errechnet. Damit würden die von der Messstation vor dem Karstadtgebäude für den Straßenabschnitt zwischen Schiedekreuzung und Tunnel erhobenen Daten deutlich unter dem kritischen Grenzwert von 40 µg/m³ NO2 liegen.
Aus Sicht der IHK Limburg sind die Werte des Messcontainers im Unterschied zu den Werten des auf der gegenüberliegenden Straßenseite vor dem Musikhaus Sandner angebrachten Passivsammlers auch am ehesten repräsentativ für den gesamten Straßenabschnitt und zeigen die Luftbelastung für die dort wohnende Bevölkerung realistisch auf.
Aber auch die nur für einen sehr kleinen Bereich des Straßenabschnitts repräsentativen Werte des Passivsammlers liegen nur noch knapp über dem Grenzwert. Für die dort bisher vorliegenden Monatswerte des Jahres 2021 (Januar bis Oktober) errechnet sich ein Jahresdurchschnitt von 42,0 µg/m³ NO2. Aus einem Vergleich der Messwerte der letzten sieben Jahre für die Schiede und die Frankfurter Straße ergibt sich, dass die Luftwerte jedes Jahr im Durchschnitt ca. 3 µg/m³ NO2 besser werden. Ursache dafür sind aus Sicht der IHK vor allem der permanent sich verjüngende und damit sauberere Motorenbestand sowie das Umweltengagement der Stadt.
„Angesichts der positiven Entwicklung der Luftwerte für Limburg, sollte das Hessische Umweltministerium von seinen Fahrverbotsplänen für die Stadt Limburg bzw. die Schiede ablassen“, so IHK-Präsident Ulrich Heep. Diese seien in vielerlei Hinsicht unverhältnismäßig und würden den regionalen Wirtschaftsraum erheblich treffen.
Dies hat die IHK Limburg in einer Stellungnahme zum Luftreinhalteplan auch gegenüber dem Hessischen Umweltministerium ausführlich dargelegt und diesem weniger schädliche Maßnahmen genannt.
Die Verkehrsabwicklung in der Limburger Innenstadt würde durch das laut Luftreinhalteplan auf der Schiede vorgesehene Dieselfahrverbot erheblich erschwert. Die aus einem Fahrverbot resultierenden Ausweichverkehre würden nicht nur zu einer Verschlechterung der Umweltbilanz führen, sondern auch zu neuen Gefahrensituationen auf weniger qualifizierten Straßen. Gerade als Einkaufsstadt mit Versorgungsfunktion für die Region würde Limburg aus Sicht der IHK unter einem Fahrverbot leiden.
„Angesicht der verbesserten Luftwerte sind Fahrverbote unverhältnismäßig und auch kontraproduktiv angesichts der gegenwärtigen Belastung der Wirtschaft und speziell der Innenstadt von Limburg“, betont der IHK-Präsident.