2. September 2021
Besseres 1. Halbjahr für die heimische Industrie
Die Umsätze der Betriebe des verarbeitenden Gewerbes im Landkreis Limburg-Weilburg sind in den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 gegenüber dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums gestiegen. 4,5 Prozent mehr Umsatz erzielten die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten, wie eine Auswertung aktueller Daten aus dem Statistischen Landesamt für den Bezirk der IHK Limburg zeigt.
Von den heimischen Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden wurde von Januar bis Juni 2021 ein Gesamtumsatz von rund 761 Mio. Euro erzielt (1. Hj. 2020: 728 Mio. Euro). Die Umsatzzahlen von vor der Corona-Krise (1. Hj. 2019: 798 Mio. Euro) werden damit noch nicht erreicht, aber es geht aufwärts. Die weltweiten Einschränkungen infolge der Pandemie seit Frühjahr 2020, gerade auch im grenzüberschreitenden Waren- und Reiseverkehr, wurden mittlerweile zum Teil abgebaut. Allerdings leidet die Industrie aktuell verstärkt unter Lieferengpässen und Preissteigerungen aufgrund knapper Produktionskapazitäten bei Vorprodukten und Transportkapazitäten.
Die Umsätze des ersten Halbjahres 2021 wurden in Summe von den 47 größeren heimischen Industrieunternehmen (mit jeweils mehr als 50 Beschäftigten) gemeldet, erwirtschaftet von 6.907 Beschäftigten.
Anstieg der Exportquote
Während die Inlandsumsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur um 2,4 Prozent stiegen, legten die Auslandsumsätze der heimischen Betriebe mit 10,8 Prozent deutlich kräftiger zu. Die Exportquote stieg in der Folge von 25,5 auf 27 Prozent.
Die Industriebranche ist mehr als alle anderen vom Auslandsgeschäft abhängig. Ein großer Teil der Produkte wird ins Ausland verkauft, in die Länder des Euroraumes, mehr noch in Länder außerhalb des Euroraums. Die Lieferungen in die Euro-Länder sind gegenüber dem Vorjahr um 5,6 Prozent, die Exporte in Länder mit fremder Währung um 14,6 Prozent gestiegen.
Weitere Aussichten
Nach dem Einbruch der Wirtschaft im Frühjahr 2020 zeigt sich gerade die Industrie auch anhand ihrer Umsatzahlen als Anführer der bisherigen Erholung. Der IHK-Konjunkturklimaindex erreichte in der Industrie für den IHK-Bezirk Limburg zu Sommeranfang gute 125 Punkte – das sind 23 Punkte über dem Gesamtindex. Seit dem Einbruch auf 68 Punkte zu Krisenbeginn hat sich die Situation in der Industrie Schritt um Schritt normalisiert.
Die positive Entwicklung resultiert auch daraus, dass die Grenzen für Lieferungen ins Ausland weitgehend offen sind und sich die weltweiten Lieferketten stabilisiert haben. Aktuell gibt es jedoch verschiedene Belastungen wie Containerknappheit, Lieferprobleme bei wichtigen Rohstoffen- und Vorprodukten, Reisebeschränkungen oder abgesagte Messen.
Ihre gegenwärtige Lage bezeichneten zuletzt 41 aller Industrieunternehmen als gut, 49 Prozent als befriedigend, nur 10 Prozent als schlecht. Beim Blick in die Zukunft gibt es laut letzter IHK-Konjunkturumfrage auch wieder deutlich mehr Optimisten als Pessimisten. Die Entwicklung der Umsätze im weiteren Jahresverlauf bleibt aber abzuwarten. Dann wird sich zeigen, ob die bisherige Umsatzsteigerung nicht nur von Nachholeffekten, sondern auch von Wachstumsimpulsen getragen wird.