12. Februar 2021

Corona-Telefonaktion: IHK fragt Unternehmen

Die Corona-Krise trifft die geschlossenen Branchen der heimischen Wirtschaft besonders schwer. In einer Telefonaktion befragt die IHK Limburg die betroffenen Unternehmen nach deren Situation und Möglichkeiten für eine Öffnung aus dem Lockdown.
Die Corona-Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung belasten die Wirtschaft in der Region Limburg-Weilburg. Wie dringend nötig weitere Öffnungen wären, zeigt die wirtschaftliche Lage der Lockdown-Branchen. Sie sind besonders stark getroffen, weil sie ihren Geschäftsbetrieb weitgehend oder gänzlich einstellen mussten. Dazu gehören der stationäre Einzelhandel, das Gastgewerbe und viele Dienstleister etwa in der Veranstaltungs- Kultur- und Kreativwirtschaft oder im Freizeit- und Fitnessbereich. Viele dieser stark betroffenen Betriebe erwarten im laufenden Jahr nochmals weniger Umsatz. Die Konjunkturumfrage der IHK Limburg zum Jahresbeginn hat gezeigt, dass Lage und Erwartungen in diesen Branchen, nach dem Aufwärtstrend im vergangenen Sommer und Herbst, wieder zurückgefallen sind.
„Angesichts dieser Erkenntnisse sind wir umso enttäuschter von den aktuellen Bund-Länder-Beschlüssen. Insbesondere die geschlossenen Betriebe hatten sich eine konkrete Öffnungsperspektive erwartet, einen Stufenplan zur Lockerung der Beschränkungen, der diesen Namen auch verdient. Viele der blockierten Branchen und Unternehmen hatten bereits umfangreich in Sicherheit und Infektionsschutz investiert und dürfen trotzdem noch immer nicht öffnen“, sagt IHK-Präsident Ulrich Heep. „Von der Politik im Bund und im Land wünschen wir uns, dass sie die Zeit bis Anfang März nutzt, eine möglichst konkrete Öffnungsstrategie für alle Branchen zu erstellen. Es braucht gezieltere Lösungen als einen flächendeckenden Lockdown.“
Telefonaktion
„Die Enttäuschung über die in dieser Woche gefassten Beschlüsse haben Betroffenheit und vielerorts auch Unverständnis und Ungerechtigkeitsempfinden hervorgebracht, wie wir aus vielen Unternehmen hören. Die Geschäftsleute sehen in den Möglichkeiten der finanziellen Unterstützungsleistungen durch das Land nicht das Allheilmittel, sondern möchten mit ihren Angeboten und Leistungen wieder zur Verfügung stehen. Daher starten wir in der kommenden Woche mit einer Telefonaktion bei den Unternehmen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführerin Monika Sommer.
Unterstützt auch durch ehrenamtlich in der IHK engagierte Unternehmerinnen und Unternehmer wird die IHK Limburg bei betroffenen Betrieben etwa im Einzelhandel und der Gastronomie nachfragen, wie sie aktuell die Situation empfinden, welche Maßnahmen und Vorkehrungen für eine Öffnung bereits vorgesehen wurden und welche Möglichkeiten für eine Öffnung gesehen werden. „Mit den Ergebnissen und Beispielen wollen wir die Politik sensibilisieren, damit wir uns für klare sowie planbare Rahmenbedingungen einsetzen können“, so Sommer.