23. Juni 2022
Investitionspläne in der Warteschleife
Eingetrübte Geschäftserwartungen dämpfen die Investitionsabsichten der regionalen Unternehmen.
Ob Auswirkungen der weltweiten Corona-Maßnahmen, Folgen des Ukraine-Krieges oder Transformation Richtung klimaneutraler Wirtschaft: die Liefer- und Materialengpässe, Kostensteigerungen und vermehrten Unsicherheiten trüben die Geschäftserwartungen der Unternehmen der Region Limburg-Weilburg. Das hat auch Folgen für ihre Investitionsabsichten. So hat sich die Investitionsneigung der heimischen Betriebe seit Jahresanfang zum Sommeranfang weiter abgekühlt, wie eine aktuelle Umfrage der IHK Limburg zeigt.
Laut Umfrage wollen zwar 30 Prozent der befragten gewerblichen Betriebe in Zukunft ihre Investitionen ausweiten (bei ihnen sind die Perspektiven positiv und sie wollen für bisherige Produktionslinien mehr Kapazität aufbauen oder in neue Produkte investieren). Genauso viele wollen aber auch weniger investieren. Etwa gleich viel aufwenden will jedes vierte Unternehmen. Per Saldo bewegen sich die Investitionsabsichten somit kaum.
Entscheidend für einen nachhaltigen und breiten wirtschaftlichen Aufschwung in 2022 wird aber sein, dass die große Mehrheit der Unternehmen wieder mehr investiert. Bei geringen Wachstumsaussichten ist fraglich, ob die konjunkturelle Lage, wie erhofft, bis Ende 2022 wieder den Stand wie vor der Pandemie erreicht.
Sehr zurückhaltend in ihren Investitionspläne sind mittlerweile vor allem die Investitionsgüterhersteller. Die wesentlichen Investitionshemmnisse sind die durch den Krieg in der Ukraine gestiegenen Unsicherheiten. Gleichzeitig dürften Materialengpässe zusätzliche Investitionen bzw. eine Produktionsausweitung bremsen.
Wofür das Geld eingesetzt werden soll
Der Großteil der geplanten Investitionen der regionalen Unternehmen fließt in den Ersatz von Maschinen und Anlagen sowie in den Bestand von Gebäuden. 65 Prozent der Betriebe geben Ersatzbedarf als ein Hauptmotiv für ihre geplanten Investitionen an (Mehrfachantworten möglich). Eine Kapazitätserweiterung spielt nur noch bei 20 Prozent der Investitionen eine Rolle. In früheren Umfragen diente fast jede dritte Investition der Kapazitätsausweitung. Gründe für Investitionen sind zudem bei 29 Prozent Produktinnovation sowie bei 26 Prozent kostensparende Rationalisierungsbestrebungen. Auffallend ist, dass inzwischen bei 24 Prozent, also bei fast jeder vierten Investition, der Umweltschutz eine Rolle spielt – das ist deutlicher mehr als in früheren Jahren.