Frisch- und Abwassermonitor 2019

Große Unterschiede bei Wasserpreisen im Landkreis

23. Mai 2019 – Für Unternehmen können die gestiegenen Preise für Frisch- und Abwasser in einigen Kommunen im Landkreis Limburg-Weilburg im Jahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr Mehrbelastungen von mehr als 10 Prozent ausmachen. Nur wenige Städte und Gemeinden der Region haben dagegen ihre Wasserpreise gesenkt. Zugleich sind die Kosten in der teuersten Kommune doppelt so hoch wie in der günstigsten. Das zeigt der Frisch- und Abwassermonitor 2019 des Hessischen Industrie- und Handelskammertages, der die Wasserpreise aller 423 hessischen Kommunen analysiert hat. Für Unternehmen sind die Wasserpreise ein wichtiges Standortkriterium.
Die Mehrbelastungen durch die Kostensteigerungen fallen für die Unternehmen zum Teil sehr deutlich aus. Besonders betroffen sind hiervon Unternehmen in Elz, Löhnberg, Merenberg und Weilmünster, wo bis zu 10 Prozent höhere Ausgaben für Frisch- und Abwasser auf die Unternehmen zukommen. Von leicht gefallenen Kosten profitieren dagegen Unternehmen aus Limburg, Weilburg und Weinbach.
Beim Frischwasser hat Löhnberg die Preise mit 59 Prozent am stärksten erhöht und liegt nun mit einem Kubikmeterpreis von 2,52 Euro deutlich über dem Schnitt im Landkreis. Eine spürbare Steigerung gab es auch in Weilmünster um 22 Prozent auf 1,90 Euro pro Kubikmeter. Hier macht sich zusätzlich noch die weitere Anhebung der monatlichen Grundgebühr auf 16,77 Euro bemerkbar. Weitere Preiserhöhungen beim Frischwasser gab es zudem in Elz, Merenberg und Weinbach. Nur Limburg hat den Preis für Frischwasser gesenkt.
Insgesamt hat sich der Kubikmeterpreis für Frischwasser im Landkreis im Durchschnitt um 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr weiter erhöht und liegt nun bei 2,26 Euro. Dabei haben zwölf von 19 Kommunen die Preise gegenüber 2018 unverändert gelassen. Den günstigsten Preis hat weiterhin Weilburg mit 1,60 Euro. Am meisten zahlen Unternehmen in Beselich (3,08 Euro).
Der Abwasserpreis ist im Landkreis gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken und liegt nun für den Liter im Durchschnitt bei 3,31 Euro. Grund hierfür sind leichte Senkungen Weilburg und Weinbach sowie eine deutliche Preissenkung um 29 Prozent in Löhnberg. Diese Senkung relativiert sich aber durch die gleichzeitige Erhöhung des Preises für Niederschlagswasser um 35 Prozent. Beim Niederschlagswasser senkte Weinbach den Preis um 42 Prozent und zählt mit 0,34 Euro zu den günstigsten Kommunen. Dafür zahlen Unternehmen in Weinbach mit 5,72 Euro weiterhin den höchsten Abwasserpreis. Am günstigsten ist hier Limburg mit 2,02 Euro je Liter Abwasser.
Starke Unterschiede zwischen den Kommunen
Die Belastungen bei den Wasserkosten fallen für die Unternehmen im Landkreis je nach Standort sehr unterschiedlich aus. Zwischen den einzelnen Städten und Gemeinden bestehen Unterschiede von über 100 Prozent. Das kann für Unternehmen über 74.000 Euro im Jahr ausmachen.
Eine Vergleichsrechnung anhand von Unternehmensbeispielen zeigt: Für ein idealtypisches Unternehmen mit hohem Wasserverbrauch bewegt sich die jährliche Belastung zwischen 73.000 Euro in Limburg und 147.460 Euro in Weinbach. Unternehmen mit eher geringem Wasserbrauch würden in Mengerskirchen am wenigsten bezahlen (4.873 Euro). Mit 8.982 Euro pro Jahr liegen die Wasserkosten in Weinbach hingegen fast doppelt so hoch.
Für Unternehmen sind die Wasserpreise der Kommunen ein wichtiger Standortfaktor. Mit dem IHK-Wassermonitor werden die Kosten vergleichbar und die teils großen Preisunterschiede transparent. Unternehmen können ihre anfallenden Wasserkosten im Zeitverlauf analysieren und denen in anderen Kommunen gegenüberstellen. Der Frisch- und Abwassermonitor ist unter http://wassermonitor-hessen.wifor.com/ kostenfrei abrufbar.